Audreys Rueckkehr by Ann Westphal

Audreys Rueckkehr by Ann Westphal

Autor:Ann Westphal [Westphal, Ann]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-28T23:00:00+00:00


Zwei weibliche Orgasmen später – er hatte sich heldenhaft in Verzicht geübt, da er der Ansicht war, dass ihr Nachholbedarf weitaus höher lag als seiner – saßen sie tatsächlich am Frühstückstisch.

„Sag mal, woher weißt du eigentlich, wo ich wohne?“

„Mensch, fast hätte ich's vergessen. Ich hab' dir was mitgebracht. Warte mal kurz.“ Er ging zur Garderobe und kam mit ihrer Jeansjacke zurück. „Hier. Hast du die nicht vermisst? Die hast du gestern bei mir vergessen...“ Sie schlug sich an den Kopf.

„Stimmt ja. Die hatte ich auf dem Rückweg gar nicht mehr an.“

„Warst du durch irgendwas abgelenkt?“ Er zwinkerte – endlich mal wieder.

„Da sind meine ganzen Papiere drin...“

„Ich weiß.“ Er schüttelte den Kopf. „Ganz schön fahrlässig, das alles einem wildfremden, brünstigen Kerl zu überlassen... da hätte ja wer weiß was passieren können. Stell dir nur mal vor, der hätte dich in deiner Wohnung überrascht und du hättest gerade den schärfsten Stofffetzen, den die Modeindustrie je hervorgebracht hat, angehabt... Der Mann wäre ja nicht mehr zu halten gewesen.“ Sie musste grinsen.

„Wo lag sie denn?“

„Unter der Treppe. Die muss irgendwie zwischen den Stufen durchgerutscht sein. Ich hab' sie gefunden, als ich nach Hause gekommen bin... von unserem kleinen Ausflug in die Tiefgarage.“

„Ich sollte meine Papiere wohl besser aus der Jacke herausnehmen...“

„Ja, tu das.“

„Da ist was drin... was ist denn das?“

„Sieh nach.“

„Hast du was in die Tasche gesteckt?“ Er blickte an die Decke und pfiff unschuldig vor sich hin. Sie zog den kleinen, flachen Gegenstand aus der Brusttasche ihrer Jacke.

„Ein MP-3-Player?“

„Schalt ihn an.“

„Ich habe keine Ahnung, wie so ein Ding funktioniert. Braucht man dazu nicht Kopfhörer?“ Feixend zog er mehrere Kabel aus der Innentasche seines Sakkos.

„Yep, braucht man und ein USB-Kabel auch – zum Aufladen. Funktioniert ganz einfach...“ Er stand auf und stellte sich hinter sie. Über ihre Schulter hinweg begann er, zu erklären: „Hier schaltest du ihn an, dann siehst du schon das Menü auf dem Display und kannst auswählen.“

„'Charlie'?“

„Ja, dein ganz persönlicher Menüpunkt... Um reinzugehen, drückst du hier.“

„'Nicole Willis and the Soulinvestigators'... 'Lenny Kravitz'... 'Jamiroquai'...“

„David Bowie...“

„Abba!“

„Ja klar. Move on, Baby...“

„'On the sunny side of the street'. Von Cyndi Lauper?“

„Eine schrille Reggae-Version – typisch Cyndi, feuchter Traum meiner Jugendzeit...“

„Ach?“

„Bei der ging uns damals allen einer ab. Auch so ein Luder...“ Er steckte ihr mit einer sinnlichen Bewegung einen Kopfhörerstöpsel ins Ohr, den anderen in seins und schloss das Kabel an den Player. „Ich stecke so gerne Dinge in dich rein...“ Er küsste ihren Nacken. „Hör's dir an.“ Cyndi haute rein, ganz wie es ihrer Art entsprach. Ein Stück, bei dem man einfach nicht ruhig sitzen bleiben konnte...

„Wusstest du, dass She Bop damals in die „Filthy Fifteen“-Liste aufgenommen wurde?“, fragte er, während Mrs. Lauper weitersang.

„Die was?“

„Die Liste der fünfzehn schmutzigsten Songs. Ich hab' die Platte noch - da wird mit einem Aufkleber auf der Hülle darauf hingewiesen, dass das Lied nur für erwachsene Personen geeignet ist.“

„Und was ist so schmutzig an dem Song?“

„Es geht um eine Frau, die sich mit sich selbst vergnügt, während sie sich Typen in einem Schwulen-Magazin ansieht.“

„O-kay... so genau wollte ich es eigentlich gar nicht wissen.



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