Der Duft der Wildrose by Constanze Wilken

Der Duft der Wildrose by Constanze Wilken

Autor:Constanze Wilken [Constanze Wilken]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2014-10-22T22:00:00+00:00


18

Jake hatte Cait zur Station zurückgebracht. Sie wollte nach Portmeirion und Phoebe im Laden ihrer Tante ablösen. Nun stand er im Hof vor der Werkstatt und betrachtete den noch immer beträchtlichen Haufen an defekten Fallen. Von Caleb war nichts zu sehen. Doch die Türen standen offen, und aus dem Büro hörte er Calebs kehlige Stimme. Mit dem Fuß schubste Jake ein Brett zur Seite und schüttelte verärgert den Kopf. Caleb ging so achtlos mit den Arbeitsmaterialien um, dass es eine Schande war. Aber er selbst war der Neue, auch wenn er in der Hierarchie über Caleb stand. Zudem verfügte der über einen entscheidenden Vorteil – seine Freundschaft mit Boswick.

Während Jake durch die Arbeitsräume auf das Büro zusteuerte, nahm er Gesprächsfetzen von Calebs Telefonat auf.

»… ja, aber so geht das nicht weiter. Ich habe Arbeit, die erledigt werden muss, und kann nicht dauernd für dich …«

Unter seiner Schuhsohle zerbrach ein Plastikbecher. Das Geräusch schien Caleb zu stören.

»Ich kümmere mich darum, ruf mich nicht wieder an, verstanden!« Das Telefon wurde lautstark auf den Schreibtisch geworfen.

»Hallo, Caleb. Was gibt es Neues? Der Hof sieht nicht besonders aufgeräumt aus. Hattest du Wichtigeres zu tun?«

Der kantige Schädel drehte sich langsam um. Mit schmalen Augen musterte Caleb Ash den jüngeren Ranger. »Lehn dich mal nicht zu weit aus dem Fenster, Jake.« Den Namen spuckte er förmlich aus. »Hast den Nachmittag mit deinem Häschen verbracht und willst mir Vorhaltungen machen?«

Er machte eine anzügliche Geste und verzog den Mund zu einem hässlichen Grinsen.

»Ich muss mich vor dir nicht rechtfertigen. Was tust du überhaupt hier? Für Papierkram interessierst du dich doch sonst nicht.« Jake trat näher, doch Caleb schaltete schnell den Computer aus und stand auf. Mit einem Ruck riss er seine Jacke vom Stuhl und tippte Jake aggressiv auf die Schulter. »Leg dich nicht mit mir an! Das haben schon ganz andere versucht, und du möchtest nicht wissen, wie sie heute aussehen …«

»Uhh, mir schlottern die Knie. Sieh zu, dass du deine Arbeit erledigst, ansonsten habe ich dir nichts zu sagen.« In wenigen Sekunden hatte Jake abgeschätzt, wie er sich gegen Caleb wehren könnte. An Größe und Schnelligkeit wäre er ihm überlegen, doch Kerle wie Caleb kämpften nicht fair, und wenn es sich vermeiden ließ, würde er es nicht auf eine Prügelei ankommen lassen. Andererseits würde eine anständige Abreibung vielleicht einiges klären.

Caleb schnaufte geringschätzig und verschwand nach draußen. Es dauerte nicht lange, und das Motorrad wurde lautstark angeworfen und brauste vom Hof.

»Na gut, so habe ich wenigstens meine Ruhe«, murmelte Jake und setzte sich an seinen Arbeitsplatz.

Nachdem er beide Computer hochgefahren hatte, öffnete Jake neugierig das letzte Fenster auf Calebs Bildschirm, doch er konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Eine Bauanleitung für neue Fallen war zu sehen, daneben der Posteingang für offizielle Nachrichten. Auch darin entdeckte er beim Überfliegen nichts Ungewöhnliches. Er stutzte, Caleb hatte die Nachricht von Charles Fuller in sein Fach kopiert. Seit wann organisierte Caleb Touren? Das würde er im Hinterkopf behalten.

Jake arbeitete sich durch die üblichen Anfragen, verschob eine lästige statistische Auswertung auf die nächste Woche,



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