400 Tage der Erniedrigung: SM-Thriller (German Edition) by Wrath James White

400 Tage der Erniedrigung: SM-Thriller (German Edition) by Wrath James White

Autor:Wrath James White [White, Wrath James]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: FESTA Horror & Thriller
Herausgeber: Festa
veröffentlicht: 2016-09-30T22:00:00+00:00


7

Die Morgensonne, die durch die Holzlamellen meiner Hütte schien, weckte mich. Ein strahlender weißer und gelber Glanz drang durch meine Augenlider und in meine Träume und zerrte mich aus Fantasien häuslichen Glücks zurück in meine kleine Hinterhofhölle.

Ich hatte kaum geschlafen und war erschöpft. Die Furcht der vorherigen Nacht lag noch schwer auf mir. Ich konnte nicht aufhören an Kenyatta zu denken und überlegte, welche schlimmen Neuigkeiten ihn beunruhigten und bald auch mich beunruhigen würden. Nachdem ich mich rasch mit dem Schlauch abgespült hatte, zog ich meine alten Lumpen wieder an und eilte in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten.

Über mir konnte ich Kenyatta und Angela streiten hören, doch nicht deutlich genug, um zu verstehen, weshalb sie stritten. Ich hörte mehrmals meinen Namen, gefolgt von Ausrufen wie »Scheiß auf die Schlampe!« und »Wen kümmert’s, wo sie hingeht!«. Das Letzte ängstigte mich am meisten. Wen kümmert’s, wo sie hingeht? Wohin ging ich denn? Schickte Kenyatta mich fort? Wegen dieser Schlampe?

Der Streit endete und ich hörte die Dusche sowie das Geräusch von Schritten, die die Treppe hinunterkamen. Ich wischte eine unerwartete Träne aus dem Auge und versuchte, das Zittern meiner Lippen einzudämmen, während ich Pfannkuchen wendete und Speck briet. Angela setzte sich mit einem selbstzufriedenen Gesichtsausdruck an den Tisch. Zuerst nahm ich an, das bedeutete, dass sie den Streit gewonnen hatte, doch dann bemerkte ich den Schmerz in den Falten ihres Lächelns, das eifersüchtige Glimmen in ihren Augen, und ich wusste, dass, was auch immer sie wollte, das Kenyatta mir antat, sie sich nicht hatte durchsetzen können. In ihrem Blick lag so viel nackter Hass, dass ich sie nicht ansehen konnte und meine Augen abwandte.

Kenyatta kam als Nächster. Er trug einen dunkelblauen Nadelstreifenanzug mit einem hellblauen Hemd und einer roten Krawatte. Er sah aus wie ein Politiker. Es brachte mich fast zum Lachen. Dennoch sah er verdammt gut aus.

Er küsste meine Wange und schlug mir spielerisch auf den Hintern, ehe er sich Angela gegenüber an den Tisch setzte. Sie war außer sich vor Wut. Mir war klar, dass sie mich am liebsten vor seinen Augen umbringen wollte, direkt hier in der Küche. Ich gab ihr eine Tasse Kaffee und machte mich darauf gefasst, dass sie sie mir ins Gesicht schütten würde. Ein warnender Blick von Kenyatta war das Einzige, was mich vor einer fürchterlichen Verbrühung rettete. Doch Kenyatta würde in ein paar Minuten gehen und sobald Angela und ich allein waren, war ich am Arsch.

Kenyatta küsste Angela auf die Wange und verabschiedete sich, dann tat er dasselbe mit mir. Er hielt kurz inne und strich mir das Haar aus den Augen. Ich lächelte und senkte den Blick zu Boden. Er legte einen Finger unter mein Kinn und hob meinen Kopf, sodass ich ihm direkt in die Augen sah. Das vertraute Flattern kehrte in die Tiefen meines Bauches zurück. Er war so attraktiv.

»Halte durch, Kätzchen. Ich bin bald wieder da.«

Die Traurigkeit stand immer noch in seinen Augen, als sein Blick mit meinem verschmolz. Was auch immer ihn bedrückte, war noch nicht gelöst. Außerdem war klar, dass es ihn genauso beunruhigte, mich mit Angela allein zu lassen, wie mich.



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