Der Letzte Zug von Gun Hill by Gordon D. Shirreffs

Der Letzte Zug von Gun Hill by Gordon D. Shirreffs

Autor:Gordon D. Shirreffs [Shirreffs, Gordon D.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-09-09T04:00:00+00:00


9

Die Mannschaft der B-Ranch ritt als kompakte Masse, als sie sich Gun Hill näherte. Craig Belden führte sie. Er hatte sich den Hut tief über die zornig brennenden Augen gezogen. Die Kavalkade ritt über die Plankenbrücke, und das Rumpeln der Hufe klang wie Donnergrollen in einer schwülen Sommernacht.

Belden zügelte sein Pferd in der Hauptstraße von Gun Hill. Staub wirbelte hinter den Reitern in die Höhe, als sie ihre Pferde ebenfalls anhielten und auf den nächsten Befehl ihres Boß' warteten.

Beero verließ den Schatten unter dem Verandadach von Charlies Saloon und ging auf Craig Belden zu. Er befeuchtete sich nervös die Lippen.

»Wie hat er Rick erwischen können?« fragte Belden.

Beero machte eine hilflose Armbewegung.

»Wir saßen im Saloon. Irgendwie hat sich Morgan von hinten ins Haus schleichen können. Rick ist hinaufgegangen, um mit Mae zu sprechen, und Morgan hat ihm oben im Gang aufgelauert und ihn besinnungslos geschlagen. Dann ist er die Treppe heruntergekommen und hat uns überrumpelt.«

Craig Belden saß steif auf seinem reich verzierten Sattel. Es war kein anderer Laut zu hören als das gelegentliche Stampfen eines Pferdehufs, das Knirschen eines Gebißstücks und das Knarren von Sattelleder. Einer von den Cowboys spie in den Sand.

»Nein, so was«, sagte er. »Ein einziger Mann.«

Beeros blasse Augen verengten sich.

»Vielleicht hättest du mehr erreicht, wenn du dagewesen wärst, Luke?« sagte er.

»Vielleicht.«

»Halt den Mund«, sagte Belden. »Sprich weiter, Beero.«

»Dewey, der Rausschmeißer, hat versucht, eine Schrotflinte hinter der Bar zu erwischen. Ist ihm nicht gut bekommen. Morgans Kugel hat ihn aufgehalten. Skag hat es als nächster versucht. Morgan hat ihn an der Schulter verwundet.«

»Skag?«

Beero nickte.

»Sicher, Skag ist schnell, aber Morgan ist schneller.«

»Das hätte ich dir sagen können«, erwiderte Belden trocken.

»Nun, jedenfalls wird Morgan damit nichts erreichen.«

»Das bedeutet?«

Beero grinste.

»Wir haben ihn in der Falle.«

»Wo?«

»Im Harper House. Morgan hat Rick in Zimmer zweihunderteins im ersten Stock geschafft.«

Die dunklen Augen wandten sich dem Harper House zu. Ein Vorderfenster war offen, und ein Vorhang flatterte in der heißen Brise. Belden trieb sein Pferd näher an das Hotel heran und hielt es mitten auf der Straße an. Er blickte zu dem offenen Fenster empor und schrie:

»Morgan!«

Matt Morgan zog den Vorhang auf.

»Wo ist mein Sohn?«

Matt drehte sich um und schob Rick an das Fenster heran. Der Junge sah noch benommen aus. Er blinzelte töricht, als er zu seinem Vater hinunterschaute.

»Rick!« schrie Belden.

»Ja, Vater?«

»Ist alles in Ordnung mit dir?«

Rick betastete die Beule auf seinem Kopf.

»Ja«, sagte er säuerlich.

Belden nickte zufrieden. Er lenkte sein Pferd zu den wartenden Männern zurück und winkte Beero zu sich heran.

»Ich brauche vier oder fünf Männer. Die besten Gewehrschützen. Sie sollen sich auf den Dächern der Häuser postieren, von denen aus sie das Hotel in Schach halten können. Es darf nicht geschossen werden, bevor ich es befehle. Verstanden?«

Beero nickte.

Belden stieg ab und gab Luke die Zügel. Er ging auf das Harper House zu.

»Sie wollen allein dort hinaufgehen, Boß?« rief Beero.

»Er ist nur ein Mann«, sagte Belden verächtlich über die Schulter hinweg.

Dicht unter dem Fenster blieb er stehen.

»Morgan! Ich komme hinauf, um mit dir zu sprechen!«

Matt blickte auf ihn hinunter.

»Laß das Schießeisen unten.«

Belden schnallte den Revolvergürtel ab und hängte ihn über das Haltegeländer.



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