Arthurs Letzter Schwur.: Ein Artus-Roman by Cornwell Bernard
Autor:Cornwell, Bernard [Cornwell, Bernard]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783442352364
Google: mv9KAAAACAAJ
Herausgeber: Goldmann Wilhelm GmbH
veröffentlicht: 2000-04-14T22:00:00+00:00
Die Seuche schien sich immer dort zu verbreiten, wo sich ein Heer an einem festen Ort niederließ. Dieselbe Seuche hatte Cerdics letztem Eindringen nach Dumnonia Einhalt geboten, und als wir selbst nach London marschiert waren, hatte eine gefährlich ansteckende Krankheit unser eigenes Heer dezimiert.
Ich hatte gefürchtet, daß uns so eine Seuche heimsuchen würde, aus irgendeinem Grund aber blieben wir verschont, vielleicht weil wir nur wenige waren, vielleicht aber auch, weil Arthur sein Heer auf die drei Meilen lange Höhenlinie verteilt hatte, die sich hinter Mynydd Baddon erstreckte. Ich blieb mit meinen Männern auf der Kuppe, aber die neu eingetroffenen Speerkämpfer hielten die nördliche Hügelkette. Während der ersten beiden Tage nach Arthurs Eintreffen hätten die Feinde diese Hügel noch einnehmen können, denn ihre Kämme waren nur dünn besetzt, doch überall tauchten Arthurs Reiter auf, und außerdem ließ Arthur seine Speerkämpfer durch die waldigen Höhen ziehen, um so den Eindruck zu erwecken, daß ihre Zahl größer sei, als sie eigentlich war.
Die Sachsen beobachteten, griffen aber nicht an; und dann, am dritten Tag nach Arthurs Ankunft, traf Cuneglas mit seinen Männern aus Powys ein, und wir konnten den ganzen langen Hügelkamm mit starken Vorposten besetzen, die wir zu Hilfe rufen konnten, falls ein Angriff der Sachsen drohte. An Zahl waren wir immer noch stark unterlegen, aber wir hielten das hohe Gelände besetzt, und jetzt verfügten wir auch über die nötigen Speere für seine Verteidigung.
Die Sachsen hätten aus dem Tal abziehen sollen. Sie hätten zum Severn marschieren und Glevum belagern können, denn dann wären wir gezwungen gewesen, unser hohes Gelände zu verlassen und ihnen zu folgen. Sagramor hatte recht behalten: Männer, die es sich bequem gemacht haben, lassen sich nur ungern in Marsch setzen, deswegen blieben Cerdic und Aelle starrköpfig in dem Flußtal, überzeugt davon, uns zu belagern, während in Wirklichkeit wir sie belagerten. Schließlich wagten sie vereinzelte Attacken den Hügel hinauf, doch keine davon brachte ein Ergebnis. Die Sachsen schwärmten den Hang empor, doch sobald oben ein Schildwall erschien, der bereit war, ihnen Widerstand zu leisten, und eine Gruppe von Arthurs schweren Reitern mit eingelegten Speeren an ihrer Flanke auftauchte, ließ ihre Kampflust spürbar nach, und sie schlichen in ihre Dörfer zurück. Und jeder Fehlschlag der Sachsen stärkte unser Selbstvertrauen.
Dieses Selbstvertrauen war so stark, daß Arthur sich, nach Cuneglas’
Ankunft in der Lage sah, uns zu verlassen. Anfangs wunderte ich mich darüber, denn er gab mir keine andere Erklärung dafür als die, er habe im Norden, einen langen Tagesritt entfernt, etwas Wichtiges zu erledigen. Vermutlich hat er mir meine Verwunderung angemerkt, denn er legte mir den Arm um die Schultern. »Noch haben wir nicht gewonnen«, sagte er.
»Das weiß ich, Lord.«
»Aber wenn wir gewinnen, Derfel, möchte ich, daß es ein überwältigender Sieg wird.« Er lächelte. »Vertraut Ihr mir?«
»Selbstverständlich, Lord.«
Er übertrug Cuneglas den Oberbefehl über unser Heer, allerdings mit der strikten Auflage, daß wir keine Ausfälle ins Tal hinab unternähmen.
Die Sachsen sollten in dem Glauben gelassen werden, sie hätten uns in der Zange, und um diesen irreführenden Eindruck zu bestärken, gaben einige Freiwillige von uns vor,
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