Alphavampir by Sandra Henke

Alphavampir by Sandra Henke

Autor:Sandra Henke [Henke, Sandra]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: UBooks Verlag
veröffentlicht: 2010-05-24T22:00:00+00:00


Dreizehn

«Halte dich von Kristobal fern, das ist mein letztes Wort», hatte Claw ihr befohlen. Aber was sollte Nanouk machen, wenn der Alphavampir seinen schwarzen Escalade am Straßenrand vor ihren Füßen parkte und ausstieg? So wie jetzt.

Er schob den Ärmel seines Mantels hoch und warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. «Du bist pünktlich, das schätze ich.»

«Du tust ja gerade so, als wären wir verabredet.» Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie konnte sich gerade noch zurückhalten, ihn entrüstet mit ihren Handschuhen, die sie in ihrer Rechten hielt, zu schlagen. «Du bist mein Kunde, habe ich recht?»

Kristobal warf die Fahrertür zu und lehnte sich lässig gegen seinen Cadillac, der wie ein Geländewagen aussah. «Ich habe dich gebucht, richtig, online und anonym. Das solltest du in Zukunft besser lassen, denn es ist zu gefährlich. Du gehörst eine Stunde lang mir.»

«Um zu trainieren», stellte sie klar, spürte jedoch ein warmes Prickeln in tieferen Körperregionen.

Seine Mundwinkel wölbten sich nach oben.

«Es geht um Sport, ich meine Fitness.» Sie kam sich reichlich blöd vor, als sie heftig gestikulierend vor ihm stand und nach den passenden Worten ohne Doppeldeutigkeit suchte. «Kein Kontaktsport.»

«Du kennst selbst die intimsten Stellen meines Körpers. Hat er den Eindruck auf dich gemacht, als hätte ich Training nötig?»

Überheblicher Kerl! Mit kritischem Blick musterte sie ihn von oben bis unten. Er trug wieder seinen dunklen Crombie Coat, eine schwarze Stoffhose und glänzende Lederschuhe, die frisch geputzt worden waren. Von Adamo, vermutete Nanouk, wohl kaum vom Alphavampir höchstpersönlich. Seine Statur war kräftig und sein Teint rosig. Er sah gesund und kraftstrotzend aus. Wie auch immer er das machte, optisch hatte er den anderen Vampiren viel voraus.

«Was willst du dann? Ich arbeite schließlich als Personal Trainerin.» Wie viele Werwölfe hatte sie einen Job gewählt, der sie unabhängig machte. Um Kristobal zu zeigen, dass auch sie in der Lage war, dick aufzutragen, und um ihn aus der Reserve zu locken, indem sie etwas tat, womit er nicht gerechnet hatte, stützte sie sich mit ihrer rechten Hand am Dach seines Wagens ab und kam ihm dabei ziemlich nahe. «Durch dich habe ich Einbußen.»

Das stimmte nicht ganz. In der dunklen Jahreszeit legten viele ihrer Stammkunden eine Pause ein, was Nanouk normalerweise dazu zwang, in einem Fitnessstudio zu jobben. Diesen Winter jedoch nicht! In den letzten Monaten hatte sie sich rechtzeitig ein finanzielles Polster zugelegt, um einigermaßen über die Runden zu kommen, denn ihre Wölfin hasste geschlossene Räume, die nach Schweiß stanken.

Kristobal hob eine Augenbraue. «Keine Sorge, ich werde dich bezahlen.»

«Für was?», fragte sie mit rauer Stimme. Sie knickte den Arm ein wenig ein und kam ihm noch näher. Es machte ihr immer mehr Spaß, ihn zu verunsichern.

Sein Blick flackerte. Seine Kiefer mahlten, während er sie von oben bis unten musterte. «Du siehst sogar in deinem Sportdress sexy aus.»

Als er ihr wieder in die Augen sah, las sie Begehren darin. Er roch berauschend und sinnlich. Das Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus. Genug, sagte sie sich und stemmte sich vom Wagendach ab, bevor sie in dem Feuer verbrannte, das sie selbst gelegt hatte.



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