Der Mann zweier Welten by Raymond F. Jones

Der Mann zweier Welten by Raymond F. Jones

Autor:Raymond F. Jones [Jones, Raymond F.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: TTB 130
veröffentlicht: 2014-02-19T00:00:00+00:00


18

Sie befanden sich in einer Art Nische. Düstere, grob behauene Steine bildeten die Wände und die Decke. Nur der Boden war glatt.

Aber das merkten sie nicht. Sie betrachteten die Szene dahinter.

Ein großer Garten breitete sich vor ihnen aus. Blumen in allen Farben schwankten in einer leichten Brise. Der Duft drang bis zu ihnen herüber. Von einem Teich in der Mitte hob sich eine Fontäne in die Luft. Vögel badeten im Wasser. Dahinter ragten schlanke Bäume in einen blauen Himmel.

William Douglas bemerkte im Unterbewußtsein, daß John Edwards nach ihm rief, aber er konnte keine Antwort geben.

Zwischen den Blumen bewegte sich etwas, und eine Gestalt trat auf sie zu. Ein Mädchen, das sie mit wohlklingender Stimme ansprach.

Ketan starrte sie immer wieder an. Und dann sah auch William Douglas, was Ketan so verwirrte.

Das Mädchen war das lebende Abbild der Statue, die Ketan immer noch umkrampfte. Sie war die Erste Frau.

»Willkommen hier«, sagte sie. »Wir haben euch erwartet. Bitte, folgt mir. Mein Vater möchte euch kennenlernen.«

Sie verstanden die Worte, aber sie bemerkten auch, daß sie völlig veraltete Ausdrücke und Formeln gebrauchte.

Ketan wunderte sich über nichts mehr. »Ich heiße Ketan«, sagte er. »Das hier ist William Douglas. Und das …« Erst jetzt merkten sie, daß John Edwards noch nicht bei ihnen war.

William Douglas kehrte um und holte ihn.

Das Mädchen schien verwundert. »Wie viele seid ihr denn diesmal?«

»Drei. Diesmal? Heißt das, daß schon andere vor uns hier waren?« fragte Ketan.

»Schon viele. Aber kommt. Mein Vater erwartet euch.«

Sie ging voran, und die beiden Ungesetzlichen wandten sich Ketan zu. »Was soll das?« fragte William Douglas. »Sie ist doch nicht echt? Es muß eine von diesen Visionen sein. Und kannst du verstehen, was sie sagt?«

»Es ist eine ziemlich alte Form unserer Sprache. Aber ich kann es mir ebensowenig erklären wie ihr. Ich weiß nur, daß ich deshalb herkam.«

Sie folgten dem Mädchen schweigend durch den Garten. Seltsame Fische schwammen im Teich. Ein paar Vögel flogen über ihre Köpfe hinweg. Alles erschien ganz natürlich. Der Gartenpfad ging in einen kleinen Hain und führte dann zu einem verhältnismäßig steilen Hügel. An dem Hügel war etwas eigenartig Unwirkliches.

Und dann wußten sie, woran es lag. Der Hügel hatte keine Kuppe. Es ging einfach immer höher. Aber das Mädchen zögerte keinen Augenblick.

Schließlich waren sie oben. Der Hügel und der Garten und der Himmel verschwanden. Sie befanden sich auf dem Marmorboden eines weitläufigen Korridors. Die Schuhe des Mädchens klapperten über den Stein. Sie kamen um die nächste Ecke und standen plötzlich in einem hohen Raum, der mit rotbrauner Mahagonivertäfelung ausgestattet war. Ein Tisch befand sich in der Mitte des Raumes. Er war reich gedeckt. In hohen Leuchtern brannten Kerzen.

Erst jetzt bemerkten sie den Mann, der am Tisch saß. Er erhob sich bei ihrem Eintreten langsam.

»Mein Vater, Richard Simons«, sagte das Mädchen. »Diese Männer sind Ketan, William Douglas und –«

»John Edwards«, stellte Ketan ihren Begleiter vor.

»Es freut mich, daß Sie gekommen sind, meine Herren«, sagte Richard Simons. »Wir haben lange auf Sie gewartet. Setzen Sie sich und greifen Sie zu. Währenddessen können wir plaudern.«

Die beiden Ungesetzlichen warfen einen mißtrauischen Blick auf die Gerichte, aber als sie Ketan essen sahen, griffen auch sie zu.



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