Club Dead by Charlaine Harris

Club Dead by Charlaine Harris

Autor:Charlaine Harris
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Southern Vampire Mysteries
veröffentlicht: 2011-02-12T23:00:00+00:00


Kapitel 8

Mich plagte das hilflose, kalte Gefühl, das einen überkommt, wenn man weiß, man wird sich in Kürze in Gefahr begeben. Alcide durfte nur diese Nacht noch den Club Dead besuchen, das hatte Terence ihm ganz deutlich zu verstehen gegeben. Danach sollte er sich dort nicht mehr blicken lassen. Nach dieser Nacht würde ich also auf mich allein gestellt sein, wobei noch nicht einmal klar war, ob mir der Zutritt zum Club ohne Alcide an meiner Seite überhaupt gestattet sein würde.

Ich kleidete mich an, wobei ich plötzlich wünschte, ich würde mich nicht für den Club Dead zurechtmachen, sondern für einen Besuch in einer ganz normalen Vampir-Bar, wo ganz normale Leute hinkamen, um Vampire anzugaffen. Fangtasia, die Bar, die Eric in Shreveport betrieb, war ein solches Lokal. Dorthin kamen sogar Busse voller Touristen im Rahmen ihres Besichtigungsprogramms, die gern bereit waren, sich einen aufregenden Abend lang ganz in Schwarz zu hüllen. Manche Besucher besprenkelten sich sogar mit künstlichem Blut oder trugen falsche Fangzähne, die sie dann stolz und mit breitem Grinsen vorführten. Diese Leute kamen, um die Vampire, die sorgfältig verteilt in der ganzen Bar saßen, anzustarren und sich an ihrem eigenen Mut zu berauschen. Von Zeit zu Zeit kam es zur Mißachtung ungeschriebener Gesetze, wenn Besucher sich bemüßigt fühlten, Grenzen zu überschreiten, die man gesetzt hatte, um ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten. So eine Grenzüberschreitung mochte sein, daß jemand versuchte, direkt mit einem der Vampire anzubändeln oder es Chow, dem Barkeeper, gegenüber an Respekt mangeln ließ. Einem solchen Menschen blieb es unter Umständen nicht erspart, unter Qualen herauszufinden, worauf er sich bei seinem Besuch im Fangtasia wirklich eingelassen hatte.

In einer Bar wie dem Club Dead lagen alle Karten ganz offen auf dem Tisch. Die Menschen dort dienten lediglich als Staffage - die Übernatürlichen waren die bestimmenden Faktoren des Ganzen.

In der vorigen Nacht war ich aufgeregt und neugierig gewesen, jetzt verspürte ich nur noch eine Art stoische Entschlossenheit. Mir war, als hätte ich starke Drogen genommen, die all meine normalen Empfindungen dämpften, so daß ich diese gar nicht mehr richtig spüren konnte. Ich streifte mir die Nylonstrümpfe über, dazu den hübschen schwarzen Strapsgürtel, den Arlene mir geschenkt hatte. Beim Gedanken an meine rothaarige Freundin und deren auch nach vier gescheiterten Ehen immer noch ungebremsten Optimismus die Männerwelt betreffend mußte ich schmunzeln. Koste jede Minute, jede Sekunde deines Lebens voll aus, pflegte Arlene mir zu predigen, geh mit Schwung an die Dinge heran! Wer kann denn sagen, hätte sie jetzt bestimmt bemerkt, welchen Mann mir diese Nacht bescheren mag? Vielleicht war dies die Nacht der Nächte, vielleicht sorgte genau dieses schwarze Strumpfband, das ich mir gerade über den Schenkel gestreift hatte, dafür, daß mein Leben eine ganz neue, völlig unerwartete Wendung nahm!

Ein richtig fröhliches Lächeln brachte ich zwar nicht zustande, aber als ich mir nun ganz vorsichtig das Kleid über den Kopf zog, fühlte ich mich schon viel weniger verbittert. Mein Kleid war champagnerfarben und sehr kurz - viel Stoff war nicht vorhanden. Dazu trug ich hochhackige Schuhe und Straßohrringe. Die Frage,



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