Berlin Gothic 01 by Jonas Winner

Berlin Gothic 01 by Jonas Winner

Autor:Jonas Winner [Winner, Jonas]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: Berlin Gothic Media
veröffentlicht: 2011-08-25T22:00:00+00:00


BERLIN GOTHIC 1

Dritter Teil

1

Rückblende: Vor zwölf Jahren

„Verändert? Wie verändert?“ Xaver Bentheim steuerte den Jaguar durch den abendlichen Verkehr Richtung Stadtmitte. Es regnete und durch die Windschutzscheibe hindurch sahen die Rücklichter der anderen Autos wie verschmierte Farbkleckse aus.

„Ich kann es gar nicht so genau sagen … “ Julia verengte die Augen ein wenig und warf ihrem Mann vom Beifahrersitz einen Blick zu. „Ich – “ Sie unterbrach sich und setzte neu an. „Aber lass uns lieber ein andermal darüber sprechen.“

„Ernsthaft?“ Xaver wandte den Blick nicht von der Straße.

„Ich sag doch, Xaver, es hat keinen Sinn. Wir sprechen morgen in Ruhe darüber. Nicht im Auto.“

„Ich kann einen Moment halten … “

„Lass uns lieber weiter fahren, Felix wartet sicher schon.“ Julia bemerkte, dass Xavers Augen eine Spur dunkler zu werden schienen. „Reg dich nicht auf, es ist nichts. Sicher habe ich mir das nur eingebildet.“

Xaver lächelte, fuhr aber weiter. „Was denn nun? Habe ich mich verändert oder nicht? Ich meine, das ist eine ernste Sache. Oder? Immerhin heiratet man einen bestimmten Menschen, weil man ihn liebt - so wie er ist, richtig? Wenn er sich nun verändert … dann stellt sich natürlich die Frage, ob das, was man geliebt hat, nicht verloren gegangen ist.“ Xaver warf ihr einen verschmitzten Blick zu. „Oder habe ich da was falsch verstanden?“ Seine Augen lachten.

„Ich liebe dich, Xaver.“ Julia hob die Hand und strich ihm eine Haarsträhne vorsichtig aus der Stirn. Wahrscheinlich hatte sie sich wirklich getäuscht. Verändert - er hatte sich verändert? Was sollte das schon heißen. Wahrscheinlich … nein: sicher war es die Arbeit am neuen Buch. Das machte ihm zu schaffen. Er hatte ja auch mehrfach Andeutungen in der Richtung gemacht. Aber das wollte sie jetzt nicht ansprechen. Sie hatte schon recht gehabt, als sie gemeint hatte, dass sie besser ein andermal darüber reden sollten.

Ohne Vorwarnung klatschte sie ihm mit der Hand, mit der sie ihm eben übers Haar gestrichen hatte, gegen die Wange. „Na los, gib ein bisschen Gas, wir müssten längst da sein!“



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