Celmer, Michelle by Luge oder Liebe

Celmer, Michelle by Luge oder Liebe

Autor:Luge oder Liebe
Die sprache: de
Format: mobi
veröffentlicht: 2012-02-03T16:55:12+00:00


6. KAPITEL

Was Melody als kurze Verschnaufpause geplant hatte, dauerte den Rest des Tages. Erst um halb acht, als Ash nach Hause kam, erwachte sie. Sie fühlte sich erschöpft und litt unter rasenden Kopfschmerzen.

Dabei war es ihr vorher so gut gegangen.

Ash gab zu bedenken, dass vielleicht die Umstellung vom texanischen auf das kalifornische Klima für diesen Rückschlag verantwortlich war.

Inständig hoffte Melody, dass er recht behielt. Wieder nahm sie zwei Schmerztabletten. Zu schwach, um sich umzuziehen, setzte sie sich in den vom Liegen zerdrückten Kleidern an den Tisch. Ash hatte Pizza mitgebracht, doch Melody brachte kaum etwas hinunter.

Eigentlich hatte sie sich auf ein paar schöne gemeinsame Stunden gefreut. Aber die starken Schmerztabletten lullten sie ein, und bald konnte sie sich kaum noch aufrecht halten. Irgendwann schloss sie für einen Moment die Augen – und erwachte erst, als Ash sie sanft an der Schulter rüttelte.

„Komm, ich bringe dich ins Bett“, sagte er. Den Tisch hatte er bereits abgeräumt.

Auf Ash gestützt ging sie in ihr Schlafzimmer, wo sie sich, ohne sich für die Nacht umzuziehen, ins Bett legte. Das Letzte, was sie mitbekam, war, dass Ash ihr einen Gutenachtkuss auf die Stirn gab und die Decke glatt strich.

Am nächsten Morgen fühlte Melody sich um Welten besser. Sie spürte ihren Kopfschmerz nur noch leicht, und vor allen Dingen hatte sie einen Bärenhunger. Mit einer Haarspange aus dem Badezimmerschränkchen bändigte sie ihre verstrubbelten Haare und ging in Ashs Zimmer.

Es war leer. Ash war schon zur Arbeit gegangen.

Aber es war noch Kaffee da. Melody goss sich eine Tasse ein und machte den Kaffee in der Mikrowelle warm.

Nebenbei registrierte sie, dass es ihr problemlos gelang, das Gerät zu bedienen.

Melody machte es sich auf der Couch gemütlich, ließ sich die restliche Pizza schmecken, trank Kaffee und schaute sich dabei eine Dauerwerbesendung an.

Ihre Gedanken schweiften ab. Wenn sie nicht diesen Unfall gehabt hatte, was würde sie jetzt wohl tun? Im Fitnessstudio trainieren? Ihre Schönheit pflegen? Oder zur Uni gehen?

Es war erst Mitte April, und das Semester war noch nicht vorüber. Wenn sie jemals ihr Gedächtnis zurückerlangt hatte, wie viel würde sie wiederholen müssen? Und an welchem Punkt sollte sie neu in den Stoff einsteigen?

Wenn sie überhaupt weiterstudieren wollte … Im Augenblick interessierte sie sich kein bisschen für Gesetze, aber vielleicht änderte sich das. Was aber, wenn nicht?

Ich sollte mir nicht so viele Gedanken machen, sonst bekomme ich wieder Kopfweh, ermahnte sich Melody.

Sie stand auf und räumte das Geschirr in die Spülmaschine – zu Ashs Kaffeetasse und Cornflakesschale.

Dann duschte sie ausgiebig. Mit einem weichen blauen Badetuch trocknete sie sich ab und ging nackt zu ihrem Schrank. Was sollte sie anziehen?

Wie schon zuvor stellte sie auch dieses Mal fest, dass ihre Wäsche entweder zu unbequem oder mit kratzigen Spitzeneinsätzen versehen war – oder beides.

Es war ein eigenartiges Gefühl … als ob die Kleider gar nicht ihr gehören würden.

In einer Schublade fanden sich zum Glück Sport-BHs. Damit würde sie erst einmal vorliebnehmen.

Ob ihr früher diese Dessous gefallen hatten? All die Spitzen-BHs und Stringtangas? Im Augenblick jedenfalls kamen ihr die Sachen nur unbequem und unpraktisch vor.



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