002 - Wenn Liebe zerstört by Bianca Iosivoni

002 - Wenn Liebe zerstört by Bianca Iosivoni

Autor:Bianca Iosivoni [Iosivoni, Bianca]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy/Sci-Fi
Herausgeber: Ravensburger
veröffentlicht: 2023-10-02T00:00:00+00:00


Kapitel 28

»Du kannst sie nicht beide haben, weißt du?« Tommy stand in der Tür und bedachte mich mit einem nachdrücklichen, fast schon mitfühlenden Blick.

Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich nicht länger allein war, so sehr war ich in mein Gedankenkarussell versunken gewesen. Mein erster Impuls war es, ihn anzufahren und ihm wieder mal zu sagen, dass er sich aus meinem Kopf raushalten sollte, aber ich tat es nicht. Das hier war nicht Tommys Schuld. Er hatte nichts damit zu tun.

Also schnaubte ich nur. Doch was abfällig klingen sollte, hörte sich viel zu verzweifelt an. »Wenn es nach den Umständen geht, kann ich keinen von ihnen haben.«

Nate nicht aufgrund der Regeln und Vorschriften des Ordens. Und weil er Magie und damit einen Teil von mir hasste, der mittlerweile so sehr zu mir gehörte, dass ich mir ein Leben ohne beinahe nicht mehr vorstellen konnte.

Und Jax nicht, weil er immer Angst haben würde, die Kontrolle über seine Feuermagie zu verlieren und mich zu verletzen. So wie heute. Dass ich mich heilen konnte, schien für ihn keinen Unterschied zu machen.

Nachdenklich legte Tommy den Kopf schief. »Umstände können sich ändern. Wir sind kurz davor, einen der mächtigsten Dämonen, die je existiert haben, zu besiegen. Danach wird alles anders sein.«

Nicht alles. Manche Dinge ließen sich nicht ändern, nicht einmal wenn wir es schafften, den Brollachan zu vernichten.

Ich schüttelte den Kopf, sprach meine Gedanken aber nicht aus, wohl wissend, dass Tommy ohnehin Bescheid wusste.

»Irgendwann wirst du dich für einen von ihnen entscheiden müssen.«

»Was, wenn ich das nicht kann?«, fragte ich mit hämmerndem Herzen. Dann kam mir ein Gedanke. »Was würdest du tun?«

»Ich?« Er blinzelte überrascht und dachte einen Moment darüber nach. »Ich würde mir den heißen Kerl schnappen, der gar keine Kräfte mehr hat.«

Ich lächelte überrascht. »Levi? Was hält dich davon ab?«

Zum ersten Mal wirkte Tommy unsicher. Und zögerte so lange, als würde er all die Gründe, die dagegen sprachen, in Gedanken durchgehen.

»Ja«, sagte ich nur.

Er runzelte die Stirn. »Ich habe keine Frage gestellt.«

»Hast du nicht. Aber ausnahmsweise konnte ich deine Gedanken praktisch hören. Und die Antwort lautet Ja. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch interessiert ist.«

Seine Lippen verzogen sich zu einem zögerlichen Lächeln. »Wirklich?«

»Müsstest du das nicht am besten wissen? Telepathie und so?«

»Schon, aber …« Er räusperte sich. »Bei manchen Dingen höre ich nicht so genau hin. Oder eher bei manchen Leuten«, fügte er murmelnd hinzu.

Seufzend schnappte ich mir meine Umhängetasche und ging zu ihm hinüber. »Sieht so aus, als hätten wir beide Schwierigkeiten damit, uns zu entscheiden, was wir wollen.«

Tommy legte den Arm um meine Schultern und wir gingen Seite an Seite nach draußen. »Wem sagst du das, Schwester.«

Es war bereits dunkel geworden, wobei die Weihnachtsdekoration auch hier auf dem Campus mit ihren funkelnden Lichtern Einzug gehalten hatte. Wir verabschiedeten uns vor der Sporthalle. Gedankenverloren sah ich Tommy nach und machte mich dann auf den Weg zurück in die WG, obwohl ich am liebsten nach Jax gesucht hätte, um mit ihm zu reden. Aber so wie er reagiert hatte und geradezu vor mir geflüchtet war, bezweifelte ich, dass das viel Erfolg haben würde.



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