Adrians Untote: Teil 2 by Chris Philbrook

Adrians Untote: Teil 2 by Chris Philbrook

Autor:Chris Philbrook [Chris Philbrook]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9789995756383
Herausgeber: Voodoo Press
veröffentlicht: 2016-12-16T23:00:00+00:00


***

Die Fahrt zum Neubaugebiet in Jerusalem dauerte etwa eine Stunde. Sie passierten etliche Sicherheits-Checkpoints mit ihrer israelischen Polizeieskorte, aber einige Engpässe im Verkehr bremsten sie aus. Kevin saß auf dem Rücksitz eines metallic schwarzen gepanzerten Suburban neben Senator Henke. Den HK416C Karabiner trug er an seiner Hüfte, der Lauf zeigte in Richtung des Fensters. Kevin und sein Team schenkten ihrer Umgebung erhöhte Aufmerksamkeit, als sie dem Ort der Eröffnungszeremonie näher kamen. Obwohl es erst 8 Uhr am Morgen war, hatte es draußen schon fast 32°C. Die Mittelmeersonne brannte mit voller Wucht herunter.

»Kevin, warum zur Hölle wollen all diese Menschen hier noch mehr Häuser bauen? Merken die denn nicht, dass es hier höllisch heiß ist?« Henke wischte sich den Schweiß von den Augenbrauen, als er eine Pause von der Probe der Rede machte. Sogar die Klimaanlage des Trucks hatte mit der Sonne zu kämpfen.

»Sir, warum ziehen so viele Menschen nach Vegas? Es ist dort höllisch heiß und die meisten Leute verlieren obendrein ihr Geld.« Kevins Verachtung für Hitze zeigte sich, und ließ seinen Bostoner Akzent durchscheinen.

»Ah, erwischt!« Henke schlug dem Veteranen auf den Oberschenkel, direkt neben seine Waffe. »Da habe ich einen empfindlichen Nerv getroffen, was?« Henke nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche.

»Sir, ich hasse die Hitze. Ich habe viel zu viele Jahre meines Lebens an schweißtreibenden Orten verbracht, wo niemand leben sollte, vom Kämpfen ganz zu schweigen.« Kevin behielt seine Augen auf der Straße, während er in seinen angeborenen Südstaatenakzent zurückfiel. Seine Gedanken schweiften zu einigen Erinnerungen an heiße Orte ab. Bagdad im Sommer war Endstation bei der Reise in die Vergangenheit. Die meiste Zeit über 49°C. Die Hitze erinnerte ihn an seinen alten Army-Kumpel Adrian. Es gab keinen solchen Hardcore-Wichser wie ihn. Er wünschte immer noch, dass Adrian das Angebot, sich dem WPG-Team anzuschließen, angenommen hätte. Er konzentrierte sich auf etwas anderes, bevor es ihn noch mehr ablenkte, als es ohnehin schon der Fall war. »Warum sind Sie eigentlich hier, Sir, wenn ich fragen darf?«

Henke wirbelte das Wasser in seiner Flasche herum, während er aus dem Fenster auf die historische Stadt, die vorüberzog, sah. »Der Botschafter musste heute auf ein Meeting, und ich war ein paar Jahre lang im Diplomatischen Korps. Außerdem spreche ich fließend Hebräisch und Arabisch.« Henke zuckte mit den Schultern. »Haben Sie sich den Bericht von heute Morgen durchgelesen?« Henkte nahm nochmals einen Schluck und richtete sein dünnes Haar in der Spiegelung der getönten Scheiben.

»Ja. Sehr seltsam.« Kevin lehnte sich nach vorne und sah aus der Windschutzscheibe zwischen Kyle, seinem Fahrer im Team, und Anna, der platinblonden Offizierin des Senators. Er hasste es, sich auf diese Weise fortzubewegen, er war nervös und fühlte sich ungeschützt.

»Haben wir Probleme?«, fragte Henke ernst. Im entging Kevins Körpersprache nicht.

»Sir, wir befinden uns im Herzen eines Jahrtausende alten Konflikts zwischen Moslems, Christen und Juden. Was könnte uns an einem Ort wie diesem schon Probleme verursachen?«, antwortete Kevin trocken.

»Nicht witzig, Mr. Whitten. Überhaupt nicht witzig.« Der Senator strich sich Fussel von der Hose und seufzte.

»Das war kein Scherz, Sir. Ich hasse diesen Teil der Welt.



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