Bertrams Hotel by Agatha Christie
Autor:Agatha Christie [Christie, Agatha]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2010-10-12T22:00:00+00:00
«Hat mir nie eine Adresse gegeben. Muà mich mit jemand anders verwechselt haben. Konfuser alter Knabe. Immer schon so gewesen. Gelehrtentyp, wissen Sie. Die sind immer zerstreut.»
Vater harrte noch etwas länger aus, kam dann aber zu dem Schlug, daà eine Unterhaltung mit General Radley praktisch unmöglich und fast mit Bestimmtheit zwecklos sei. Er kehrte in die Halle zurück und nahm an einem Tisch Platz, der neben Miss Marples Tisch stand.
«Tee, Sir?»
Vater blickte auf. Wie jeder andere war auch er von Henrys Auftreten beeindruckt. Obwohl ein groÃer und wohlbeleibter Mann, war er gleichsam wie eine Reinkarnation von Ariel aufgetaucht, der nach Belieben erscheinen und verschwinden konnte. Vater bestellte Tee.
«Ich glaube, ich habe vorhin gesehen, daà Sie Muffins haben. Stimmt's?»
Henry lächelte huldvoll.
«Ja, Sir. Und unsere Muffins sind in der Tat sehr gut, wenn ich so sagen darf. Sie finden viel Anklang. Soll ich Muffins für Sie bestellen, Sir? Indischer oder chinesischer Tee?»
«Indischer», sagte Vater. «Oder Ceylon-Tee, wenn Sie ihn haben.»
«Gewià haben wir Ceylon-Tee, Sir.»
Henry schnippte mit einem Finger, und der blasse junge Mann, sein beflissener Diener, ging davon, um Tee und Muffins herbeizuschaffen. Henry begab sich gelassen an einen anderen Tisch.
Du stellst etwas vor, das steht fest, dachte Vater. Ich möchte mal wissen, wo sie dich aufgegabelt haben und was sie dir zahlen. Einen schönen Batzen, wette ich, und das bist du ihnen auch wert. Er beobachtete Henry, wie er sich väterlich über eine ältere Dame beugte, und fragte sich im stillen, was Henry wohl von ihm dachte, falls er überhaupt über ihn nachdachte. Vater fand, daà er ganz gut ins Milieu des Bertrams passe. Man konnte ihn für einen wohlhabenden Gutsbesitzer halten oder für einen etwas heruntergekommenen Peer.
Dann standen der Tee und die Muffins vor ihm. Er bià in das Gebäck, und die Butter lief ihm über das Kinn. Er wischte sie mit einem groÃen Taschentuch fort und trank zwei Tassen Tee mit viel Zucker. Dann beugte er sich vor und sprach die Dame an, die am Nebentisch saÃ.
«Verzeihung», begann er, «sind Sie nicht Miss Jane Marple?» Miss Marple hob den Blick von ihrem Strickzeug und lieà ihn auf Chefinspektor Davy ruhen.
«Ja», sagte sie, «die bin ich.»
«Hoffentlich haben Sie nichts dagegen, wenn ich mit Ihnen spreche. Ich bin nämlich Polizeibeamter.»
«Wirklich? Es ist doch hier nichts Ernstliches vorgefallen?» Er beruhigte sie eilig in seiner besten väterlichen Art.
«Nun, kein Grund zur Besorgnis, Miss Marple. Kein Einbruch oder dergleichen. Ein zerstreuter Geistlicher bereitet uns etwas Kopfzerbrechen, weiter nichts. Ich glaube, Sie haben ihn getroffen. Kanonikus Pennyfather.»
«Ach so, Kanonikus Pennyfather. Er war erst kürzlich noch hier. ja, ich kenne ihn seit vielen Jahren oberflächlich. Er ist, wie Sie schon sagten, ziemlich zerstreut.» Interessiert setzte sie hinzu: «Was hat er jetzt wieder angestellt?»
«Nun, er ist uns abhanden gekommen, wenn ich mich so ausdrücken darf.»
«Ojel Wo sollte er denn sein?»
«Zu Hause in seiner Pfarrei. Dort ist er aber nicht.»
«Mir hat er gesagt, er wolle an einem Kongreà in Luzern teilnehmen. Es handelte sich, glaube ich, um die Schriftrollen vom Toten Meer. Er ist nämlich Fachmann für Hebräisch und Aramäisch.
Download
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.
14 by Die Apokalypse(1273)
Sarah by Weiß Yvonne(1183)
OP-Center by Tom Clancy(1168)
Galaxis SF 22: Schicksal im Sand by Christian Dörge (Hrsg.)(1166)
Die Unsichtbaren by J. E. Wells(1159)
2020-02-14 19:49:05.073957 by Unknown(1157)
0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge by Jason Dark(1107)
Jeder stirbt für sich allein by Hans Fallada(1090)
Tagebuch der Apokalypse by J.L. Bourne(1090)
Spiegel E-Book by Nelson Mandela 1918-2013(1078)
Die Nonnen von Sant'Ambrogio: Eine wahre Geschichte (German Edition) by Hubert Wolf(1064)
Meine Erinnerungen an Grillparzer by Marie von Ebner-Eschenbach(1050)
Die grüne Sonne by Hubert Haensel(1034)
Offline – Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.. Psychothriller by Arno Strobel(1027)
Enthüllungen 9: Befreiung (German Edition) by Scarlett Edwards(1024)
Koontz, Dean - Vision by Koontz Dean(1024)
Indigo – Der Aufstand by Jordan Dane(1017)
Jürgen Bartsch - Selbstbildnis eines Kindermörders by Moor Paul(995)
1833 - Das Killer-Buch by Jason Dark(978)