Der Schatten des Bösen: Thriller (German Edition) by Sharon Bolton

Der Schatten des Bösen: Thriller (German Edition) by Sharon Bolton

Autor:Sharon Bolton [Bolton, Sharon]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2019-03-31T22:00:00+00:00


39. Kapitel

Sallys Gesicht sah unnatürlich faltig aus, wie ein zerknülltes Küchenhandtuch, das man zum Trocknen nicht aufgehängt hatte. Ohne darauf zu warten, dass sie etwas sagte, ohne auch nur die Haustür hinter mir zuzumachen, fasste ich zusammen, was gerade geschah, was den Rest der Nacht über geschehen würde.

Sie trat in dem dunklen Flur unbehaglich nahe an mich heran. »Flossie, das, was heute Vormittag passiert ist, tut mir ja so leid. Das wollten wir nicht. Natürlich möchten wir nicht, dass Sie ausziehen. Bitte tun Sie’s nicht. Wenigstens nicht, bis wir Luna gefunden haben. Und selbst dann nicht, wenn Sie nicht wollen.«

Ich tätschelte ihr die Schulter. »Ich bleibe, solange Sie mich brauchen.«

Sally war mir dicht auf den Fersen, als ich die Treppe hinaufstieg. »Flossie, wie kann sie denn einfach weg sein?«, fragte sie. »Ich bin das Ganze im Kopf immer wieder durchgegangen. Wir wohnen doch fast zwei Kilometer von da weg, wo die anderen verschwunden sind. Sie musste bloß zwei Straßen entlanggehen, beide breit und gut beleuchtet, dann war sie zu Hause. Und wenn jemand sie aus dem Garten entführt hätte, das hätte ich doch gehört.«

Da war ich mir nicht so sicher – bei laufendem Fernseher –, doch ich nickte.

»Und Larry ist praktisch auf genau demselben Weg nach Hause gekommen. Wieso hat er sie nicht gesehen oder gehört?«

Sie folgte mir in mein Zimmer und drückte die Tür zu. »Und wenn sie sie nun in einen Sarg gelegt haben? Wenn sie unter der Erde ist, wie Patsy? Sie hat Klaustrophobie, sie wird durchdrehen.«

»Sie ist nicht in einem Sarg.«

Ich erzählte ihr, dass wir bereits Beerdigungsunternehmen kontaktiert hatten und was für den nächsten Morgen geplant war. »Es ist unmöglich, dass sie in einen Sarg gelegt wird, Sally. Sie kommt nicht mal in die Nähe von einem.«

»Die werden ein Grab aufmachen, so wie bei Patsy.«

Sally warf den Kopf zurück und heulte. Ich trat näher und legte die Arme um sie.

»Larry hat eine Affäre«, schluchzte sie in meine Schulter. »Da war er heute Abend. Während unsere Kleine von einem Ungeheuer entführt worden ist, hat er diese Schlampe gevögelt.«

Was hätte ich nicht dafür gegeben, jetzt einen Friedhof zu observieren.

»Welche Schlampe?«, fragte ich, ehe ich mich rasch korrigierte: »Ich meine, wen?«

Sie schniefte heftig. »Beryl Donnelly, Johns Mum.«

So sanft ich konnte, machte ich mich los. »Das tut mir wirklich leid, aber im Moment müssen wir uns darauf konzentrieren, Luna zu finden.«

Sally schniefte noch einmal. Ich fasste das als Zustimmung auf.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.