Blake Gordon #10: Das Blutschloss: Horror-Roman (German Edition) by Horst Weymar Hübner

Blake Gordon #10: Das Blutschloss: Horror-Roman (German Edition) by Horst Weymar Hübner

Autor:Horst Weymar Hübner [Hübner, Horst Weymar]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: BookRix
veröffentlicht: 2017-05-21T22:00:00+00:00


13

„Einer von den Alten, Sir. Er hockt oft bei uns in der Kneipe. Also, das mit der Hand war so...

Billy brachte das kleine Kunststück fertig, Blake und die hübsche asiatische Frau an seiner Seite umfassend zu informieren. Mit kindlichen Worten zwar und natürlich aus seiner Sicht, aber die beiden Fremden konnten sich doch ein recht gutes Bild machen.

Die Verwandlung von Kilrains Hand war wirklich eine grausige Sache. Sie beeindruckte Blake tief, und er konnte erahnen, wie sehr erst Billy beeindruckt war.

„Und da fing es, glaube ich, damit an, dass Archy manchmal dummes Zeug geredet hat. Alle seien sie verhext, hat er mal geschrien, Kilrain, der Doktor, alle.“ Billy redete wie aufgezogen.

Mit einer Handbewegung stoppte Blake den Redefluss. „Hat sich denn auch die Hand des Doktors verwandelt, oder warum sonst soll er nach Archys Meinung verhext sein?“

Dieser Billy brachte immer mehr Leute ins Spiel. Blake fürchtete, dass am Ende die ganze Dorfbevölkerung in seiner Erzählung vorkam.

Billy winkte ab. „Ach, das hat er sich bloß eingebildet. Wissen Sie, den Doktor kann eigentlich niemand leiden, aber die Leute müssen Mister Garrick schon holen, wenn sie krank sind, denn wir haben keinen anderen Arzt. Manchmal schreibt er sogar was für’s Vieh auf. Na ja, und an manchen Tagen wird der Doktor so arg von der Gicht geplagt, dass er selber das Bett hüten muss, und dann wieder spaziert er ganz vergnügt herum. Und da hat halt Archy gemeint, Mister Garrick sei auch verhext.“

„Ach so!“ Die Sache war also harmlos. „Aber wie ist denn nun Archy in die Lage gekommen, dass die Polizei ihn sucht?“

„O Mister!“, machte Billy und verdrehte die Augen. „Das war ein Tag! Da sind droben auf dem Rabenstein“, seine Hand wies auf den Berg und das Blutschloss, „fürchterliche Dinge passiert. Wie ich meinen Vater kenne, wird er Ihnen noch vor dem Abendessen davon erzählen. Zwei Fremde sind umgekommen. Einer war ’n Amerikaner wie Sie.“

In seinen Augen glimmte ein Licht auf. „Sind Sie seinetwegen gekommen? Klar, Mister, jetzt hab ich’s. Wissen Sie, Touristen sind noch nie nach Kilmarnock gekommen. Mein Vater hat sich auch gewundert, und er hat’s natürlich auch nicht geglaubt.“

„Du bist vom Thema abgekommen, Billy“, erinnerte Blake. „Du wolltest uns doch was ganz anderes erzählen.“

„Von Archy und seinem Schlamassel, klar. Keine Sorge, Mister, ich hab’s nicht vergessen. Also, an dem Tag ist auch unser Bürgermeister ermordet worden. Man hat ihn auf dem Weg rauf gefunden. Jemand hat ihm mit ’nem Beil den Kopf gespalten. Archy hat fast durchgedreht. Von da ab ist er nur noch mit ’nem Knüppel in der Hand aus dem Haus gegangen. Und ’n paar Nächte später habe ich jemand gesehen, der in seinem Garten was vergraben hat.“

„In Archys Garten?“, vergewisserte sich Blake. Er stutzte. „Hör mal, treibst du dich immer nachts draußen herum?“

„O Mann, verraten Sie mich bloß nicht!“, bettelte Billy.

„Kein Wort sage ich!“, gelobte Blake feierlich.

„Ein paar andere machen auch noch mit“, gestand Billy. „Wir gucken den Leuten in die Fenster oder legen einen Stein auf den Kamin, dann stinkt der Rauch das ganze Haus aus, und die Leute kommen hustend heraus und schimpfen.



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