Broughton House - Haus der Sehnsucht (German Edition) by Jordan Penny

Broughton House - Haus der Sehnsucht (German Edition) by Jordan Penny

Autor:Jordan, Penny [Jordan, Penny]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: CORA Verlag GmbH und Co. KG
veröffentlicht: 2012-06-10T22:00:00+00:00


Eleanor seufzte leise. Oberflächlich betrachtet hatten Marcus und sie sich wieder vertragen. Aber unter der Schale … Was war mit ihr los? Manchmal benahm sie sich fast genauso kindisch wie Vanessa.

Sie musste unbedingt mit Marcus sprechen und ihm alles erklären. Vielleicht konnte sie die Jungen heute Abend überreden, etwas früher zu essen und in ihrem Zimmer fernzusehen, damit Marcus und sie allein waren. Sie würde sein Lieblings-Nudelgericht kochen und eine Flasche Wein öffnen. Vorher würde sie ihr Haar waschen und etwas ganz Besonderes für ihn anziehen. Das rote Jerseykleid von Jean Muir, das er ihr mitgebracht hatte und das ihm vor allem gefiel, wenn sie nichts darunter trug.

Plötzlich besserte Eleanors Laune sich erheblich, und sie summte leise vor sich hin. Auch eine kleine Bestechung ihrer Söhne konnte nicht schaden. Schließlich bedeuteten ein paar Hamburger hin und wieder nicht das Ende der Welt.

„Was ist das denn?“, fragte Tom misstrauisch und verzog das Gesicht beim Anblick der Soße auf dem Herd.

„Die ist nicht für euch“, tröstete Eleanor ihn. „Übrigens hat eure Großmutter vorhin angerufen. Großvater und sie holen euch Sonnabendmorgen ab. Ihr werdet ganz allein dort sein. Daddy wird euch sicher besuchen. Aber Karen und das Baby …“

Sie brach abrupt ab, denn sie sah, dass ihre Söhne einen vielsagenden Blick wechselten.

„Was ist los?“, fragte sie.

„Nichts“, antwortete Tom.

„Wir haben nichts mehr gegen das Baby“, fügte Gavin hinzu. „Marcus hat uns erklärt, dass Dad nicht aufhört, uns zu lieben, nur weil wir nicht die ganze Zeit bei ihm sind. Er hat erzählt, dass die Leute immer solch einen Rummel um ein neues Baby machen. Das bedeutet aber nicht, dass sie es lieber mögen als die anderen Kinder, hat er gesagt.“

Eleanor legte den Löffel hin, mit dem sie die Soße umgerührt hatte.

„Wann hat Marcus mit dir gesprochen, Gavin?“, fragte sie ruhig. Er hatte ihr nichts von dem Gespräch mit den Kindern erzählt.

„Letzten Sonntag. Zuerst hat er uns erklärt, dass Vanessa wütend auf dich war und deshalb Toms Poster zerrissen hat. Er sagte, er wüsste, wie schwierig es für uns wäre, wenn Vanessa zu Besuch kommt. Er hätte keine Brüder oder Schwestern gehabt, und seine Mutter hätte ihm nie erlaubt, Freunde mit nach Hause zu bringen, weil sie Dreck machen könnten. Einmal wäre er so wütend geworden, dass er absichtlich eine Brosche seiner Großmutter zerbrochen hätte.“

Eleanor wandte sich an ihren zweiten Sohn. „Marcus hat auch mit dir gesprochen, nicht wahr, Tom?“

„Auch mit Vanessa“, bestätigte ihr Sohn. „Anschließend hat er mit uns dreien gemeinsam geredet. Er hat gesagt, wir wären jetzt eine große Familie. Auch in einer Familie dürfte einer den anderen mal nicht leiden können und wütend auf ihn sein. Das hieße aber nicht, dass man ihn niemals leiden könnte … Ich glaube trotzdem nicht, dass ich Vanessa jemals leiden kann“, fügte Tom hinzu.

„Stimmt“, unterbrach Gavin seinen Bruder lebhaft. „Tom hat gesagt, er würde Vanessa nie vergeben, dass sie seine Poster zerrissen hat. Marcus hat geantwortet, er könnte es verstehen. Aber Tom sollte aufpassen, dass es bei ihm nicht zur Gewohnheit würde, andere Leute zu hassen. Am Ende könnte man niemanden mehr leiden – nicht einmal sich selber.



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