Digitalisierung und Nachhaltigkeit by Unknown

Digitalisierung und Nachhaltigkeit by Unknown

Autor:Unknown
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783662615348
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg


Im zweiten Teil untersucht der Beitrag deshalb anhand einer empirischen Einzelfallstudie der dahinterliegenden Prozesse,a)welche Aspekte der drei Hochschulebenen relevant sind für die nachhaltige Wieder- und Weiterverwertung aufwändig produzierter Lernarrangements und

b)welche Faktoren auf der jeweiligen Ebene eine solche Nutzung begünstigen.

Die Autoren zeigen, dass für die inhaltliche Ebene ausgehend von den konkreten Lernzielen der avisierten Kohorte erstens ein angemessenes Betreuungsmodell zu entwickeln und zu formalisieren ist. Neben den Anfangsinvestitionen in die Produktion der Lernmaterialien sind Aufwände für die operative Kursphase (On-Boarding, Mentoring, Tutoring, Lernfortschrittskontrolle, Feedback/Bewertung) ein deutlich kleinerer Kostenfaktor, welcher aber für die Qualität des Lernerlebnisse und die Lernverläufe der Teilnehmer eine erhebliche Wirkung entfaltet. Für die den Inhalten nachgeordnete Ebene der technischen Umsetzung erhöht zweitens die Entscheidung für ein granulares Design der Lehrmittel bei der Medienproduktion die Flexibilität für ihre Wiederverwendung. Konsequente mediale Trennung von curricularen Lernelementen („Stoff“) und didaktischer Einbettung („Aufgabenstellung“) ermöglichen ein effektives Dekontextualisieren und sachgerechtes Rekontextualisieren von Lernbausteinen, ohne der Illusion einer ‚Allgemeinen Didaktik‘ anheim zu fallen. Aus dem „offenen“ Charakter digitaler Lernarrangements werden drittens verschiedene Anforderungen an Organisationsprozesse und -strukturen abgeleitet. Eine belastbare, aber nicht zu starre Einbindung in Strukturen und Praktiken korrespondierender Lernzusammenhänge der anbietenden Hochschule ist der nachhaltigen Nutzung und Weiterentwicklung digitaler Lernarrangements daher förderlich.

Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf der Auswertung von drei Kursiterationen und sind nicht im Sinne von best practices zu verstehen. Ihre Aussagekraft wird insofern begrenzt, weil sie nicht beliebig auf andere digitalen Lernarrangements übertragen werden können. Es handelt sich vielmehr um eine explorative Darstellung relevanter Faktoren, deren Ausprägung stark vom inhaltlichen, pädagogischen und organisatorischen Kontext abhängt. Insofern können zunächst nur solche digitalen Lernformate mit ähnlichen Charakteristika wie die hier untersuchten L3EAP-Onlinekurse unmittelbar von den geschilderten Erkenntnissen profitieren. Für einen breiteren Zusammenhang kann jedoch auf Basis dieser Studie vermutet werden, dass die Nachhaltigkeit digitaler Lernarrangements generell steigt, sofern ihre Einbettung auf den Ebenen von Hochschulorganisation und Studienprogrammen bereits in der Konzeptions- und Produktionsphase als integraler Planungsaspekt berücksichtigt worden ist.



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