Betrogen by Sandra Brown
Autor:Sandra Brown [Brown, Sandra]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: Belletristik, Krimis & Thriller, Amerika
ISBN: 9783641103293
Google: vZ5fy-E60xUC
Herausgeber: blanvalet
veröffentlicht: 2005-04-02T00:00:00+00:00
22
»Eine persönliche Modeberaterin?«, stellte Chief amüsiert fest, während sie ihren Anruf auf dem Handy beendete.
»Was ist daran falsch?«
»Nichts. Ich bin sogar tief beeindruckt, Melina.« Sie warf ihm einen giftigen Blick zu, worauf er den Ängstlichen mimte. »Sie werden mir doch keine Vase an den Kopf werfen, oder?«
Ohne auf seine Bemerkung einzugehen, stand sie auf. Zwischen den beiden Betten war nur so wenig Platz, dass er die Knie zur Seite biegen musste, um sie vorbei zu lassen. »Heute bin ich froh, dass sie meine Einkäufe erledigt. Ich habe ihr erklärt, was ich brauche. Sie wird alles besorgen und mit einem Taxi vorbeischicken.«
»Das sind aber nicht Ihre normalen Klamotten. Wollte sie denn keine Erklärung haben?«
»Wahrscheinlich denkt sie, ich hätte eine Affäre. Zu ihren Kunden gehören die Reichen und Berühmten. Die hätte sie nicht lange, wenn sie neugierig wäre und Geheimnisse ausplauderte. Das Schlüsselwort ist: Diskretion.«
»Genau wie in Ihrem Beruf. Gillian hat mir erklärt, Sie würden keinem Kunden die Geheimnisse eines anderen ausplaudern.«
»Wäre schlecht fürs Geschäft.«
»Trotzdem verstehe ich noch immer nicht, wozu Sie unbedingt Haute Couture brauchen.«
»Jeder, der nach uns sucht, wird auf Einkäufe mit der Kreditkarte achten, aber dabei denken sie vielleicht nicht an Neiman’s. Mir fiel nichts Besseres ein, um an ein paar neue Klamotten zu kommen. Sie haben gesagt, ich solle mir meine Schlüssel schnappen. Weiß Gott, wann ich wieder nach Hause komme. Und das hier sieht etwas zu auffallend aus«, meinte sie zu ihrem Tweety-Shirt.
Sie blickte sich in dem schäbigen unpersönlichen Zimmer um. Nach einem Zwischenstopp am Geldautomaten, wo sie sich genug Bargeld für mehrere Tage geholt hatten, hatten sie sich in einem Autobahnmotel eingemietet, dessen Parkplatz voller Achtzehn-Tonner stand. Das Zimmer war absoluter Durchschnitt.
Schließlich wanderte ihr deprimierter Blick wieder zu ihm zurück. »Chief, hören Sie zu. Vielleicht wird das hier eine Zeit lang mein Zuhause, aber das muss es nicht auch für Sie sein.«
»Wie geht’s dem Schlüsselbein?«, fragte er, wodurch ihr erst auffiel, dass sie es massiert hatte.
Sie ließ die Hand sinken. »In Ordnung. Ich hätte Ihnen nicht verraten sollen, dass ich von Ihrer Nacht mit Gillian weiß. Wenn ich Sie nicht als Lügner und Feigling bezeichnet hätte, hätten Sie sich nach diesem Treffen mit Lawson frei und unbeschwert verabschiedet.«
»Könnte es gebrochen sein?«
»Mein Schlüsselbein? Nein.«
»Angeknackst?«
»Nein«, sagte sie mit ungeduldigem Kopfschütteln. »Wahrscheinlich bekomme ich einen blauen Fleck, aber das ist auch schon alles.« Händeringend meinte sie: »Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich Sie in diesen Schlamassel hineingezogen habe.«
Er seufzte resigniert. »Sie wollen also unbedingt darüber reden, was? Na schön, dann reden wir eben darüber. Melina, Sie haben mich nicht an den Haaren hineingezerrt. Ich war von Anfang an dabei, vielleicht unwissentlich, aber ich war dabei. Gillian wurde getötet, weil sie eine gewisse Zeit mit mir verbracht hat. Jetzt sieht es so aus, als sei ich an der Reihe. In beiden Fällen will ich wissen, warum.«
»Die NASA würde Sie schützen. Ihre unbekannten Angreifer von letzter Nacht wären nicht so tapfer, wenn die NASA drohend hinter Ihnen stünde.« Sie beschwor ihn, das FBI anzurufen.
»Und was soll ich denen erzählen?«
»Dass Sie heute Morgen dachten, ich würde von Einbrechern überfallen.
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