Vulkan: Der Drachenfürst by David Annandale

Vulkan: Der Drachenfürst by David Annandale

Autor:David Annandale
Die sprache: eng
Format: epub
Herausgeber: Black Library
veröffentlicht: 2018-09-03T09:01:19+00:00


SECHS

DURCHTRENNTE ARTERIE / ANFÜHRER / FEUERPROBE

Verzweiflung lag der Legion nie im Blut. Es gab jedoch eine Zeit, als Hoffnung ihr ebenso fremd erschien. Doch die Hoffnung gehört zu uns und muss ebenso gehärtet und erprobt werden wie jede andere Facette unseres Seins. Durch den Schmiedeprozess selbst ist sie unser Anrecht. Wir werden durch Flamme und Hammer auf dem Amboss geformt. Unsere Schöpfung ist schmerzvoll, doch der Schmerz ist notwendig. Was dabei herauskommt, ist stärker und weiser durch diese Härtung und die Existenz dieses Vorgangs rechtfertigt die Wirklichkeit dieser Hoffnung.

– Vulkan, ›Die Lehren des Ambosses‹

Die Explosion schleuderte Numeon durch das Gedränge aus grünhäutigen Leibern auf die Felswand zu. Einige Sekunden lang waren seine Autosinne, genau wie sein eigener Verstand, von der Erschütterung benommen.

»Meldung«, rief er ebenso sehr, um seinen Kopf freizubekommen, wie um zu wissen, wer noch am Leben war. Er kam wieder auf die Beine, war jedoch immer noch geblendet, als die anderen vier antworteten.

»Sammelt euch an meiner Position«, rief er ihnen zu. Beinahe wäre er erneut gestürzt. Er hatte Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten. Dann klärte sich allmählich sein Blick. Das Tosen stammte nicht aus seinen Ohren und auch die Unsicherheit auf den Beinen war nicht seine. Die Explosion schien nicht enden zu wollen. Überall zeigten sich tiefe, verästelnde Risse und das Mahlen von Stein auf Stein war allgegenwärtig. Unter seinen Füßen hob und senkte sich die Kuppe.

»Ich freue mich, noch am Leben zu sein«, äußerte Caelius trocken.

»Es war zwar nicht ihre Absicht, aber die Orks haben uns vor den schlimmsten Auswirkungen der Explosion geschützt«, sagte Numeon. Die Detonation hatte Numeon und seine Brüder aus dem Krater geschleudert. Die Orks in der Mitte hingegen hatten sich in eine unkenntliche Masse aus verbrannten und zerschmetterten Körpern verwandelt.

Die Kratermitte brach ein und augenblicklich strömte ein todbringendes, orangefarbenes Licht in die Kammer. Auch die Temperatur schnellte in die Höhe.

»Lasst uns ihrem Opfer Ehre erweisen und verschwinden«, sagte Orasus.

Es befanden sich immer noch Hunderte Orks in der Höhle, die verwirrt aufheulten, als der Boden nachgab. Die tiefen Spalten klafften weiter auf und geschmolzenes Gestein stieg aus ihnen empor. Dann sackte der Boden weg und hob sich wieder, sodass Teile der Kuppel wie Eisschollen auf der steigenden Lava schwammen.

»Uns bleiben nur wenige Sekunden«, brüllte Numeon. »Lasst uns sie nutzen.« Jeden Augenblick konnten die Höhle und alles darin in einer großen Explosion verschwinden.

Die Orks waren zwar von den Geschehnissen erschüttert, aber ihren Feind konnten sie weiterhin sehen. Also versuchten sie, diesen anzugreifen. Unter ihrem Ansturm brachen allerdings die Felsbrocken auseinander und warfen sie in das Magma, wo sie schrien, brannten, ertranken und ihr Ende fanden.

Der Fels, auf dem Numeon stand, kippte ebenfalls. Um dem Magma zu entgehen, kletterte er die plötzlich entstandene Steigung hinauf. Dann sprang er von dort auf den nächsten Felsen und mit raschen Bewegungen zum nächsten. Die gesamte Höhle veränderte sich. Nichts ließ sich mehr einschätzen, ihnen blieben nur Sekunden, um eine Entscheidung für den jeweiligen Moment zu treffen, auch wenn diese sich vielleicht als tödlich erweisen sollte.

Er war beinahe an der Felswand angekommen, als er bemerkte, dass die Decke näherkam.



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