Dem Highlander ergeben by Julianne MacLean

Dem Highlander ergeben by Julianne MacLean

Autor:Julianne MacLean [MacLean, Julianne]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical RomanHefte
veröffentlicht: 2014-09-23T22:00:00+00:00


15. Kapitel

Gwendolen lag im Dunkeln im Bett und wartete auf Angus. Seit zwei Wochen schon sah sie ihn nur noch selten. Er versuchte nicht nur weiterhin, herauszufinden, wer hinter dem feigen Angriff steckte, er verließ die Burg auch oft stundenlang, um die umliegenden Wälder und Täler zu durchstreifen. Und er trainierte mit seinen Männern im Burghof den Schwertkampf, um auf einen Angriff vorbereitet zu sein.

Wenn er nachts in ihr Bett kam, war er zu erschöpft, um ihre verspielten, ausgedehnten Liebkosungen genießen zu können, an die sie sich während der ersten Wochen ihrer Ehe so gewöhnt hatte. An die Stelle des Mannes, den sie während jener Regentage kennengelernt hatte, war der düstere, schweigsame Eroberer getreten, der ihr Heim eingenommen und so viele ihrer Männer getötet hatte. Er hatte sich in die Schatten der Gewalt und des Zynismus zurückgezogen und all ihre Hoffnungen mit sich genommen, zwischen ihnen könne sich eine ehrliche und liebevolle Beziehung entwickeln. Gwendolen wusste jetzt, dass er an erster Stelle ein Krieger war und es immer sein würde.

Sie beschwerte sich nicht, und sie würde es auch niemals tun. Seine Herrschaft über Kinloch und die Sicherheit ihrer Clans standen an erster Stelle. Doch in ihrem Inneren war Gwendolen einsam. Jedes Mal, wenn sie sich an ihre gemeinsamen Nächte erinnerte und an das Gefühl, in Angus’ Armen zu liegen, spürte sie den schrecklichen Verlust.

Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht, und die Tür ihres Gemachs schwang auf. Vom Gang fiel Fackelschein herein. Gwendolen stützte sich auf die Ellbogen und blinzelte zu ihrem Gemahl auf, der gerade die Tür hinter sich schloss. „Schlaf wieder ein“, raunte er, zog die Pistole aus seinem Gürtel und legte sie neben sich auf den Nachttisch. Er nahm auch das Pulverhorn über seiner Schulter ab, dann den schweren Gürtel, das Schwert und seinen Schild.

„Wo warst du heute?“, fragte sie. „Hast du schon etwas gegessen?“

„Ja, gerade mit den Männern.“ Er ging zum Stuhl vor dem Feuer hinüber, ließ sich daraufsinken und streckte die Beine aus.

Gwendolen schlug die Decken zurück und stand auf. Langsam durchquerte sie den Raum und kniete sich vor Angus nieder. „Kann ich irgendetwas für dich tun?“

Vielleicht würde er sie ja bitten, ihn zu liebkosen, während er sich einfach auf dem Stuhl zurücklehnte. Das Verlangen prickelte bereits in ihrem Bauch. Mit beiden Händen fuhr sie über seine Unterarme, fühlte seine Muskeln und streichelte seine vernarbten Hände.

Er ließ sich zurücksinken und schloss die Augen, doch dann schüttelte er den Kopf.

Vielleicht brauchte er ja nur ein wenig Zärtlichkeit, um seine Leidenschaft zu wecken. Ihre Hände fuhren unter seinen Kilt und massierten seine Oberschenkel. Plötzlich fuhr er hoch und packte ihre Handgelenke. Seine Augen waren kalt und grau wie Wintereis, seine Stimme klang drohend.

„Ich habe Nein gesagt.“ Er nickte mit dem Kopf Richtung Bett. „Und ich habe dir gesagt, du sollst schlafen. Fordere es heute lieber nicht heraus. Lass mich in Frieden.“

Sie zog die Hände zurück und sah ihn fragend an. „Ist heute etwas geschehen?“

„Es war ein Tag wie jeder andere“, antwortete er mürrisch, „aber ich bin müde. Und mir ist nicht nach Reden oder nach etwas anderem zumute.



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