Wohin meine Flossen mich tragen by Gordon Kate

Wohin meine Flossen mich tragen by Gordon Kate

Autor:Gordon, Kate [Gordon, Kate]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-cbt HC
veröffentlicht: 2016-03-20T16:00:00+00:00


Fred und ich saßen unter dem Eukalyptusbaum.

Es war in der Mittagspause. Ich hatte ein Käse-Salat-Sandwich dabei, mit Soja-und-Leinsamen-Brot. Fred hatte in seinem Picknick-Weidenkorb Gurken-Sandwiches mitgebracht. Außerdem aufgebrühten Earl-Grey-Tee in einer Teekanne. Ich überlegte mir gerade, wie ich höflich fragen könnte, ob ich auch eine Tasse haben könnte. Der Tee roch so lecker.

Ich starrte noch auf die Teekanne, als Fred meine Hand nahm. »Clementine, ich weiß nicht, ob ich dir eine Frage stellen darf …« Seine Stimme verlor sich und ich blickte auf unsere verschlungenen Hände. »Entschuldige, Clementine. Ich hätte dich zuerst fragen sollen, ob es dir auch recht ist, bevor ich deine Hand nehme.«

Mein Herz flatterte mit den Flügeln und erhob sich in die Lüfte.

»Es ist schön«, sagte ich leise. »Fühlt sich gut an.« Ich wusste, dass ich dabei errötete, doch es machte mir nichts aus.

Fred lächelte. Die Grübchen in seinen Wangen vertieften sich und ich hätte am liebsten meinen Finger hineingesteckt.

Klingt das sehr komisch?

Ich räusperte mich, um meine Verlegenheit zu überspielen. »Und, was wolltest du mich fragen?«

Fred krauste die Stirn. Er wurde plötzlich sehr ernst. »Ach so, ja, ich wollte dich fragen, ob du mit mir … irgendwohin gehen möchtest. Aber ich bin mir plötzlich nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee ist.«

Mein Herz sackte wieder erdwärts. »Na schön, wie du meinst. Fühle dich nicht verpflichtet …«

»Oh, das ist es nicht. Absolut nicht. Ich würde dich wirklich gern fragen, Clementine … aber ich muss dich warnen. Dieser Ort ist … Manche Leute, zum Beispiel deine Freundinnen könnten denken … Herrje, entschuldige mein Gestammel. Ich versuche nur zu sagen, dass du diesen Ort eventuell nicht sehr cool finden wirst.«

Ich starrte ihn an. Was redete er da? »Fred, ich bin nicht cool. Meine Freundinnen schon, ich nicht. Und ich will auch nicht cool sein. Ich will ein Fliegender Fisch sein!«

Fred lachte. »Klingt interessant«, sagte er. »Also, Miss Fish, darf ich Euch von der BSS erzählen?«

»BSS?«

»Die Burnie Steampunk Society.«

»Burnie was?«

»Burnie Steam… Du hast das Buch doch gelesen, das ich dir geliehen habe, oder?«

Ich nickte. »Ja. Und ich weiß jetzt, dass es eine Steampunk-Bewegung gibt …« Ich sah Freds beeindrucktes Gesicht und das machte mir Mut. »Aber gibt es im Ernst eine Gesellschaft? Hier in Burnie?«

Fred nickte. »Oh ja.«

»Au Mann!« Jetzt war ich beeindruckt. Ich weiß, dass Burnie sich verändert, ich weiß, dass es alle möglichen Sachen gibt, die es in der Jugend meiner Eltern noch nicht gab, zum Beispiel den Makers’ Workshop, eine Mischung aus zeitgenössischem Museum und Kunstausstellung, und die große, etwas makaber aussehende Oktopus-Skulptur am Strand, aber eine Steampunk-Gesellschaft? Hier? In Burnie?

Erstaunlich. Und interessant.

»Und was macht ihr da, in der Steampunk Society?«, erkundigte ich mich.

»Im Wesentlichen sind wir eine bunte Schar von Menschen, die gern Steampunk-Literatur lesen und vom Leben in der viktorianischen Epoche schwärmen. Und wir treffen uns jede Woche, um darüber zu reden, was wir gerade lesen und welche interessanten Entwicklungen es im Steampunk gibt. Und einmal im Monat halten wir einen viktorianischen Ball ab, zu dem wir uns alle im Stil des 19. Jahrhunderts anziehen und wie damals speisen.



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