Verhängnisvolles Vertrauen by Stefanie Ross

Verhängnisvolles Vertrauen by Stefanie Ross

Autor:Stefanie Ross
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
veröffentlicht: 2014-11-13T00:00:00+00:00


8

Maria lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Das Warten machte sie wahnsinnig. Es war neun Uhr abends, und sie hatte seit Stunden nichts mehr von Pat gehört. Das Buch neben ihr war zwar extrem spannend, aber die Frage, wo Pat steckte, war viel interessanter als die Frage, ob der harmlose Nachbar nun der gesuchte Serienkiller war. Vor über einer Stunde hatte Alex sie angerufen. Ihre Freundin hatte kurz mit ihrem Mann Dirk gesprochen und erfahren, dass das Training offiziell beendet war, aber die Männer erst im Laufe des nächsten Tages zurückkehren würden. Da es immer wieder schneite, konnte Maria verstehen, dass die Männer keine Lust hatten, in der Dunkelheit zurückzufahren. Sie hatte jedoch kein Verständnis dafür, dass sich Pat kein einziges Mal gemeldet hatte. Vermutlich saß er gemütlich mit den Männern bei einem Bier zusammen, während sie ihn vermisste. Und nicht nur das, sie wollte auch Details hören. Erfahren, wie die Übung ausgegangen war. Und vor allem feststellen, ob Pat endlich wenigstens darüber mit ihr reden würde.

Unsicherheit und Ärger kämpften in ihr, und sie war nicht sicher, welches Gefühl überwog. So ein Mist. Morgen musste sie wieder arbeiten, und sie verschwendete die letzten freien Stunden mit Grübeln. Aber wenigstens war sie bis zum frühen Abend bei Alex gewesen und hatte die Gesellschaft der anderen Frauen sehr genossen. Es hatte sich schnell herausgestellt, dass sie nicht nur durch die Jobs ihrer Partner eine Gemeinsamkeit hatten. Auch sonst hatten sie genug Gesprächsthemen gefunden und sich ausgezeichnet verstanden. Am Ende hatten sie bedauert, dass der Tag schon vorbei war, und ein baldiges neues Treffen vereinbart. Zusätzlich stand schon am nächsten Wochenende das gemeinsame Truthahnessen auf dem Programm. Alex und Laura hatten sie erfolgreich überredet, so lange abzuwarten und Pat noch nicht rauszuwerfen, obwohl sie sich einig waren, dass er mit seiner dämlichen Verschwiegenheit eine Nacht im Schnee gründlich verdient hatte. Unwillkürlich schmunzelte Maria. Es hatte so gut getan, endlich frei und ungehemmt über ihre Probleme reden zu können. Sonst brauchte sie immer länger, bis sie einer Frau vertraute oder sie gar als Freundin bezeichnete, aber an diesem Tag war alles anders gewesen. Im Gegenzug hatte sie viel über Mark, Dirk und die anderen erfahren. Begierig hatte sie jede Information aufgesogen und hätte sich am liebsten Notizen gemacht, um kein Wort zu vergessen.

Als die Schlafzimmertür plötzlich einen Spalt geöffnet wurde, schrak Maria aus ihren Gedanken. Instinktiv griff sie zu dem Buch und warf es dem vermeintlichen Einbrecher entgegen. Viel zu spät fiel ihr ein, dass … Sie hatte gut gezielt, das Buch traf Pat direkt an der Schläfe. Ungläubig sah er sie an und rieb sich über die Stelle.

»Ich habe bestimmt dreimal nach dir gerufen.«

Maria sprang aus dem Bett. »Entschuldige, erst war da der Serienkiller, und dann war ich total in Gedanken und habe nichts gehört.« Ein Lachen stieg in ihr auf. »Und daran bist du selbst schuld.« Sie stand jetzt so dicht vor ihm, dass sie ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust tippen konnte. »Mir gingen nämlich Fallschirmabsprünge bei wahnsinnig schlechtem Wetter und Landungen auf Dachterrassen von Hamburger Villen durch den Kopf.



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