Der Kriegsherr by Dan Abnett

Der Kriegsherr by Dan Abnett

Autor:Dan Abnett
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2018-05-17T13:46:50+00:00


Siebzehn: Adler

Der Psytech-Adler des Regiments saß auf einem Zaun, der sich am Hof vor der Unterkunft entlang zog. Den einen Kopf, der schlief, hatte er in sein Federkleid gesteckt, und der andere beobachtete wachsam und angespannt den Sonnenaufgang.

Der Himmel war rosagefärbt und am Boden zeichneten sich lange Schatten ab. Zhukova spazierte in den Hof und grüßte die Wachposten an den Türen der Unterkunft.

»Ihr seid früh auf«, sagte Daur.

»Ihr ebenfalls«, erwiderte sie mit einem Lächeln.

»Wenn ich zu lange schlafe, tut mir die Narbe weh«, sagte er und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, während er sich über eine Seite seines Bauchs strich. »Ein kleiner Spaziergang hilft mir, die Stelle zu dehnen und den Krampf zu entspannen.«

»Hat Elodie nichts dagegen, wenn Ihr ihr Bett so früh verlasst, nachdem Ihr erst seit kurzer Zeit wieder in ihm liegt?«

»Ich werde gleich wieder zurückgehen«, sagte Daur mit einem Grinsen. »Allerdings war sie die halbe Nacht auf. Criids kleines Mädchen, Yoncy. Tona musste ihr den Kopf rasieren. Läuse, wisst Ihr. Das arme Kind war ganz außer sich, weil es seine Zöpfe verloren hat. Die Frauen haben sich abwechselnd zu ihr gesetzt, um sie wieder zu beruhigen.«

»Ich dachte mir, dass ich jemand schluchzen gehört habe«, sagte Zhukova.

»Ach, das«, sagte Daur lachend. »Das waren nur all die Herzen, die Ihr gebrochen habt. Die Männer in der T-Kompanie, die sich in den Schlaf geweint haben.«

Zhokova schnaubte nur.

»Ich wollte gerade eine Runde laufen«, sagte sie.

»Fragt erst die Kundschafter. Sie beobachten den Bereich. Nachdem, was gestern passiert ist.«

Sie nickte und stutzte gleich darauf.

»Was ist denn jetzt los?«, fragte sie.

Ein ungekennzeichneter gepanzerter Transporter rollte über den Fahrweg auf den Hof.

»Ist das Gaunt, der endlich zurückkommt?«, fragte sie.

»Keine Ahnung«, erwiderte er.

Fazekiel, Baskevyl und Domor traten aus den Unterkunftseinheiten hinter ihnen heraus. Sie alle trugen eine saubere Ausgehuniform.

»Was ist los?«, fragte Daur.

»Aufregender Tag heute«, sagte Bask. »Wir sollen bei den Ordos erscheinen.«

»Was? Warum?«, fragte Zhukova.

»Weil jemand«, sagte Domor, wobei er Baskevyl Dolchblicke zuwarf, »dumm genug war, mit der verfeggten Spezialfracht Fegg weiß was zu machen … darum.«

»Das ist Routine«, sagte Fazekiel. Sie steckte die letzte Haarsträhne fest und setzte ihre Kappe, mit dem Schirm zuerst, auf. »Die Ordos haben das Zeug, das wir mitgebracht haben, übernommen und sie wollen jeden befragen, der damit in Berührung gekommen ist.«

»›Zeug‹ nennt sie es«, stöhnte Domor.

»Luna hat recht, es ist nur Routine«, sagte Bask. Er sah Zhukova und Daur an und witzelte: »Wenn wir nicht zurückkommen, liebe Freunde, erinnert euch an unsere Namen.«

Zhukova und Daur lachten.

Der Transporter kam in der Mitte des Hofes zum Stehen und eine Heckklappe wurde geöffnet. Die kleine Gehilfin von Inquisitorin Laksheema stieg aus.

»Fazekiel? Domor? Baskevyl?«, rief sie, wobei sie die Namen von ihrer Datentafel ablas.

»Nicht so laut, Ihr weckt noch die Toten auf«, rief Baskevyl zurück.

»Wäre nicht das erste Mal«, sagte Onabel. Sie wartete mit einem griesgrämigen Gesichtsausdruck, während das Trio zu ihr hinüberging und in den Transporter stieg. Baskevyl winkte Daur und Zhukova noch einmal übermütig zu, bevor die Klappe geschlossen wurde.

»Nun«, sagte Daur, »wenigstens haben sie Spaß.«

»Sie dürfen diese Art von Spaß gerne behalten«, sagte Zhukova.



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