Am ersten Tag by Levy Marc

Am ersten Tag by Levy Marc

Autor:Levy, Marc [Levy, Marc]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet
veröffentlicht: 2014-01-20T16:00:00+00:00


Amsterdam

Vackeers brauchte einige Zeit, um sich an das Dämmerlicht im Untergeschoss zu gewöhnen. Noch vor wenigen Jahren hatten sich seine Augen sofort darauf eingestellt, aber er war gealtert. Als er das Gefühl bekam, sich im Gewirr der Stützbalken orientieren zu können, lief er vorsichtig über die Holzbrücken, die sich in etwa zehn Zentimeter Höhe über das Wasser spannten, und achtete nicht auf die vom unterirdischen Kanal aufsteigende Kälte und Feuchtigkeit. Vackeers kannte die Örtlichkeiten gut, über ihm befand sich jetzt der große Saal. Als er unterhalb der Marmorkarten angelangt war, drückte er auf den Kreuzanker, der in einem Balken steckte, und wartete, bis der Mechanismus reagierte. Zwei Planken glitten zur Seite und gaben den Weg zur Mauer am Ende des Ganges frei. In den eintönigen Ziegelsteinen zeichnete sich eine Tür ab. Vackeers trat in einen Raum ein, schloss hinter sich ab und machte Licht. Das Mobiliar bestand aus einem Sessel und einem Metalltisch, auf dem ein Computer mit Flachbildschirm stand. Vackeers nahm davor Platz und sah auf seine Uhr. Ein dumpfer Ton informierte ihn darüber, dass die Konferenz begann.

»Guten Tag, meine Herren«, tippte Vackeers. »Sie wissen, warum wir uns heute versammelt haben.«

MADRID: »Ich dachte, der Fall sei seit Jahren abgeschlossen?«

AMSTERDAM: Davon sind wir alle ausgegangen, doch angesichts der jüngsten Ereignisse war eine Reaktivierung des Komitees nötig. Diesmal wäre es wünschenswert, dass keiner von uns versucht, die anderen zu provozieren.«

ROM: »Die Zeiten haben sich geändert.«

AMSTERDAM: »Sehr erfreut, das von Ihnen zu hören, Lorenzo.«

BERLIN: »Was erwarten Sie von uns?«

AMSTERDAM: »Dass wir unsere Kräfte bündeln und sich jeder an die gemeinsam getroffenen Entscheidungen hält.«

PARIS: »Ihr Bericht lässt vermuten, dass Ivory vor dreißig Jahren recht hatte, oder irre ich mich? Sollten wir ihn nicht in unsere Runde aufnehmen?«

AMSTERDAM: »Diese Entdeckung scheint Ivorys Theorie tatsächlich zu bestätigen. Trotzdem halte ich es für ratsam, ihn außen vor zu lassen. Sobald es um das Thema geht, das uns heute zusammenführt, ist und bleibt er unberechenbar.«

LONDON: »Es gibt also wirklich ein zweites Objekt, das mit dem unseren identisch ist?«

ATHEN: »Die Form ist anders, aber ihre Zusammengehörigkeit ist jetzt sicher. Obwohl der gestrige Zwischenfall bedauerlich ist, hat er doch den unwiderlegbaren Beweis dafür erbracht. Und wir haben eine Eigenschaft entdeckt, die uns bisher unbekannt war. Einer der unseren hat es mit eigenen Augen gesehen.«

ROM: »Sie meinen den, der niedergeschlagen wurde?«

AMSTERDAM: »Genau den.«

PARIS: »Glauben Sie, dass es weitere solche Objekte gibt?«

AMSTERDAM: »Ivory ist davon überzeugt. Mit Sicherheit wissen wir es nicht. Unsere momentane Sorge ist, das besagte Objekt in unseren Besitz zu bringen und nicht herauszufinden, ob es weitere gibt.«

BOSTON: »Sind Sie da sicher? Wie Sie selbst bereits erwähnten, haben wir Ivorys Warnungen nicht ernst genommen, und das war ein Fehler. Ich wäre auch dafür, Mittel und Personal bereitzustellen, um dieses Objekt an uns zu bringen, doch ich wüsste gerne, auf was genau wir uns dabei einlassen. Ich bezweifele, dass wir in dreißig Jahren noch da sind!«

AMSTERDAM: »Diese Entdeckung war reiner Zufall.«

BERLIN: »Was bedeutet, dass weitere Zufälle eintreten könnten!«

MADRID: »Ich persönlich halte es für wenig ratsam, zu diesem Zeitpunkt irgendetwas zu unternehmen.



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