Beim Morgenrot in Sidney - Historischer Auswanderer-Roman nach wahren Schicksalen by Veit Monika

Beim Morgenrot in Sidney - Historischer Auswanderer-Roman nach wahren Schicksalen by Veit Monika

Autor:Veit, Monika [Veit, Monika]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-07-15T16:00:00+00:00


Eine Stunde lang ratterte der Zug vor sich hin, Ortschaften, die nur spärlich beleuchtet waren, glitten im Dunkel vorbei. Keiner wusste genau, wo sie waren.

Da plötzlich, an einem Bahnhof, kam der Zug zum Stehen, draußen wurden Stimmen laut, der Zug wurde auf ein anderes Gleis rangiert.

Der Schaffner ging durch jeden Wagen und teilte in knappen Worten mit, dass der

Zug auf ein Nebengleis komme, da eine dringende Reparatur an der Lok durchgeführt werden muss und dass es etwa vier bis fünf Stunden dauern könne.

Die Fahrgäste sollen aussteigen, was sie bei sich hätten an Gepäck, sollten sie mitnehmen.

Jeder soll sein Handgepäck mitnehmen und sich in die Bahnhofshalle begeben.

Hinter dem Bahnhof seien Aborte und auch ein Brunnen.

„Dann begann ein Exodus, als alle den Zug verließen, die bereits schlafenden Kinder wurden nicht gerade sanft geweckt, die begannen zu greinen und jammern,

Elisabeth ging mit den zwei Mädchen und Friedo, Josef schloss sich noch an.

„Wir suchen uns in der hintersten Ecke im Wartesaal einen Platz, oder auch auf der Seite irgendwo, am besten auf einer Bank, da können wir unser Gepäck darunter stellen und sind dabei!"

Jetzt war es Theresia, die alles energisch in die Hand nahm.

Zu den Männern sagte sie: „Else, Lisa und ich, wir gehen uns mal waschen, nachschauen, wo der Brunnen und die Aborte sind, ich habe da so ein Gefühl, als wären die morgen nicht mehr benutzbar.

Wenn wir dann wieder zurück sind, könnt ihr beide gehen."

Friedo sah sie nur erstaunt an, er war anscheinend zu müde, um selber etwas zu unternehmen.

Theresias Ahnungen bestätigten sich, lange Schlangen von Menschen standen an den zwei Aborten an, sie schlug den Mädchen vor, dass sie sich mit dem Waschen abwechselten, jede die fertig war, sollte den Platz in der Schlange der Wartenden übernehmen.

Die Mädchen waren wie gewohnt ohne Widerrede einverstanden.

Keiner im Zug wusste, in welcher Gegend sie sich befanden, schließlich war es stockdunkel, außer der Ölfunzel, die im Bahnhofswartesaal hing, brannte nirgendwo ein Licht.

Sie befanden sich im Nirgendwo, keiner hatte ein Bahnhofsschild gesehen. Auch im Wartesaal befand sich kein Ortsname.

Wer hätte das gedacht, dass sie die Nacht in einem Wartesaal verbringen würden, wie so viele andere mit ihnen.

Nachdem sie ihr Gepäck verstaut hatten, legten sich die Mädchen auf die Bänke. Theresia hatte ihre Reisetasche, in der sich ihr ganzer Besitz befand, unter den Kopf gelegt.

Mit einer Hand hielt sie den Henkel fest, man konnte ja nie wissen.

Von Schlafen konnte keine Rede sein, die Luft war zum Schneiden dick.

Da hustete einer, dort greinte ein Kind, oder mehrere, dann schrie wieder ein Säugling, von einer anderen Seite her wurde gemault deswegen. Ein ganz glücklicher Schläfer schnarchte in einer Ecke und irgendwann wurden auch die Mädchen vom Schlaf übermannt.



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