Bis zum letzten Tag by Sparks Nicholas

Bis zum letzten Tag by Sparks Nicholas

Autor:Sparks, Nicholas [Sparks, Nicholas]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-06-24T16:00:00+00:00


Kapitel 12

Nachdem Gabby gegangen war, räumte Travis die Kühlbox aus. Dann suchte er den Tennisball, weil er sich noch ein bisschen mit Moby beschäftigen wollte, aber während ihres üblichen Bällchenspiels wanderten seine Gedanken immer wieder zu Gabby. Moby sauste durch den Garten, und Travis dachte daran, wie Gabbys Augen blitzten, wenn sie lächelte, oder wie feierlich ihre Stimme geklungen hatte, als sie von den Sternen sprach. Was für ein Verhältnis hatte sie eigentlich zu ihrem Freund?, fragte er sich. Merkwürdigerweise hatte sie fast gar nicht über ihn gesprochen. Warum auch immer sie sich so verhielt – sie erreichte damit jedenfalls, dass er ins Grübeln kam.

Keine Frage: Sie faszinierte ihn. Was seltsam war. Nach seinen bisherigen Freundinnen zu schließen, war sie eigentlich nicht sein Typ. Sie wirkte nicht überempfindlich, sie reagierte nicht schnell beleidigt, sie war keine Mimose – und das war sonst die Sorte Frauen, die er besonders anzuziehen schien. Wenn er sie neckte, zahlte sie es ihm in gleicher Münze heim; wenn er die Grenzen austestete, verwies sie ihn sofort in seine Schranken. Es gefiel ihm, dass sie lebhaft und immer guter Laune war, ihre Selbstständigkeit und ihr Selbstbewusstsein beeindruckten ihn, aber ganz besonders gut fand er, dass sie offenbar gar nicht merkte, dass sie diese Qualitäten besaß. Der Tag mit ihr erschien ihm nachträglich wie ein Tanz, bei dem sie beide abwechselnd die Führung übernommen hatten, erst drängte der eine, während der andere zurückwich, dann umgekehrt.

In allen seinen bisherigen Beziehungen hatte es ein zentrales Problem gegeben: Selbst in der Anfangsphase waren sie immer extrem einseitig gewesen. Meistens war es darauf hinausgelaufen, dass er entscheiden musste, was sie unternehmen wollten und wo sie essen gingen, zu wem sie nach Hause gingen und welchen Film sie sich anschauten. Das störte ihn am Anfang nicht besonders, aber mit der Zeit machte ihm diese Einseitigkeit dann doch zu schaffen, weil er in Wahrheit die Beziehung dominierte, wodurch bei ihm das Gefühl entstand, dass er sich eher mit einer Angestellten verabredete als mit einer gleichwertigen Partnerin. Und das fand er langweilig.

Es war eigenartig, aber bisher hatte er seine Beziehungen noch nie aus diesem Blickwinkel betrachtet. Normalerweise dachte er nicht viel darüber nach. Aber durch das Zusammensein mit Gabby spürte er auf einmal ganz deutlich, was ihm bisher gefehlt hatte. In Gedanken ging er ihre Unterhaltungen noch einmal durch. Er wollte mehr solche Gespräche! Mehr von ihr! Er hätte sie nicht küssen dürfen, dachte er nun und wurde ganz unruhig, was ihm selten passierte. Er war zu weit gegangen. Aber ihm blieb nichts anderes übrig als abzuwarten und zu hoffen, dass sie es sich wegen morgen nicht noch anders überlegte. Was konnte er tun? Nichts. Überhaupt nichts.



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