Verfolgt by David Baldacci

Verfolgt by David Baldacci

Autor:David Baldacci [David Baldacci]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-07-19T16:00:00+00:00


KAPITEL 42

Jessica Reel saß im Ford und starrte auf ihre Gegner. Sie hatten sich in zwei Defensivgruppen aufgestellt, die im Handumdrehen angreifen konnten. Die Milizionäre trugen provisorische Uniformen aus Tarnhosen, dazu Muscle Shirts. Die meisten der Männer waren groß, mit mächtiger, vom Bankdrücken angeschwollener Brust, gewaltigen Schultern und hervorquellenden Bierbäuchen.

Scharfschützengewehre, Schrotflinten, Pistolen und MP5s waren auf Reel gerichtet. Wenn die Milizionäre das Feuer eröffneten, was jeden Moment der Fall sein konnte, würde die erste Salve Reel in Stücke reißen.

So hatte sie sich ihren Tod nicht vorgestellt. Sie hatte nicht erwartet, durch die Hand schmerbäuchiger Spinner zu sterben, die aussahen, als wären sie kaum einen Evolutionsschritt von Höhlenmenschen entfernt.

In der Ferne dröhnte eine Explosion. Das musste die Scheune gewesen sein, die in die Luft geflogen war. Reel tastete nach ihrer Pistole. Sicher, sie konnte aufs Gaspedal treten und auf die Gegner losjagen, aber die Chancen, die Blockade zu durchbrechen, standen schlecht.

Blitzschnell überschlug sie im Kopf ihre Chancen und kam auf eine Überlebenswahrscheinlichkeit von weniger als fünf Prozent.

In diesem Augenblick hörte sie Fahrzeuge von hinten herannahen. Ein Blick in den Innenspiegel zeigte ihr zwei weitere Trucks und zehn frische Milizionäre. Sie waren weniger als hundert Meter hinter ihr.

Reel fluchte leise. Nun war sie waffenmäßig unterlegen und ausmanövriert.

Meine Überlebenschancen sind soeben auf null gefallen.

Sie zog die Pistole und stieg aus dem Wagen. Sie würde nicht kampflos abtreten. Das sollte man ihr nicht nachsagen können.

Die Männer zielten sorgfältig. Finger legten sich auf Abzüge. Sie hatten Reel in einem tödlichen Schussfeld.

Jessica Reel schüttelte kaum merklich den Kopf und brachte sogar ein Lächeln zustande.

»Finito«, flüsterte sie und rief im gleichen Atemzug den Milizionären zu: »Fahrt zur Hölle!«

Zum letzten Mal hob sie die Pistole.

Und die erste Explosion krachte.

Völlig überrascht duckte sich Reel, rollte sich unter den Wagen. Ihr erster Gedanke war, dass einer der paramilitärischen Schwachköpfe eine Granate hatte fallen lassen und sich selbst in die Luft gesprengt hatte.

Ein Blick schien diese Vermutung zu bestätigen, denn die Wagen der vorderen Barriere standen in Flammen. Die Männer waren tot, bewusstlos oder taumelten benommen umher.

Aber dann sah sie aus dem Augenwinkel einen Schuss von einem Hügelkamm zu ihrer Rechten. Das Projektil schlug in die Seite eines der Fahrzeuge hinter ihr. Der Tank fing Feuer und schleuderte den zwei Tonnen schweren Truck einen Meter in die Höhe. Tödliche Metallsplitter jagten in sämtliche Richtungen.

Sechs Männer wurden dort zerfetzt, wo sie standen. Was von ihnen übrig war, fiel zu Boden. Dann ging die Schießerei los. Aber die Männer feuerten nicht auf Reel, sondern auf den Hügel.

Reel spähte unter dem Wagen hervor. Das Sonnenlicht blendete sie, also rutschte sie ein Stück nach rechts, und das Licht verschwand. Sie zerrte ihr Fernglas aus der Tasche, hob es an die Augen und drehte hastig an der Einstellschraube.

Sofort entdeckte sie die Mündung eines Scharfschützengewehrs.

Es war kein x-beliebiges Gewehr. Auch sie selbst besaß eine solche Waffe. Es war eine Maßanfertigung, wie sie nur wenige hatten.

Das Gewehr feuerte noch einmal. Dann ein zweites, ein drittes Mal.

Reel riss den Kopf herum. Drei Leichen lagen im Staub.

Sie blickte zurück zum Hügel.



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