21 by Tattoo

21 by Tattoo

Autor:Tattoo [Tattoo]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-07-01T08:58:13+00:00


Aber außer dem Wind war kein Geräusch zu hören. Um diese Zeit wurde offenbar nirgendwo gearbeitet. Alle Maschinen standen still.

»Klug gewählt, das muß man ihm lassen«, lobte Feyn das neue Oberhaupt, das Lilith bislang nur vom Hörensagen kannte. Sie entfernten sich vom Wagen.

»Müssen wir nicht vorsichtiger sein?« fragte sie. »Gibt es keine Posten?«

»Nur im Zentrum. Hier genügt es vollkommen, wenn wir den Himmel im Auge behalten.«

Lilith wollte sich keine Blöße geben. Deshalb hakte sie nicht nach.

Außerdem konnte sie sich ausmalen, was er damit meinte.

Minuten später erreichten sie den weitläufigen, von hohen Zäunen geschützten Gebäudekomplex, der – wie alles ringsum – in tiefe Dunkelheit gehüllt war. Hinter keinem Fenster brannte Licht.

Wozu auch? dachte sie. Sie blieb dicht am Zaun und ein gutes Stück vom nächsten Tor entfernt stehen. »Hier ist es?«

»Du siehst nur die Spitze des Eisbergs.«

Ihr Blick haftete an dem riesigen Schild, das die Fassade schmück-te und das von einer Aura düsterer Magie umwoben schien.

SALEM ENTERPRISES

*

»Wenn du dich umsehen willst, mußt du es allein tun. Mir ist das Pflaster zu heiß. Die Übermacht hier ist zu gewaltig. Und inzwischen weiß man vermutlich, daß mein Verschwinden mit deinem Entkommen zusammenhängt …«

Lilith glaubte nicht, daß Angst der wirkliche Grund war, weshalb Feyn darauf bestand, am Zaun zu warten.

Es paßte einfach nicht. Es paßte nicht zu dem, was er über sich er-zählt hatte.

Lilith sah ihn an und fürchtete sich plötzlich vor ihren eigenen Ge-fühlen. Wieso empfand sie Sympathie für dieses Wesen, das zu hundert Prozent aus dem Stoff ihrer Feinde geschaffen war?

Weil sie auch seine Feinde sind – weil er attraktiv ist – und weil er dir geholfen hat …!

Sie schob die Einsprengsel ihres Unterbewußtseins beiseite.

»Ist das dein Ernst?«

»Ich denke nicht, daß dies eine gute Zeit ist, deine verständliche Neugierde zu befriedigen. Du solltest bei Tag wiederkommen.«

»Ich habe nicht vor, ins Zentrum des Treffpunkts vorzudringen«, stellte sie klar. »Mich interessiert die Firma. Und dafür ist es eine verdammt gute Zeit, schätze ich.«

Feyn wartete mit unbewegter Miene, daß sie ihm ihr Interesse an Salem Enterprises näher erläuterte.

In diesem Moment näherte sich Fahrzeuggeräusch.

Lilith und Feyn handelten synchron. Derselbe Gedanke leitete sie, als sie in ein Gebüsch zwischen Straße und Zaun tauchten.

Ohne Beleuchtung rollte der Van heran – einer von jenen, die Duncan in der Paddington Street beobachtet hatte. Keine Frage, wer hinter dem Steuer saß.

Der Transporter kam aus derselben Richtung wie Lilith und Feyn die Straße herauf. Möglicherweise hatten die Insassen den Pkw bemerkt, der weiter hinten am Fahrbahnrand parkte …

»Was weißt du über die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Gelände?« flüsterte Lilith. Wieder spürte sie Feyns Nähe mit einer Intensität, die ihr die Nackenhärchen aufrichtete.



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