Der Duft der Orchidee: Roman (German Edition) by Florencia Bonelli

Der Duft der Orchidee: Roman (German Edition) by Florencia Bonelli

Autor:Florencia Bonelli
Die sprache: deu
Format: mobi, epub, azw3
ISBN: 9783104025612
veröffentlicht: 2014-11-30T23:00:00+00:00


Die Zeit verging, und Carlo hatte immer noch nichts von dem Mord an Polaquita erzählt.

»Cabecita hat mir das vom ›Zungensammler‹ erzählt«, sagte Micaela schließlich unsicher.

Carlo schnaubte wütend und hörte auf, sie zu streicheln.

»Ich hatte schon befürchtet, dass dieser Idiot den Mund nicht halten kann.«

»Ich hätte es sowieso aus der Zeitung erfahren«, verteidigte sie ihn.

»Nein, über diesen Mord wird nichts in der Zeitung stehen. Dafür habe ich gesorgt.«

Micaela war beeindruckt. Zum ersten Mal bekam sie eine Vorstellung von seinem Einfluss und seiner Macht.

»Hast du noch mehr erfahren?«, fragte sie. »Hat die Polizei etwas herausgefunden?« Carlo schüttelte den Kopf und machte ein unwilliges Gesicht. »Du willst nicht darüber sprechen, nicht wahr?«

»Ich will die Zeit, die ich mit dir habe, nicht damit vergeuden, über diesen Mord zu reden, das ist alles.«

»Ich habe Angst«, gestand Micaela ein.

»Wovor hast du Angst?« Carlo umarmte und küsste sie. »Du brauchst keine Angst zu haben. Ich beschütze dich.«

»Nein, ich habe keine Angst um mich. Ich habe Angst um dich. Dass dir etwas passiert.«

»Angst um mich?«

»Wo war Mudo heute Nacht?«, fragte sie ohne Umschweife. Carlo hob überrascht die Augenbrauen. »Warum schaust du so? Was ist Schlimmes daran, erfahren zu wollen, wo Mudo heute Nacht war?«

»Mein Gott, Marlene! Was hast du dir denn da in den Kopf gesetzt? Mudo war die ganze Nacht bei mir, er hat sich keine Minute von mir entfernt.«

»Sicher?«

»Natürlich bin ich sicher!«, entfuhr es ihm. Er hatte genug von dieser Befragung, an die er nicht gewöhnt war. »Außerdem ist Mudo die Person, der ich am meisten vertraue, mein treuester Mann.«

»Aha. Die Person, der du am meisten vertraust … Und mir, Carlo, vertraust du mir?«

»Was bist du denn heute so seltsam? Was ist denn mit dir los? Du bist eine Frau, und Frauen vertraue ich nicht. Wenn man einer Frau vertraut, ist man am Ende immer der Leidtragende. Ihr seid allesamt Lügnerinnen und Betrügerinnen.«

Verletzt von seiner Antwort, kehrte Micaela ihm den Rücken zu. Sie ließ einige Sekunden verstreichen, dann fragte sie ihn, ohne sich umzudrehen, warum er sie hatte holen lassen.

»Du bist heute sehr geschwätzig. Ich mag dich lieber so schweigsam wie sonst. Weshalb glaubst du, habe ich dich holen lassen? Weil ich es nicht mehr erwarten konnte, dich zu sehen.« Er küsste ihren Rücken und streichelte ihren nackten Hintern. »Oh mein Gott, den ganzen Tag habe ich mir vorgestellt, diesen Körper neben mir zu haben!«

Sie schloss die Augen und hielt den Atem an, als Carlos Hände über ihre Hüften wanderten. Die Macht, die er auf sie ausübte, war unermesslich groß. Eine Berührung genügte, und alle Befürchtungen und Zweifel, die sie quälten, wenn sie nicht bei ihm war, waren wie ausgelöscht.

»Ich frage mich, ob es je eine größere Liebe gab als die zwischen Abelard und Heloïse«, flüsterte Micaela, der Hingabe nahe.

»Ich weiß nicht, wer dieser Abelard und diese Heloïse waren«, scherzte Carlo, »aber was ich weiß, ist, dass es nie zuvor ein größeres Verlangen gab und je geben wird als das, das mein Abelard für deine Heloïse empfindet.« Damit ließ er seine Hand sanft über ihre Scham gleiten.



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