Der falsche Schwur - Die Thannhäuser-Trilogie 03 by Helga Glaesener
Autor:Helga Glaesener [Glaesener, Helga]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Abenteuer, Fantasy, eBooks, Magie, Historisch
Herausgeber: dotbooks Verlag
veröffentlicht: 2015-02-22T23:00:00+00:00
24. Kapitel
Das Haus lag still. Nichts schien sich hier verändert zu haben, seit Mack es so überstürzt verlassen hatte. Er hatte während seiner Flucht einige Haken geschlagen – nur nicht das Risiko eingehen, verfolgt zu werden – und die Nacht war überraschend schnell verflogen. Die Sonne ging auf. Frühnebel glitzerte, Spinnennetze funkelten und aus irgendeinem Grund rochen Harz, Blüten und Moder stärker als gewöhnlich. Die Luft war geschwängert von einer Unzahl herbwürziger Gerüche.
Es war Mack gelungen, in einen Ziegenstall einzudringen und Nachschub für den Lederbeutel zu beschaffen. Felicita trank, sobald sie die Augen aufschlug – als hätte sie an einem Tag nachzuholen, was sie in der letzten Zeit entbehrt hatte. Er hatte ihren roten Hintern in einem Bach gewaschen und dann ein Stück aus dem Tuch, in dem er sie trug, herausgerissen und eine Windel daraus gemacht. Er hatte sie versorgt.
Du würdest stolz auf mich sein, Nell, dachte er.
Wenn sie nur hier wäre. Zweifelnd schaute er zum Haus. Nell schaffte es nie, unbemerkt zu bleiben. In ihrer Gegenwart gab es immer Geräusche, sei es, dass sie an ein Möbelstück stieß, mit Geschirr klapperte oder lauthals ihre Gedanken ordnete. Der Stich der Enttäuschung ging tiefer, als Mack vermutet hätte. »Sie kommt bald«, sagte er zu Felicita.
Die Kleine verzog das Gesicht und er steckte ihr rasch den Zipfel des Tragetuchs in den Mund. Dieser Zipfel hatte sich als Wundermittel entpuppt. Sobald sie daran nuckelte, war sie zufrieden, es sei denn, sie hatte wirklich Hunger.
Mack schritt durch die Reste der Tür und horchte. Nichts, kein Schritt, keine Bewegung, nicht einmal ein Atmen. Auch Lilith schien fort zu sein. Es roch nach allem außer nach Maiglöckchen. Erstaunlicherweise enttäuschte ihn das ebenfalls.
Die Mauern nahmen ihm die Luft, er hasste sie wie jedes gejagte Wesen, und nachdem er kurz das obere Geschoss inspiziert hatte, verließ er das Haus wieder. Er setzte sich auf einen Stein, der durch Büsche abgeschirmt wurde, und stellte sich aufs Warten ein. Kurz machte er den Versuch, Felicita auf dem Boden abzulegen, aber dagegen schien sie etwas zu haben, denn sie begann sofort zu jammern. Selbst den Zipfel nahm sie erst wieder an, als er sie an seine Brust zurückbefördert hatte.
»Du bist lästig«, sagte er. Und dann, mit einem Lächeln: »Sie wird kommen. Wir haben Zeit. Wir warten.«
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