Der Rabenritter Roman by Wolfgang Hohlbein

Der Rabenritter  Roman by Wolfgang Hohlbein

Autor:Wolfgang Hohlbein [Hohlbein, Wolfgang]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426426654
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 2014-03-06T16:00:00+00:00


»Es … es … ist kein Land, Tibor«, sagte Wolff leise. »Riddermargh ist die Welt, von der ich komme. Das Land hinter den Schatten. Für dich wäre es eine Welt voller Wunder und unglaublicher Dinge, aber für mich ist es die Wirklichkeit. Meine Heimat, Tibor.« Seine Stimme hatte plötzlich einen Ton, der Tibor schaudern ließ. »Ich kam hierher, weil Resnec und seine Kreaturen unsere Welt erobert haben und wir Hilfe brauchen. Aber ich habe versagt, Tibor. Es gibt hier niemanden, der sich Resnec in den Weg stellen könnte, denn euch sind Zauberei und Magie fremd.«

Tibor starrte ihn an. »Das … das ist …«

»Das ist die Wahrheit«, murmelte Wolff. »Ich habe geschworen, es niemandem zu verraten, es sei denn, ich finde einen Verbündeten und Hilfe für Riddermargh. Aber das ist unmöglich. Ich habe alles nur schlimmer gemacht, Tibor, denn ich habe Resnec den Weg in eure Welt gezeigt und jetzt wird er kommen und sie erobern, so wie er meine Heimat erobert hat.«

Tibor starrte ihn weiter an, aber er war noch immer unfähig zu antworten oder auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Obwohl er halbwegs geahnt hatte, dass Wolff nicht der harmlose junge Ritter war, als der er sich ausgab, trafen ihn seine Worte wie ein Keulenschlag.

»Ich werde ihm folgen«, sagte Wolff schließlich. »Ich werde versuchen deine Leute zu befreien, Tibor. Das verspreche ich.«

Tibor atmete hörbar ein, schüttelte den Kopf und ging langsam zu seinem Pferd zurück. »Nicht du«, sagte er entschlossen. Seine Stimme zitterte, aber sie war auch gleichzeitig sehr fest. »Wir.«

Wolff runzelte die Stirn. »Ich habe dir schon einmal gesagt …«, begann er, sprach aber nicht weiter, als Tibor ihm mit einer entschiedenen Bewegung das Wort abschnitt.

»Ich werde dich begleiten«, sagte er leise. »Ich reite mit dir, Wolff, und wenn du mich davonjagst, dann werde ich dich eben verfolgen, und wenn du bis ans Ende der Welt davonlaufen solltest. Ich werde Resnec finden und Wirbe und die anderen befreien, ob mit oder ohne deine Hilfe. Es hat sich etwas geändert, seit wir das letzte Mal darüber sprachen, Wolff. Bisher war es deine Angelegenheit, das stimmt. Aber jetzt«, fügte er mit veränderter Stimme hinzu, »habe ich auch Streit mit Resnec.« Er griff nach den Zügeln, wendete die Stute und deutete mit einer Kopfbewegung nach Süden.

»Was ist?«, fragte er. »Reiten wir zusammen oder soll ich allein gehen?«

Wolff blickte ihn mit sonderbarem Ausdruck an. Aber er antwortete nicht. Stattdessen ging er schweigend zu seinem Pferd, stieg in den Sattel und wartete, bis Tibor an seine Seite gekommen war.



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