Agatha Raisin und der tote Auftragskiller by M. C. Beaton

Agatha Raisin und der tote Auftragskiller by M. C. Beaton

Autor:M. C. Beaton [Beaton, M.C.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-7325-8083-7
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2020-08-15T00:00:00+00:00


Sieben

Was war aus London geworden? Das fragte Agatha sich nicht zum ersten Mal. Waren die Straßen immer schon so schmutzig gewesen? Vielleicht fiele es ihr gar nicht auf, würde sie wieder fest hier leben.

Sie führte Roy ins Caviar Restaurant am Piccadilly Circus aus. Eigentlich war sie nicht sehr erpicht auf Kaviar und hielt ihn für Geldverschwendung, doch sie wollte Roy nicht als Freund verlieren und wusste, dass ihn allein die Preise auf der Karte verzücken würden.

Roy hörte ihr aufmerksam zu, als sie ihm erzählte, dass Peterson ermordet wurde.

»Davon stand nichts in der Zeitung.« Er trug einen sehr konventionellen Anzug, Hemd und Krawatte.

»Wahrscheinlich hält die Polizei die Information unter Verschluss. Ehrlich, ich gehe immer wieder alles im Kopf durch.«

»Der Mörder muss jemand sein, den Peterson gekannt hat«, sagte Roy, löffelte Kaviar und hoffte, dass ihn die Leute am Piccadilly, die an den großen Fenstern vorbeigingen, glühend beneideten. »Anscheinend wurde seine Zimmertür ja nicht aufgebrochen, oder? Und er muss noch jemanden außer euch angerufen haben. Wie sonst hätte ihn der Täter finden sollen? Es sei denn, dein Telefon ist verwanzt.«

»Du liest zu viele Krimis.«

»Glaub mir, ich habe kürzlich mit einer echten Spionin geredet, und die Wahrheit ist schräger als jede Fiktion.«

»Was für eine Spionin?«

»Oh, bloß jemand, den ich kennengelernt habe. Ich darf nicht darüber reden. Wurde das Opfer schon beerdigt?«

»Ich denke nicht. Es wird noch eine weitere Autopsie geben, wenn die Polizei glaubt, dass bei der ersten etwas übersehen wurde.«

»Vielleicht lohnt es sich, diesen Freund von Joyce Peterson unter die Lupe zu nehmen. Er hört sich gewalttätig an.«

»Ich könnte sie morgen mal besuchen, wenn er bei der Arbeit ist. Aber ich weiß nicht. Es war jemand mit einem speziellen Scharfschützengewehr. Man könnte fast glauben, dass ein Profi am Werk war.«

»Ein Auftragsmörder?«

»Ja, so in der Art.«

»Darf ich Hummer essen?«

»Was immer du willst.«

»Emma ist eine ganz Nette, nicht?«

»Ja, und sie hat sich als sehr gute Mitarbeiterin entpuppt.«

»Mit ungeahnten Tiefen?«

»Eher nicht«, sagte Agatha, die sich einbildete, über eine gute Menschenkenntnis zu verfügen. »Ich denke, sie ist einfach so, wie sie nach außen hin wirkt.«

Emma parkte auf einem Feld nahe Barfield House, das man vorübergehend zu einem Parkplatz umfunktioniert hatte. Sie trug einen Hut mit breiter Krempe und eine Sonnenbrille, was ihrer Meinung nach an Verkleidung genügte.

Es waren Stände aufgebaut, an denen selbst gemachte Marmeladen und Gelees verkauft wurden, Kuchen, selbst gekelterter Wein, hölzerne Salatschüsseln, Kleidung und Second-Hand-Bücher. Zwar wurde kein Eintritt verlangt, aber die Programme kosteten zwei Pfund. Emma kaufte eines und blätterte es durch. Es sollte ein Chor singen, dann gab es einen Hundertmeterlauf, Gummistiefelwerfen, Frettchenjagd, eine Pferdeschau und noch diverse andere Programmpunkte. Das Gummistiefelwerfen war Emma neu, doch sie vermutete, dass es darum ging, wer einen Gummistiefel am weitesten werfen konnte.

Emma hatte Durst und ging zum Zelt mit den Erfrischungen. Ihr Herz schlug schneller, als sie Charles sah. Er saß an einem Tisch nahe dem Eingang und verkaufte Tombola-Lose. Zu gern wäre sie zu ihm gegangen, fürchtete jedoch, dass er sie erkennen könnte, und dann müsste sie sich wieder eine Lüge ausdenken. Außerdem erzählte er vielleicht Agatha, dass sie auf dem Fest gewesen war, statt zu arbeiten.



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