Der Ruf des Smaragdgartens: Kampf um Daresh III (German Edition) by Brandis Katja

Der Ruf des Smaragdgartens: Kampf um Daresh III (German Edition) by Brandis Katja

Autor:Brandis, Katja [Brandis, Katja]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-07-17T22:00:00+00:00


Der Klang der Seen

“Ich glaub’s nicht! Corvus und der Rat haben zwar nicht geschafft, die Anweisung rückgängig zu machen, aber die Regentin hat die Frist verlängert! Du musst erst in zwei Wochen weg!” Alix ließ die Nachricht einfach fallen und umarmte ihren Gefährten. Tavian nickte, schien aber fast enttäuscht. Verständlich, dachte Alix. Wahrscheinlich hatte er sich darauf gefreut, aus der Burg raus- und zu Alena zurückzukommen.

“Also zurück an die Arbeit”, sagte er und zog eine Grimasse. “Ich hätte gestern nicht so viel Polliak trinken sollen. Mein Kopf fühlt sich an, als würde jemand da drinnen ein paar Bergwerkstollen anlegen …”

“Wir sollten nochmal mit Ujuna reden”, sagte Alix. “Ich wünschte, wir könnten ihr einfach auf den Kopf zusagen, dass sie etwas über den Mord weiß! Aber vielleicht finden wir auch so etwas heraus, vielleicht verrät sie sich. Kommst du mit?”

Tavian nickte. “Ich glaube nicht, dass ich im Archiv noch viel finde …”

Sie mussten auf Ujuna warten, bis die Ratssitzung beendet war. Erstaunt, dass jemand es wagte, sie vor dem Sitzungssaal abzufangen, blickte Ujuna sie an. “Was gibt es?”

“Nur noch ein paar Fragen”, sagte Alix. “Wenn Ihr gerade Zeit habt.”

“Eigentlich nicht …”

“Ich wette, Ihr könnt Euch Zeit nehmen”, sagte Tavian sanft. “So wie Ihr Euch für Ennobar Zeit genommen habt.”

Ujunas Gesicht wurde ganz still. Sie blickte Tavian an und er begegnete ihrem Blick geradeheraus, ohne Scheu.

Sie gingen in Ujunas private Gemächer. Alix war erstaunt, dass sie so karg eingerichtet waren. Die meisten Frauen sammelten Schnickschnack, dekorierten ihre Räume mit schönen Dingen. Alix selbst hatte eine Schwäche für schön gearbeitete Kämme und hatte mehr als ein Dutzend davon. All das gab es hier nicht. Nur ein paar Schriftrollen, achtlos hingeworfene Kleidungsstücke und eine Art Loch im Steinboden, das mit Wasser gefüllt war. Still und schwarz spiegelte das Wasser darin das Muster der Zimmerdecke.

“Was ist das?”, fragte Alix verblüfft.

“Ein Badeteich. Ich habe ihn für mich anlegen lassen. In Vanamee hat jeder von uns, der kein offenes Wasser in der Nähe hat, einen.” Ujuna ließ den dunkelblauen Umhang, den sie trug, von der Schulter gleiten und ging im Raum umher, ordnete Papiere. “Also gut. Ihr wisst von mir und Ennobar. Und?”

Alix war verblüfft, dass sie es so schnell zugab. Aber wahrscheinlich war ihr klar, dass Leugnen jetzt nicht mehr viel brachte. “Wie ist es dazu gekommen?”

“Ein Mann traf eine Frau, so geht das eben”, versetzte Ujuna bissig. Doch dann wurde ihr Ausdruck etwas milder. “Ich mochte ihn nicht sofort. Aber wir suchten immer wieder Gelegenheiten, miteinander zu sprechen, genossen die Gesellschaft des anderen immer mehr. Doch dann machte er mir den Vorschlag, mit ihm zusammenzuleben, und das änderte vieles.”

Tavian beobachtete sie genau. “Ihr habt also nicht darüber nachgedacht, anzunehmen?”

“Nein. Tut mir leid, aber das konnte ich mir nicht vorstellen … mit einem Mann aus einer anderen Gilde!”

Aber gegen eine Affäre war nichts einzuwenden? Amüsiert zog Alix die Augenbrauen hoch. “Er hat für die Regentin seiner Gilde abgeschworen.”

“Ihr wisst ebenso gut wie ich, was das wert ist”, meinte Ujuna. “Entschuldigt mich jetzt bitte. Ich muss mich um ein paar Angelegenheiten kümmern.



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