Applebys Arche by Michael Innes

Applebys Arche by Michael Innes

Autor:Michael Innes [Michael Innes]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
ISBN: 978-3-8321-8681-4
Herausgeber: Dumont


Kapitel 13

Appleby sah es allem Anschein nach nicht; er blickte sich im Zimmer mit dem aufmerksam mißtrauischen Auge eines Dorfpolizisten um, der zum ersten Mal den Ort des Verbrechens sieht. Hailstone war begeistert.

»Wir haben immer ein wenig Hemmungen gehabt, andere ins Haus zu lassen.« Er klatschte in die Hände, und der erste Gang wurde aufgetragen. »Die Leute aus dem Hotel zum Beispiel, die haben wir nur auf der Veranda bewirtet, was sie uns vielleicht übelgenommen haben, seinerzeit, als sie uns graben halfen. Dunchue hat, scharfsinnig wie er ist, einmal vorgeschlagen, wir sollten uns tarnen; aber ich fand, da hätten wir es mit der Geheimnistuerei doch übertrieben. Er wollte den Eingeborenen, die ab und zu vorbeikommen, etwas von ihrem Krempel abkaufen: Schilde, Schrumpfköpfe, Totempfähle – Sie wissen schon. Und das hier überall aufstellen.«

»Gräßlicher Gedanke.« Dunchue war nach wie vor äußerst schlechter Laune. »Ich verabscheue die niederen Rassen. Alle niederen Rassen.« Er funkelte seinen Chef finster an, als habe er den Verdacht, daß auch er in Wirklichkeit ein Hottentotte sei. »Aber vernünftig wäre es gewesen. So wie es jetzt ist, können wir nicht sicher sein, ob wir uns nicht schon verraten haben. Warum wir Sie einweihen, verstehe ich nicht.«

»Soll das heißen«, fragte Appleby, »daß Sie überhaupt keine Archäologen sind? Daß Sie zu einem ganz anderen Zweck auf der Insel sind? Sie sind doch nicht etwa Mädchenhändler?«

»Mädchenhändler?« Diana blickte perplex von ihrem Tomatensaft auf. »Ich habe hier noch kein einziges Mädchen gesehen. Die meisten sind Männer, und die Frauen sind alle alt.«

Hailstone lachte glücklich. »Mr. Appleby sieht mich in Gedanken immer noch, wie ich dem Schwarzen auflauere. Er überlegt, ob ich ihn in die Sklaverei verkaufen wollte. Nein, als Mädchen- oder Menschenhändler wären wir nicht tüchtig genug; wir haben dem Halunken Heaven eine ganze Reihe von unseren schwarzen Jungs überlassen und keinen Penny dafür bekommen. Nein, ich denke schon, daß wir mit Fug und Recht behaupten können, daß wir Archäologen sind.«

»Unser Geschäft«, erklärte Dunchue, »ist die Welt der Vergangenheit. Unser Geschäft.«

»Nun sehen Sie doch nicht so schwarz«, sagte Hailstone eilig; »die Grabung kommt schon noch in Gang. Mrs. Kittery hilft uns – da kann doch gar nichts mehr schiefgehen.« Er setzte sein Glas ab und blickte in die Runde, wie um sich zu vergewissern, daß auch alle zuhörten, wenn der Höhepunkt kam. »Wikinger!« sagte er.

Diana, die vielleicht den entsprechenden Kurs nicht belegt hatte, sah ihn verständnislos an; Appleby tat – er spielte es überzeugend –, als begreife er allmählich. »Hier kann es doch keine Wikinger gegeben haben.«

Hailstone aß hastig, als halte das Essen ihn von Wichtigerem ab. »Wir zeigen es Ihnen. Es ist ein Langgrab.«

»Meinen Sie denn«, fragte Diana, »daß Sie sehr lange graben?«

Unter dem Tisch schnarchte George; Hailstone, der nun geradezu etwas wie Tatendrang an den Tag legte, lachte herzlich. »Meine Liebe, es ist ein sehr langes Grab.«

»Und Sie glauben, es liegen Wikinger drin?« fragte Appleby.

»Sachen«, sagte Dunchue. »Haben Sie von Traprain gehört? Das ist – oder war – ein ziemlich großer Hügel nicht weit von der Küste der schottischen Lowlands. Und



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