City of Dreams by Don Winslow

City of Dreams by Don Winslow

Autor:Don Winslow
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783749905416
Herausgeber: HarperCollins eBook


VIERZEHN

Mag sein, dass Danny sich in Las Vegas deplatziert fühlt, aber Bill Callahan erinnert an einen Außerirdischen, der sein UFO geschrottet hat.

Danny sieht ihn in seinem braunen Anzug aus dem Wagen steigen, das weiße Hemd sitzt zu eng am Hals, und die Krawatte schnürt ihn ein. Der Mann schwitzt jetzt schon, ist ganz rot im Gesicht, obwohl Danny die Klimaanlage rauschen hört, als er die Tür aufmacht. Callahan ist aus Boston und wurde nach L. A. verpflanzt, soviel Danny weiß, Vegas muss ihm vorkommen wie ein fremder Stern.

Danny kennt das Gefühl.

Was ein ehemaliger hochrangiger FBI-Agent von ihm will, weiß er dagegen nicht. Warum hat er Madeleine gebeten, ein Gespräch mit ihm zu arrangieren? Sie tauscht mit einer ganzen Reihe von Politikern, Schlüsselfiguren des Polizeiapparats und Geschäftsmogulen Informationen aus, er wundert sich also nicht, dass sie Callahan kennt.

Er geht dem Agenten schon in der Auffahrt entgegen, begrüßt ihn und führt ihn hinein.

»Danny Ryan«, sagt Madeleine, »Bill Callahan.«

Sie setzen sich ins Wohnzimmer. Callahan nimmt das angebotene kalte Bier, dann sagt Madeleine: »Ich lass euch besser allein«, und geht.

Callahan fängt an. »Ich möchte zunächst vorausschicken, dass mich nicht interessiert, was in Providence oder in Zusammenhang mit Domingo Abbarca geschehen ist.«

Du lieber Himmel, denkt Danny, er weiß von dem Deal mit Harris. »Okay. Aber warum sind Sie sonst hier?«

»Zwei aus Ihrer alten Crew – Coombs und South – sind von der Bildfläche verschwunden, habe ich recht?«

Danny nickt.

»Na ja, sie sind wieder aufgetaucht.«

Callahan erzählt, was die Messdiener in Hollywood so treiben, dass Sue Holdt sich an ihn gewandt und er daher Madeleine gebeten hat, dieses Gespräch zu vereinbaren.

»Sie wollen, dass ich die beiden zurückpfeife«, sagt Danny.

»Wäre in jedermanns Interesse.«

Allerdings, denkt Danny. Wenn South und Coombs sich wie Cowboys aufführen, könnte das eine Menge Staub aus der Vergangenheit aufwirbeln.

»Haben Sie noch Einfluss auf die beiden?«, fragt Callahan.

»Ich denke, sie hören auf mich.«

»Werden Sie sich also einschalten?«

»Zuerst möchte ich mit Sue Holdt sprechen«, erwidert Danny.

»Sie hat mich ja geschickt.«

»Wenn sie möchte, dass ich mit meinen Leuten rede«, sagt Danny, »muss sie selbst mit mir reden. Sonst … Ich meine, ich bin ja nicht derjenige mit einer Bitte, oder?«

Beiden durchschauen die Machtdynamik – Holdt braucht Ryan, Ryan braucht Holdt nicht.

»Gut, ich rede mit ihr«, sagt Callahan.

Madeleine wartet, bis Callahan weg ist, dann kommt sie ins Wohnzimmer.

Als sie sich setzt, erzählt Danny ihr von dem Gespräch mit dem FBI-Agenten und fragt: »Was hältst du davon?«

»Unter den gegebenen Umständen«, sagt sie, »solltest du das wohl machen.«

»Wieso?«

»Weil Einfluss Macht bedeutet«, sagt Madeleine. »Es gibt Schlimmeres, als eine Situation herbeizuführen, in der dir die Leiterin eines großen Filmstudios einen Gefallen schuldet.«

»Was kann sie für mich tun?«

»Das weiß man nie.«

Danny denkt einen Augenblick nach und sagt: »Ich will Ian aber nicht wieder allein lassen.«

»Nimm ihn mit.«

»Einen Dreijährigen nach Hollywood?«

Madeleine denkt, in Hollywood ist niemand älter als drei, aber sie sagt: »Sogar in Los Angeles gibt es Babysitter. Nannys. Ich werde was arrangieren. Die Erfahrung wird euch zusammenschweißen.«

Ihr gefällt nicht, dass Ian verreist, auch wenn es nur für kurze Zeit ist, aber sie hat noch etwas anderes vor – Ian eine neue Mutter besorgen.



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