Der Hauptgewinn by Day Leclaire

Autor:Day Leclaire [Leclaire, Day]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 9783864942587
Barnesnoble:
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2011-05-31T22:00:00+00:00

8. KAPITEL

„Ich glaube es nicht“, sagte Hickory leise. „Sie machen es mitten auf dem Rasen.“

Rube blinzelte überrascht. „Du liebe Zeit, das sieht Jane gar nicht ähnlich. Aber sie hat es getan!“ rief er erfreut aus. „Das Parfüm wirkt.“

„Das ist nicht gesagt“, wandte Dogg ein.

„Was sonst sollte es bewirkt haben? Es duftet auf jeden Fall verführerisch“, entgegnete Hickory.

„Das stimmt.“

„Aber das muss nicht der Grund gewesen sein, oder was meinst du?“ Hickory zog diskret die Vorhänge zu.

„Vielleicht, vielleicht auch nicht“, antwortete Dogg.

Hickory seufzte und zog Rube, der den Kopf neugierig durch den Vorhang steckte, vom Fenster weg. „Selbst wenn das, was jetzt passiert, nichts mit dem Parfüm zu tun hat, ist es für Jane ein Gewinn.“

„Heute Abend wird es nichts mit dem Gewinn.“

„Verdammt, Dogg!“ Hickory blickte ihn durchdringend an. „Du bist immer so pessimistisch. Willst du etwa behaupten, die beiden würden nicht …?“

„Ja, sie tun es nicht.“

„Warum nicht?“ fragte Rube. „Es schien so, als könnten sie es kaum erwarten. Soll ich mal nachsehen?“

„Nein.“ Hickory hielt seinen unberechenbaren Bruder fest und dirigierte ihn auf das Sofa. „Dogg weiß doch gar nicht genau, ob wirklich nichts passiert. Er nimmt es nur an.“

„Ich habe aber Recht“, bekräftigte Dogg.

Hickory seufzte wieder. „Verdammt, was ist schief gelaufen?“

„Sie hatten nichts, um sich zu schützen.“

„O bitte.“ Hickory ließ sich in den Sessel sinken. „Ein Mann, der so viel Erfahrung hat wie Flynn, soll auf so etwas nicht vorbereitet sein? Das kann ich nicht glauben.“

„Es wäre für Jane besser, wenn sie noch warten würden.“

„Es wäre gefährlicher“, entgegnete Hickory. „Dann würde sich ihre Beziehung weiterentwickeln, statt nur eine bedeutungslose Affäre zu bleiben.“

„Stimmt.“

„Wenn er auf das Parfüm reagiert, ist alles in Ordnung. Aber was machen wir, wenn sich zwischen den beiden mehr abspielt?“

Dogg zuckte die Schultern, während Rube jedem ein Glas Champagner einschenkte.

Plötzlich lachte Hickory in sich hinein. „Ich weiß, wie wir feststellen können, was wirklich los ist. Kommt mit ins Labor. Wir können herausfinden, ob es an dem Parfüm liegt oder ob es eine ernstere Sache ist. Ich habe intensiv über Janes Parfümmischungen nachgedacht und glaube, es hat ein untergeordneter Reaktant gefehlt. Vielleicht hat sie ihn heute Abend gefunden.“

„Ein untergeordneter Reaktant“, wiederholte Rube. „Was für eine interessante Vorstellung.“

Hickory kniff die Augen zusammen. „Wenn es so ist, müssen wir ihn finden, ehe uns jemand zuvorkommt.“

Dogg nickte. „Du meinst Mick.“

„Ja“, erwiderte Hickory. „Lasst uns gehen.“ Er eilte seinen Brüdern voraus ins Labor und stellte fest, dass die Tür nicht verschlossen war. „Wofür bezahlen wir Morgan eigentlich?“ fragte er ärgerlich.

„Um Barstow zu erwischen. Das können wir nicht, wenn er nicht versucht, hier einzudringen und etwas zu stehlen“, antwortete Dogg. „Und er kann nicht eindringen, wenn alles verschlossen ist.“

„Viel wichtiger ist, wo Jane die Parfümmischungen aufbewahrt.“ Rube suchte in den Regalen.

„Sie sind unter Verschluss“, erklärte Hickory und ging zu einem der Kühlfächer. Dann brach er das Schloss sauber und ordentlich auf.

Rube seufzte. „Hickory, du überraschst mich immer wieder. Wo hast du gelernt, Schlösser zu knacken?“

„Du weißt längst nicht alles von mir.“ Hickory setzte sich an Janes Computer. „Jane darf natürlich nicht erfahren, dass ich zu so etwas imstande bin.

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