Was im Verborgenen ruht by Elizabeth George

Was im Verborgenen ruht by Elizabeth George

Autor:Elizabeth George [George, Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2022-03-27T22:00:00+00:00


10. AUGUST

_________________

BELGRAVIA

CENTRAL LONDON

Es hatte noch etliche Stunden länger gedauert als erwartet, aber am Ende hatten die Techniker von der Forensik die Standbilder aus den Überwachungsvideos extrem verbessert. Als Lynley am späten Abend nach Hause gekommen war, hatte er sein Abendessen ordentlich abgedeckt im Ofen vorgefunden. An der Ofenklappe hatte eine Karte mit der Katze aus Alice im Wunderland und einem Gruß von Denton geklebt, und auf der Anrichte wartete eine Flasche exzellenter Rotwein auf ihn, den Denton freundlicherweise geöffnet hatte, damit er atmen konnte. Lynley hatte sich flüchtig gefragt, ob Denton gerade für die Rolle der Grinsekatze in dem Stück Alice im Wunderland probte. Mit der Rolle des verrückten Hutmachers wäre er nach Lynleys Meinung vermutlich überfordert, was er Charlie natürlich niemals sagen würde.

Er hatte sich sein Essen aufgewärmt, war erschöpft ins Bett gefallen und viel zu früh aufgewacht. Nachdem er geduscht, sich rasiert und angezogen hatte, nahm er sich einen Moment Zeit für einen Anruf, ehe er zum Frühstücken nach unten ging.

»Du bist aber früh auf«, sagte Daidre ohne Umschweife. »Oder bist du etwa gerade erst nach Hause gekommen?«

»Nein, so schlimm ist es noch nicht«, sagte er. »Ich bin schon früh auf und wollte nur kurz fragen, ob Wally meinen Platz eingenommen hat.«

»Ja, hat er, aber nur vorübergehend. Er schnurrt im Schlaf, das ist ein angenehmes Hintergrundgeräusch.«

»Verflixt, dann sieht meine Zukunft ja düster aus.«

»Wie sieht’s bei dir aus? Macht ihr Fortschritte?«

»Vielleicht. Wir vermuten, dass wir es mit einer Mörderin zu tun haben. Auch wenn es kein typisch weibliches Verbrechen ist.«

»Ach nein? Warum nicht?«

»Meiner Erfahrung nach töten Frauen lieber aus der Distanz. Ein Mord mit körperlichem Einsatz ist eher untypisch. Vergiften, ja. Erschießen, ja. Aber jemandem den Schädel einschlagen? Nicht sehr wahrscheinlich. In diesem Fall neigen wir allerdings aufgrund der Ergebnisse der Videoauswertung zu der Annahme, dass es sich um eine Täterin handelt.«

»Jemandem den Schädel einzuschlagen klingt nicht sehr effizient«, bemerkte Daidre. »Gleich, Wally«, sagte sie in den Raum hinein, dann zu Lynley: »Sorry, ich muss ihn kurz rauslassen.« Er hörte den Kater miauen, dann das Quietschen der Gartentür, dann wurde ein Wasserhahn aufgedreht, vermutlich setzte sie Kaffee auf. Schließlich kam sie wieder an den Apparat. »Wisst ihr, womit die Frau erschlagen wurde? Es klingt mir eher nach einer spontanen Tat, nicht nach etwas, das sorgfältig geplant war. Vielleicht ein Streit, der in Gewalt ausgeartet ist? Irgendwie sowas?«

»Ein Verbrechen aus Leidenschaft«, sagte Lynley. »Gut möglich. Wir lassen gerade ein paar Skulpturen aus ihrer Wohnung von den Forensikern untersuchen. Eine davon könnte die Tatwaffe sein.«

»Das würde jedenfalls ausschließen, dass die Täterin ihrem Opfer aufgelauert hat.«

»Hm. Vielleicht. Es sei denn, die Mörderin wusste von den Skulpturen und hatte von Anfang an vor, eine davon als Waffe zu benutzen.«

»Grenzt das die Möglichkeiten ein oder eher nicht?«

»Sie sind schon ziemlich eingegrenzt.«

»Verstehe.« Dann: »Ah, Wally kommt wieder rein, jetzt will er natürlich sein Frühstück. Ich schwöre dir, Tommy, dieser Kater frisst, als gäbe es kein Morgen.«

»Er weiß einfach ein weiches Herz zu schätzen. Was übrigens auf mich auch zutrifft. Wollen wir uns bald sehen?« Er



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.