Auf dem roten Teppich und fest auf der Erde by Schmidt Loki
Autor:Schmidt, Loki [Schmidt, xmlns:opf="http://www.idpf.org/2007/opf" opf:file-as="Schmidt, Loki">Loki]
Die sprache: rus
Format: epub
ISBN: urnisbn9783455307191
Herausgeber: Hoffmann u Campe Vlg GmbH
veröffentlicht: 2010-10-12T17:00:00+00:00
Wer packt dem Kanzler die Koffer?
Sie sind immer gern gereist. Wie erklären Sie sich diesen Drang zur Bewegung und in die Ferne?
Ganz einfach: Ich bin mein Leben lang neugierig gewesen, und meine Neugierde konnte ich in jungen Jahren nicht im Ausland befriedigen, weil ich einfach kein Geld für Reisen dorthin hatte. Als es dann finanziell möglich war, bin ich häufig gereist, auch in ferne Gegenden und Länder. Meistens geschah das an der Seite von Naturwissenschaftlern und zu Forschungszwecken. Und ich lege Wert darauf, festzustellen, dass ich jede Forschungsreise selbst bezahlt habe. Das war für mich selbstverständlich.
Die Reisen an der Seite des Bundeskanzlers brauchten Sie nicht zu bezahlen, dabei kamen Sie ja sozusagen einer Pflicht nach. Und diese Reisen waren nun etwas ganz anderes und meistens wohl auch kein unbeschwertes Vergnügen?
Nein, weil einem klar war: Du stehst hier nicht als Frau Schmidt, sondern du stehst hier als Frau Deutschland. Das ist eine völlig andere Situation. Man muss, aber man will ja auch das eigene Land möglichst gut darstellen. Und dieses Pflichtgefühl verlässt einen während der ganzen Reise nicht. Das ist ganz schön anstrengend, weil man sich immer unter Kontrolle haben und der Situation entsprechend auftreten muss.
Wurden Sie vorher gefragt, ob Sie Ihren Mann begleiten wollten, oder war das bei bestimmten Reisen protokollarisch festgelegt?
Ich wurde nie gefragt, das war festgelegt.
Wenn es um offizielle Besuche ging?
Wenn es um offizielle Besuche ging, war festgelegt, der Gast kommt mit Frau oder ohne Frau.
Bekamen Sie vorab Informationen über das entsprechende Land?
Für mich gab es eine Mappe vom Auswärtigen Amt, in der sich eine geographische Beschreibung, Zahlen über das Bruttosozialprodukt, die Ausfuhren und die Einfuhren befanden.
Also Wirtschaftsdaten …
Wirtschaftsdaten, aber sehr vage nur. Wenn man das Material sorgfältig las, konnte man sich ein Bild machen, falls man sich das nicht längst vorher woanders gemacht hatte.
Erhielten Sie auch Dossiers über die jeweiligen Gastgeber?
Nein.
Die wurden nicht charakterisiert in diesen Akten vom Auswärtigen Amt?
Geht doch gar nicht, das wäre doch sehr undiplomatisch, einem bestimmte, meist wahrscheinlich sogar nicht ganz sympathische Profile der Gastgeber mit auf den Weg zu geben.
Ihr Mann hat solche Dossiers bestimmt bekommen.
Nein.
Auch nicht?
Dann hätte ich sie gesehen. Aber wir waren ja beide nicht ganz ungeübt. Entweder hatten wir über die Leute, die wir offiziell besuchten, schon durch andere gehört, oder wir sagten uns, wir lassen uns überraschen.
Aber Sie bekamen die Verhaltensregeln für die jeweils besuchten Länder? Was darf man – was sollte man tunlichst unterlassen?
Informationen über das Land und über die Bevölkerung bekamen wir, wenn auch begrenzt. Inoffiziell erkundigte man sich vorher bei Menschen, die das entsprechende Land kannten.
Der deutsche Botschafter in dem jeweiligen Gastland kam also nicht vorher zu Ihnen und sagte: Darauf müssten Sie achten, das sollte man berücksichtigen?
Vor offiziellen Reisen kam der Botschafter des betreffenden Landes, das wir besuchen wollten – der saß ja in Bonn. Er machte bei uns einen Anstandsbesuch. Unser Botschafter in dem jeweiligen Land kam nicht vorher zu uns, sondern empfing uns …
… am Flugzeug, bei der Ankunft im besuchten Land?
Natürlich. Oder er schickte einen seiner hochrangigen Angestellten, und wir gingen erst mal zu ihm in die Botschaft.
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