Anna und Leon - Verflixte Liebe [21.11.14] by Amy M. Soul

Autor:Amy M. Soul [Soul, Amy M.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-10-20T22:00:00+00:00

Kapitel 15

Am nächsten Tag war es endlich so weit. Leon würde heute zurückkommen. Anna stand bereits früh auf und duschte mindestens eine dreiviertel Stunde. Obwohl sie allemal den gestrigen Quickie mit Ben mehr als nur genossen hat, sie hatte das Gefühl, als müsse sie alles an Beweisen von ihr runter bekommen. Sie musste sauber sein, richtig sauber. Aber war das eigentlich noch möglich? Das Schlimmste, was Anna wirklich Sorgen bereitete, sie hatte ein fürchterlich schlechtes Gewissen und außerdem war ihr nur zu gut bewusst, dass sie eine miserable Lügnerin war. Das gab ihr zu denken, sie hätte das niemals zulassen dürfen und auf ihre Freundin hören sollen, schließlich hatte bereits Melanie sie damals vor Ben gewarnt.

Gegen frühen Abend war es dann so weit. Während Anna gemütlich, aber auch etwas gelangweilt vor dem Fernseher saß, hörte sie wie die Wohnungstür von einem vertrauten Geräusch geöffnet wurde. Endlich war Leon wieder zu Hause.

Zuerst wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Hinrennen? Warten? Heulen? Aber nachdem er in der Wohnzimmertür stand, sprang sie sofort auf und stürzte auf ihn los.

„Schatz ...“ Anna warf sich ihm um den Hals. Leon hatte kaum die Möglichkeit, seine Taschen zur Seite zu stellen, geschweige denn erst mal anzukommen. „Ich hab dich so vermisst!“

„Ja, das glaub ich. Hättest ja mal öfters ans Telefon gehen können ...“

Was war das denn? Freute er sich etwa gar nicht? Oder war er nun etwa auch noch nachtragend? Das sollte doch wohl nicht Leons ernst sein, oder etwa doch? Natürlich war es nicht die feine englische Art, ihn auf diese Art und Weise zurückzuholen, aber etwas mehr Freude hätte sie dann von seiner Seite aus doch schon erwartet.

„Es tut mir leid, okay? Mir ging es nicht gut, ich, ich wusste nicht mehr ...“

„Ach ja? Ich dachte, Ben hat sich hervorragend um dich gekümmert?“

Anna schluckte. Mit großen, unsicheren Augen sah sie ihren Freund an und bekam es sofort mit der Angst zu tun. „Ben?“

„Ja, Ben. Und jetzt will ich erst mal ankommen. Ist das erlaubt?“

Anna räusperte sich. Woher wusste er das? Stefanie? Phil? Marc? Oder etwa Ben? Nein, Ben kann nicht sein. Anna dachte kurz nach und versuchte sich einen Plan einfallen zu lassen. Dieser sollte ganz klar sein – erst einmal die Klappe halten und vor allem herausfinden, wer sie hier in die Pfanne gehauen hatte beziehungsweise, wie viel wusste Leon überhaupt? Es würde ihr nun noch fehlen, dass sie nun etwas raus plauderte, was er eigentlich gar nicht wusste und vor allem nicht wissen brauchte.

„Magst was trinken? Ich wollte eben ...“

„Lass mich erst mal, okay?“

Wollte sie nicht ihre Klappe halten? Okay, nichts sagen, ab sofort. Jetzt. Total nervös und voller Sorge setzte sie sich zurück auf die Couch. Der Fernseher lief weiterhin im Hintergrund, diesen ignorierte sie jedoch und versuchte nachzudenken. Allerdings funktionierte dies kein Stück mehr.

Nach einer kleinen Weile kam Leon endlich zurück ins Wohnzimmer zu Anna. Er roch frisch geduscht und sah etwas weniger angespannt aus. Er nahm sich einen der Hocker Sessel und setzte sich ihr gegenüber. Der Fernseher lief immer noch.

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