Wie man seinen Mann umbringt by Lette Kathy

Wie man seinen Mann umbringt by Lette Kathy

Autor:Lette, Kathy [Lette, Kathy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-06-19T22:00:00+00:00


Amateurhaft – so schätzte ich meine Therapeutin auch ein. Gegen Ende Juni hatte ich so viel psychologischen Rat bekommen, dass er gleich für mehrere Ehemänner reichte. Ich hatte außerdem den Verdacht, wenn ich meiner Therapeutin erzählte, dass ich Selbstmordgedanken hatte, würde sie auf Vorkasse bestehen. Bisher hatte sie mich nur überredet, mir einen Vibrator mit allem Drum und Dran zu kaufen, der angeblich »total lebensecht« war. »Das heißt, er kommt, rülpst, furzt, wird schlaff und schaltet dann ab?«, fragte ich angeödet. Als ich sah, von welcher Größenordnung der Scheck war, den Rory ihr ausstellte, war ich versucht, ihr den Diaprojektor, Zeigestock und vielleicht noch das eine oder andere Sitzkissen in einen ungeheuer privaten Teil ihrer Anatomie zu schieben.

Als Nächstes bearbeitete sie mich, mir ein paar Testosteron-Pflaster gegen meine »Lust-Störung« zu kaufen.

»Testosteron?« Ich schaute sie ungläubig an. »Na klar. Damit werde ich bestimmt attraktiver. Für schwule Männer!«

Sie versuchte auch, mich für eine Vaginale Laserverjüngung zu buchen, ein wahres Schnäppchen für nur 3000 Pfund. »Eine kleine Labial-Straffung würde Ihnen eine Designer-Vagina bescheren, eine Armani-Punani, die Ihr sexuelles Handicap verschwinden ließe«, schnurrte sie.

Das einzige Handicap, unter dem ich mittlerweile litt, war mein Ausgebeultes-Muschi-Vibrator-Syndrom. Ich würde nie wieder mit meinem Mann schlafen können, da ich befürchten musste, ihn in dem Flugzeughangar zwischen meinen Beinen nicht mehr wiederzufinden.

Gerade als ich dachte, meine Therapeutin könnte mir unmöglich noch etwas beibringen, das mich noch unglücklicher machte, als ich ohnehin schon war, beschloss sie, es mangele mir an Experimentierfreude. Ich bemühte mich redlich um Perversionen. Ich zog Rorys Unterwäsche an. Ich ging sogar ganz ohne. Aber glauben Sie mir, als Mutter zweier Kinder, praktisch ohne jeglichen Beckenboden, muss man höllisch aufpassen, wenn man keinen Schlüpfer anhat. Einmal rutschte mir eine der Liebeskugeln, die zu kaufen Bianca mich gezwungen hatte, bei einer Klassenkonferenz heraus. Ich versuchte, mich als Minigolf-Fan auszugeben.

Als ich mich beschwerte, bestand Bianca auf einer Einzelsitzung. Sie schürzte die Lippen, bevor sie flott Kreuzchen in ihren Fragebogen setzte. »Wie machen Sie es lieber, bei Licht oder ohne?«, begann sie ihr Verhör.

»Ich muss das Licht anhaben.« Biancas Augen leuchteten einen Moment, bis ich hinzufügte: »Sonst kann ich ja nicht lesen.«

»Mögen Sie S/M?«, beharrte sie mit gezücktem Kuli.

»Auf keinen Fall! Ich lass mich nicht gerne schlagen. Nicht mal beim Monopoly.«

»Also, was ist denn dann richtig schmutzig für Sie?«, fragte Bianca genervt.

»Das Gesicht meines Sohnes und das Zimmer meiner Tochter, zum Beispiel.«

»Flüstern Sie sich im Bett wenigstens manchmal was Säuisches zu?«, fragte sie verzweifelt.

»O ja – normalerweise, wer dran ist, die Kinder zur Schule zu fahren oder wann endlich der Klempner das Klo reparieren kommt.«

»Und, haben Sie vielleicht irgendwelche Fragen, die Sie mir stellen wollen?«, fragte die Therapeutin gereizt und knallte ihr Klemmbrett auf die Tischplatte.

»Na ja, also die Frage, die mir am meisten auf den Nägeln brennt …«

»Ja?« Bianca schaute mich erwartungsvoll an.

»Kann man eigentlich auch Fruchtjoghurt gegen Soor verwenden? Ich vergesse immer, den normalen zu kaufen.«

Bianca fand es nicht komisch. »Sie müssen sich ein erotisches Repertoire zulegen«, verkündete sie streng. »Wie ich höre, ist oraler Sex nicht gerade Ihr Ding, weshalb Sie ihn wohl auch nicht sonderlich gut beherrschen.



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