Wie man seine Eltern erzieht (German Edition) by Pete Johnson

Wie man seine Eltern erzieht (German Edition) by Pete Johnson

Autor:Pete Johnson [Johnson, Pete]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub, azw3
Herausgeber: bloomoon
veröffentlicht: 2010-06-30T22:00:00+00:00


Heute Nachmittag machte ich mich fertig, um zu Maddy zu gehen. Mum wollte mir unbedingt eine Krawatte aufschwatzen. Ich erklärte ihr, dass ich bloß zum Tee eingeladen sei – und nicht zu einem Vorstellungsgespräch.

Ich ging gerade die Auffahrt zu Maddys Haus hinauf, als sich die Tür öffnete und zwei ausgesprochen hübsche, blonde Mädchen herauskamen. Eine von ihnen rief mir zu: »Bist du Maddys geheimnisvoller Freund?«

»Vielleicht«, sagte ich und grinste.

»Sie redet nämlich ständig von dir«, fuhr das Mädchen fort.

Dann blieben die beiden direkt vor mir stehen. (Sie sahen nicht nur super aus, sie rochen auch noch gut.) Wir stellten uns einander vor. Die Mädchen waren Maddys Zwillingsschwestern Vicky und Zoe. Ich musste sie die ganze Zeit anstarren (hatte ich schon erwähnt, dass sie ausgesprochen gut aussahen?) und sagte schließlich: »Ihr kommt mir irgendwie bekannt vor.« Und das war die reine Wahrheit.

»Du versuchst doch nicht etwa, uns anzubaggern, oder, Luis?«, zog mich Zoe auf, die offensichtlich die lebhaftere und frechere der beiden war.

Ich hoffte inständig, nicht rot anzulaufen. »Nein, natürlich nicht. Ich bin mir ganz sicher, dass ich euch irgendwoher kenne.«

In diesem Moment ertönte ein lautes Räuspern vom Haus her, und erst jetzt sah ich Maddy in der Tür stehen. Ich winkte, dann wandte ich mich wieder den Zwillingen zu.

»Lass uns abhauen, wir wollen das junge Glück schließlich nicht stören«, sagte Zoe grinsend zu ihrer Schwester. Und da wusste ich plötzlich, wo ich sie schon mal gesehen hatte.

»Kaugummi!«, rief ich ihnen hinterher.

»Danke, gleichfalls!«, sagte Zoe und lachte.

»Nein, daher kenne ich euch – ihr habt in einer Fernsehwerbung für Kaugummi mitgespielt.«

Sie kicherten nur, hakten einander unter und spazierten zusammen die Straße entlang.

Doch Maddy sagte düster: »Stimmt, sie haben in einem Werbefilm mitgespielt.«

»Das ist ja der Hammer!«, rief ich. »Ich hab diese Werbung bestimmt schon tausendmal gesehen. Dann sind die beiden also Schauspielerinnen?«

»Nein, nicht wirklich«, sagte Maddy. »Sie haben bisher nur ein paarmal als Models gearbeitet und diesen einen Werbefilm gedreht. Und noch ein paar andere Kleinigkeiten gemacht.«

»Wie alt sind sie denn?«, fragte ich.

»Fünfzehn.«

»Sie sehen aber wesentlich älter aus.«

»Und haben beide schon einen Freund«, sagte Maddy.

Das war ein kleiner Seitenhieb in meine Richtung. Aber mir war sowieso klar, dass Maddys Schwestern in einer ganz anderen Liga spielten als ich. Ich ärgerte mich ein bisschen, weil Maddy so schnippisch war. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so sein kann. Die Stimmung war ziemlich frostig, bis ich ihr von meinem Plan erzählte, heimlich zum Vorsprechen zu gehen.

»Dieser Entschluss zeugt von echter Hingabe«, sagte sie. »Allein deswegen verdienst du es schon, richtig berühmt zu werden.«

Dann redeten wir über die Probleme, die noch zu lösen waren. Kaum hatte ich meine Geldschwierigkeiten erwähnt, holte Maddy auch schon ihren Geldbeutel heraus. Ich sagte ihr, sie solle sich genau notieren, was ich ihr schulde, aber ich glaube nicht, dass sie es wirklich getan hat.

Die nächste Schwierigkeit war das Entschuldigungsschreiben für meine Schule. Maddy schlug vor, es auf ihrem Computer zu tippen. Also gingen wir nach oben und erstellten eine Liste mit möglichen Gründen für meine Abwesenheit:

1. Irgendwas mit den Zähnen (»Viel zu ungenau«, meinte Maddy.



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