Corona-Impfstoffe: Rettung oder Risiko? by Clemens G. Arvay

Corona-Impfstoffe: Rettung oder Risiko? by Clemens G. Arvay

Autor:Clemens G. Arvay [Arvay, Clemens G.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Wirkungsweisen, Schutz und Nebenwirkungen der Hoffnungsträger
ISBN: 978-3-7517-1489-1
Herausgeber: Bastei Lübbe AG
veröffentlicht: 2021-01-24T23:00:00+00:00


Teil 4

■ Favoriten und zugelassene

Kandidaten

■ Siegeszug der genetischen Impfstoffe

Trotz aller zuvor genannten grundsätzlichen und wissenschaftlich

begründeten Bedenken wird der Kurs der teleskopierten Impfstoffsicherheit

seit Anfang 2020 fortgesetzt. Die Beobachtung der Kandidatenliste der WHO

zeigt dabei eine eindeutige Präferenz für genetische Impfstoffe im Laufe des

Fortschreitens der Studien und Zulassungen. Wie erwähnt, lag der Anteil der

gemeldeten genetischen Impfstoffe seit Einführung der WHO-Liste konstant

bei knapp unter 50 Prozent. Je weiter die Impfstoffe im Test- und

Zulassungsprozess jedoch voranschreiten, desto stärker steigt der Anteil an

genetischen Vakzinen unter den fortgeschrittenen Kandidaten an. Das geht so

weit, dass Ende 2020 der Anteil der genetischen Kandidaten, die bereits eine

Zulassung hatten oder kurz vor der Zulassung standen, 100 Prozent betrug.

Genetische Kandidaten, die inzwischen zugelassen wurden oder vor der

Zulassung stehen, dominierten außerdem von Anfang an die mediale

Berichterstattung und wurden von unterschiedlichen Staaten zu frühen

Zeitpunkten vertraglich vorbestellt. Von dem Kandidaten von AstraZeneca

kauften im Sommer 2020 einige EU-Länder, darunter Deutschland und

Österreich, zusammen Hunderte Millionen Dosen ein.54 Mit diesen

Vorgängen werden wir uns in diesem Buchteil näher befassen, wenn es um

die Porträts der einzelnen Favoriten und zugelassenen Impfstoffe geht. Ein

Rückblick auf diese Vorgänge gehört einfach zu den umfassenden

Betrachtungen rund um die Impfstoffzulassungen, die in diesem Buch

angestellt werden. Denn es ist tatsächlich sehr erstaunlich, dass einzelne

Impfstoffe schon so früh und in so großem Umfang eingekauft und

vorproduziert wurden.

Das millionenfache vertragliche Vorbestellen von Impfstoffen durch

Nationalstaaten wurde in einer multinationalen Stellungnahme von 140

Akademien der Wissenschaften als »Impfstoff-Nationalismus«55 kritisiert.

Dieser wurde von den beteiligten Wissenschaftlern entschieden abgelehnt.

Der Zugang zu Impfstoffen durch Personen und Länder habe sich nicht nach

der Zahlungsfähigkeit zu richten, sondern nach dem individuellen Bedarf.

Des Weiteren wurde in der Stellungnahme vor Abkürzungen bei den

Sicherheitstests gewarnt. Es sei ein offener, wissenschaftlich fundierter

Prozess bei der Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe notwendig, damit

keine Zweifel an deren Sicherheit aufkommen könnten. Dies wurde auch in

Anbetracht der wachsenden generellen Impfskepsis in der Bevölkerung als

wichtig bewertet.

Weniger als die Hälfte aller weltweit gemeldeten

Kandidaten sind genetische Impfstoffe:

Mit Stand vom 17.12.2020 befanden sich weltweit 233 gemeldete

Impfstoffkandidaten gegen SARS-CoV-2 auf der Liste der WHO, von denen

sich der Großteil in präklinischen Entwicklungsstadien befand und nach wie

vor befindet. 110 der Kandidaten waren genetische Impfstoffe, davon 56

virale Vektorimpfstoffe, 30 RNA- und 24 DNA-Impfstoffe. Somit waren zu

diesem Zeitpunkt 47,2 Prozent der gemeldeten Kandidaten den genetischen

Impfstoffen zuzurechnen.

Etwas mehr als die Hälfte der Kandidaten in klinischer

Testung sind genetisch:

Blickt man auf die Auswahl an Kandidaten, die sich am 17.12.2020 in

klinischer Testung befanden, sieht das Verhältnis ähnlich aus. Es waren

insgesamt 60 Kandidaten, davon 32 genetische: 16 virale Vektorimpfstoffe, 8

RNA- und 8 DNA-Impfstoffe. Der Anteil der genetischen Vakzine in

klinischer Testung lag also bei 53,3 Prozent.

Zwei Drittel der Kandidaten in der klinischen Phase III

sind genetische Impfstoffe:

Die erste signifikante Verschiebung des Verhältnisses tritt auf, wenn man die

Kandidaten in der klinischen Phase III in den Fokus nimmt, also diejenigen,

die am weitesten fortgeschritten sind und sich bereits nahe an einer Zulassung

befinden. Zum genannten Zeitpunkt waren das insgesamt 12 Kandidaten,

davon 8 genetische, also bereits 66,7 Prozent: vier virale Vektorimpfstoffe,

drei RNA-Impfstoffe und ein DNA-Impfstoff.

100 Prozent der zugelassenen Impfstoffe und

Favoriten vor der Zulassung sind genetisch:

Für einige dieser Kandidaten gab es inzwischen bereits Zulassungen oder

begann das eigentliche EU-Zulassungsverfahren der European Medicines

Agency (EMA). Dieses wird



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