Brenda Joyce by In den Armen des Meeres

Brenda Joyce by In den Armen des Meeres

Autor:In den Armen des Meeres [In den Armen des Meeres]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Elysses Mund schmerzte von der Anstrengung, den ganzen Abend zu lächeln. Blairs Kutsche hatte endlich auf dem Kiesweg vor den Stufen gehalten, die hinaufführten zur Tür von Oxford Mansion. Der Abend war ihr endlos erschienen. Sie hatte kaum etwas von der Aufführung gesehen oder gehört, denn sie hatte die meiste Zeit damit verbracht, zuzusehen, wie Louisa sich an Alexi lehnte, die Hand auf seinem Arm, während sie miteinander flüsterten. Sie mochte ihn von Herzen verachten, aber er besaß noch immer die Kraft, sie zu verletzen.

Wie besprochen waren Blair und Alexi während der Pause zusammen hinausgegangen. Ariella hatte St. Xavier hinterhergeschickt, vermutlich als Schiedsrichter. Während sie auf die Rückkehr der drei Männer wartete, hätte Elysse beinahe angefangen, an den Fingernägeln zu kauen. Aber als sie zu ihren Plätzen zurückkehrten, schien keiner von beiden besonders aufgeregt zu sein. Blair zufolge hatte er mit Alexi nur die britische Wirtschaftslage besprochen, die gegenwärtige Rezession und mögliche Auswirkungen auf die Staatsverschuldung.

Da Louisa anwesend war, hatte Elysse ihre Freundin nicht fragen können, was Ariella sich dabei gedacht hatte, Alexi in die Oper einzuladen, noch dazu mit seiner aktuellen Geliebten. Sie hatte sich sehr bemüht, höflich zu sein zu der anderen Frau. Unglücklicherweise war Louisa sehr freundlich gewesen – und recht sympathisch. Sie hatte es sogar gewagt, Elysses Hand zu ergreifen und ihr zu sagen, welches Glück sie hatte, mit solch einem Helden verheiratet zu sein. Irgendwie war es Elysse gelungen, ihr zuzustimmen, auch wenn sie sich innerlich sträubte.

Als die Oper zu Ende war, hatte Ariella aus unerfindlichen Gründen verstimmt gewirkt.

Elysse blickte zum Haus. Wenigstens war Alexi noch unterwegs. Sie war erschöpft und wollte sich sofort zurückziehen. Sie würde ihre Tür verschließen, einen Brandy trinken und sich dann schlafen legen.

Blair lehnte sich an ihr vorbei und öffnete die Wagentür. Elysse stieg aus, und er folgte ihr. Dann nahm er ihre behandschuhte Hand in seine.

Sie zitterte, als sie ihm in die Augen sah. Der Abend war eine Katastrophe gewesen. Sie hatte die wissenden Blicke kaum ertragen. Jeder einzelne ihrer Bekannten erwähnte Alexi, wenn er sie begrüßte. Alle schienen sich an ihrem Unbehagen zu weiden – und vermutlich auch an der Tatsache, dass ihre sechs Jahre der Lügen und des Verstellens nun vorüber waren. Die ganze Zeit über hatte ihre Aufmerksamkeit nur Alexi gegolten, nicht Blair – der so viel mehr verdient hatte als das.

Während der einstündigen Fahrt zu ihrem Haus hatte Blair nicht einmal versucht, Konversation zu machen. Stattdessen schien er tief in Gedanken versunken zu sein.

»Ich sehe, dass Sie müde sind«, sagte er, als er sie die Stufen hinauf zur Tür begleitete. »Obwohl Ihr Gemahl nicht da ist, werden Sie mich nicht hineinbitten, oder?«

Sie sah ihn an. Warum konnte sie ihn nicht lieben? Er war stark, erfolgreich und, was am wichtigsten war, freundlich – ganz anders als ihr verdammter Ehemann. Am liebsten hätte sie geweint. »Ich bin tatsächlich müde, Thomas. Es tut mir leid, dass der Abend so unerfreulich verlaufen ist.«

»Wir wissen beide, dass Ihre Müdigkeit nicht der Grund ist, warum Sie mich nicht hineinbitten.«

Sie konnte ihn nicht einladen, weil ihr Gemahl wieder in der Stadt war.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.