Dead Aid by Dambisa Moyo

Dead Aid by Dambisa Moyo

Autor:Dambisa Moyo
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Haffmans & Tolkemitt,
veröffentlicht: 2014-12-28T05:00:00+00:00


Ein ermutigender Trend

Immer wieder treten unvorhergesehene Ereignisse und Katastrophen ein, die sich der Kontrolle einer Regierung entziehen, die aber weitreichende Folgen für die Finanzen selbst der stabilsten Länder haben. Naturkatastrophen (wie 1975 der Kälteeinbruch in Brasilien, der die Kaffeeernte zerstörte) können dazu führen, dass ein Land seinen Schuldverpflichtungen nicht nachkommen kann.

Zwischen 1500 und 1900 konnte Spanien 13-mal seine Auslandsschulden nicht bezahlen. Seit 1924 ist es Venezuela neunmal so ergangen. Brasilien konnte seinen internationalen Verpflichtungen 1826, 1898, 1902, 1914, 1931, 1937 und 1983 nicht nachkommen. In Argentinien war dies 1828, 1890, 1989 und 2001 der Fall.

Säumigkeit bringt Kosten mit sich, das betreffende Land fällt im Kreditranking zurück, und die Zinsen für neue Kredite schießen in die Höhe. Dennoch bedeutet eine derartige Krise nicht das Ende der Welt. Die Anleihenmärkte vergeben schnell, und Investoren haben ein kurzes Gedächtnis.

Solange ein Darlehensnehmer demonstriert, dass er sich seinen manchmal unvorhersehbaren, manchmal auch selbstgemachten Problemen stellt, kann er auch wieder auf den Markt zurückkehren. Anders bei der Entwicklungshilfe: Die gibt es fatalerweise auf jeden Fall, auch bei grobem Missmanagement.

Der Markt belohnt Reformer. So haben die internationalen Märkte schon drei Jahre nach Russlands Zahlungsunfähigkeit 1998 die neuen russischen Anleihen akzeptiert. Allein die Stadt Moskau hat im November 2001 Anleihen im Wert von 400 Millionen Dollar platzieren können.

Viele asiatische Länder mussten nach der Asienkrise 1997 erleben, dass sie herabgestuft wurden, wodurch ihre Kreditzinsen auf ein Niveau stiegen, auf dem sie im Prinzip vorerst von den Kapitalmärkten ausgeschlossen waren. Doch schon binnen kurzem änderte sich das wieder. Vor der Krise war Südkorea von Standard & Poor’s mit A+ bewertet worden. Auf dem Höhepunkt dieser Krise wurde das Land in nur zwei Monaten um neun Stufen auf B+ abgewertet. Doch nach der Restrukturierung seines Bankensektors, mit der die einschlägigen Bedenken internationaler Investoren ausgeräumt werden konnten, kletterte Südkorea schon ein Jahr später wieder von »Junk Bonds« auf »Investment Grade«.

Afrikas zahlungsunfähige Regierungen hingegen sind lieber den einfachen Weg der Entwicklungshilfe gegangen. Die gewöhnliche Erholungszeit nach einer Krise auf einem Emerging Market lag bisher zwischen ein und zwei Jahren. Doch, von den Anleihen Ghanas und Gabuns im Jahr 2007 abgesehen, hat nur eine afrikanische Nation seit Mitte der 90er Jahre mit Erfolg den internationalen Anleihenmarkt betreten: Das ist 1994 die Republik Kongo (Kongo-Brazzaville) mit einer zehnjährigen 600-Millionen-Anleihe gewesen. Die übrigen 35 afrikanischen Länder, die etwa vor 30 Jahren Anleihen auf dem internationalen Markt emittiert haben, sind alle zahlungsunfähig geworden. Seitdem ist keines von ihnen zurückgekehrt.

Natürlich ist das ihre eigene Entscheidung. Die afrikanischen Länder waren zumeist nicht auf den Märkten vertreten, weil sie es nicht wollten. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich dies ändert. Ein Bericht von Standard & Poor’s, veröffentlicht im April 2008 auf der Internetseite der Ratingagentur, informiert über die Aussichten zunehmender Anleihenemissionen aus Afrika. Demzufolge werden wahrscheinlich Banken aus Kenia, der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Zentral afrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft in den nächsten zwei bis drei Jahren langfristige Schuldverschreibungen auflegen.37

Der allgemeine Trend ist ermutigend. Obwohl es für die Regierungen und Unternehmen Afrikas noch ein weiter Weg zu einem guten Rating



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