Das Sommerversprechen by Elin Hilderbrand

Das Sommerversprechen by Elin Hilderbrand

Autor:Elin Hilderbrand [Hilderbrand, Elin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Contemporary Women, General
ISBN: 9783641156855
Google: _4TgBQAAQBAJ
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2015-04-20T19:46:48.764000+00:00


BOX

Er war unmöglich zu übersehen – ein massiger, großer, bärtiger Kerl mit nur einem Arm. Elizabeth Jennings hatte ihn den ganzen Abend herumgeführt und mit ihm angegeben, dem Pulitzerpreisträger Clendenin Hughes. Sie kannten sich aus Vietnam, trällerte Elizabeth. Könnt ihr euch das vorstellen? Dann machte sie sich daran, die Clendenin-Hughes-Glanzlichter aufzuzählen: seine Serie über die Roten Khmer, über die Tyrannei in Myanmar, die beste Berichterstattung über Michael Fays Bestrafung mit Stockschlägen und das Thaksin-Debakel in Bangkok.

Box wandte sich ab. Elizabeth Jennings hatte keine Ahnung, dass Hughes Dabney geschwängert hatte. Wenn sie es gewusst hätte, hätte sie nie sie alle drei zu ihrer Party eingeladen.

Dabney war am Meeresfrüchtebüfett im Gespräch mit einem Kongressabgeordneten. Der Typ war ein Schaumschläger, hatte Dabney aber darin unterstützt, Ladenketten von Nantucket fernzuhalten, deshalb stand sie für immer in seiner Schuld und musste sich bis ins letzte Detail seine Probleme mit der Schifffahrtsbehörde anhören. Box überlegte, sie aus ihrer Lage zu erlösen, und bediente sich währenddessen von den Austern. Gutes Essen und noch besserer Wein hier bei Elizabeth. Und ein herrlicher Blick über den Nantucket Sound. Es war ein klarer Abend, ideal fürs Feuerwerk. Der Minister hatte versucht, Box dazu zu überreden, dass er in D. C. blieb und die Feier auf der Mall besuchte, aber Box stellte fest, dass er froh war, hier auf Nantucket zu sein.

Von Dabney ließ er doch lieber ab, denn er fürchtete, sie könnte den lästigen Abgeordneten an ihn weiterreichen und in der Menge verschwinden.

Box machte sich einen Teller mit Brathähnchen und Rippchen, Krautsalat und Maissalat zurecht und wanderte ins Wohnzimmer. Cocktailpartys waren eigentlich nicht mehr seine Sache; sie bedeuteten zu viel Arbeit. Leute, die ihn kannten, hatten gewöhnlich ein Anliegen, und Leute, die nicht wussten, wer er war, langweilten ihn meistens. Dabney hielt ihn für einen Snob, doch er war zweiundsechzig und hatte sich, fand er, das Recht darauf verdient.

Er hatte versucht, Agnes zum Mitkommen zu bewegen; der Abend wäre mit ihr viel angenehmer gewesen, außerdem hatte er sie seit seiner Rückkehr kaum gesehen. Aber sie hatte zum Jetties Beach gewollt, um sich das Feuerwerk dort mit einem Knaben anzuschauen, der für Dabney in der Kammer arbeitete. Box fragte sich laut, ob das wohl ein Date war – Agnes schien sich mit dem Picknick sehr viel Mühe zu geben –, und er fragte sie auch, was denn CJ mache. »Nein, Daddy, kein Date«, sagte Agnes, »wir sind nur Freunde, und Celerie kommt mit. Im Grunde bin ich so etwas wie eine Anstandsdame. Es ist eine lange Geschichte.«

Box mochte keine langen Geschichten, vor allem keine, bei denen es um romantische Ränke ging. Das war Dabneys Terrain.

CJ, erklärte Agnes, verbringe den Feiertag in einer Luxusloge im Yankee Stadium. Er hatte gewollt, dass Agnes nach New York kam, doch sie musste morgen arbeiten, sodass das nicht so gut passte, und Box stimmte zu.

»Viel Spaß«, sagte er. Und Agnes umarmte ihn besonders lange und sagte: »Mom und ich sind so froh, dass du wieder zu Hause bist. Wir haben dich sehr vermisst.«

Da war sich Box nicht so sicher.



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