Aliens und Menschen - Das 1256 Seiten Science Fiction Abenteuer Paket (German Edition) by Alfred Bekker & Konrad Carisi & Pascal Schaefer & Peter Dubina & W. A. Hary

Autor:Alfred Bekker & Konrad Carisi & Pascal Schaefer & Peter Dubina & W. A. Hary [Bekker, Alfred]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Uksak E-Books
veröffentlicht: 2017-05-13T22:00:00+00:00

Im Schiff:

Überall im Cockpit leuchteten Warnlampen auf, starke Erschütterungen ließen die komplette Struktur des Schiffs erzittern, und im hinteren Teil der Lightbeam, dort, wo das Vano-Aggregat saß, wurde der Feueralarm ausgelöst.

Gerrit und Marcus saßen im Cockpit, während sich die anderen in den Sesseln der Lounge angeschnallt hatten. Alle waren vom Schlafmangel gezeichnet; mit ausdruckslosen Mienen saßen sie da, schweigend, und ließen das Rütteln und Schütteln über sich ergehen, als wäre es gar nicht vorhanden.

Sie alle waren von den Veränderungen in der Vergangenheit betroffen, größtenteils jedoch kaum spürbar. Es waren minimale Abweichungen, winzige Variationen im Ablauf der Dinge, die eine Reihe neuer Erinnerungen, neuer Erfahrungen und neuem Wissen mit sich brachten, tief verankert in der hintersten Ecke des Unterbewusstseins. All das vermischte sich mit ihrem alten Leben, und sorgte für eine Art von Verwirrung, der keiner einen Grund zuordnen konnte.

Doch diese Verwirrung ging in ihrer Müdigkeit unter.

Trotz der Erschöpfung hatte Marcus bereits eine ziemlich exakte Vorstellung von dem, was geschehen sein musste. Er sah es als blitzschnelle Abfolge von Bildern in seinem Kopf, und es schien absolut plausibel zu sein. Er hasste es, immer alles als erster herauszufinden, das konnte ein wahrhaftiger Fluch sein. Und insgeheim wünschte er sich, diesmal daneben zu liegen.

„Wir haben Probleme mit dem Triebwerk“, erklärte Django. „Ich weiß noch nicht wieso, aber die Temperatur steigt rapide an. Sensor Nummer fünf meldet Feuer. Jetzt auch Nummer sieben und acht. Die Flammen zerstören überall elektronische Leitungen, die Isolierungen können der Hitze nicht lange standhalten. Außerdem registriere ich starke Vibrationen im Antriebssystem, doch das zu erwähnen ist wohl überflüssig.“

„Du sagst es.“ Gerrit zog seinen Gurt enger. „Können wir das Problem beheben?“

„Ich weiß noch nicht einmal, wo das Problem liegt“, antwortete der Autopilot. „Und für einen Schaden dieser Größenordnung haben wir vermutlich nicht ausreichend Werkzeug an Bord.“

„So ein Scheiß“, fluchte Gerrit. „Irgendwelche Vorschläge?“

„Wir müssen das Triebwerk abschalten.“ Marcus hatte alle vier Hände voll zu tun. Seine Finger flogen geradezu über die Knöpfe und Tasten. Etwas Neues zu lernen war ihm nie schwer gefallen, er kannte das Schiff und seine Technik bereits in- und auswendig. „Mit ein wenig Glück schaffen wir es mit den Steuertriebwerken bis nach Silencior. Aber wir müssen unbedingt versuchen, das Feuer so schnell wie möglich unter Kontrolle zu bringen.“

„Die Löschanlage wurde bereits aktiviert“, erklärte Django. „Soll ich Charlie in den Maschinenraum beordern? Eines seiner Programme bezieht sich auf die effiziente Bekämpfung offenen Feuers im Innern von Raumschiffen.“

„Dann rein mit ihm.“ Marcus betrachtete die Tankanzeige. Den Geschwindigkeitsmesser. Den Entfernungsmesser. Dann wieder die Tankanzeige. „Das wird knapp. Die Steuertriebwerke verbrauchen proportional gesehen wesentlich mehr Sprit als das Vano-Aggregat. Außerdem benötigen wir bei dieser Geschwindigkeit knappe siebenundzwanzig Minuten bis Silencior. Und dann...“

„Dann müssen wir eine Werkstatt finden, die unsere Kiste in höchstens einer oder zwei Stunden wieder startklar macht“, beendete Gerrit den Satz.

„Beziehungsweise ein anderes Schiff zur Verfügung stellt.“

„Anderes Schiff?“ Django klang erschüttert. „Ich will aber nicht ersetzt werden!“

„Darüber denken wir nach, wenn es soweit ist.“ Marcus regulierte die Steuertriebwerke auf achtzig Prozent. Eigentlich waren sie für solche Zwecke nicht konzipiert, nicht für einen interstellaren Einsatz von mehreren Minuten.

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