Und erlose uns von dem Bosen by Patterson James

Und erlose uns von dem Bosen by Patterson James

Autor:Patterson James [James, Patterson]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E Books der Verlagsgruppe Random House
veröffentlicht: 2010-04-03T22:00:00+00:00


62

Henry Seymour lebte nicht sehr weit vom Unterschlupf des Wiesels entfernt. An der Edgeware Road in der Gegend zwischen Marble Arch und Paddington, die manchmal Klein Libanon genannt wird. Colonel Shafer ging an diesem Morgen zu der Wohnung des ehemaligen Mitglieds der SAS. Unterwegs fragte er sich, was mit dieser Stadt, seiner Stadt, ja, eigentlich mit dem ganzen beschissenen Land geschehen war.

Die Straßen säumten Cafés, Restaurants und Lebensmittelläden, wie es sie eigentlich nur im Nahen Osten gab. Die Düfte der multikulturellen Küche waren schon um acht Uhr morgens überall zu riechen: Tabbouleh, Linsensuppe, B’steeya. Vor einem Papiergeschäft rauchten zwei ältere Männer eine Wasserpfeife. Verfluchte Scheiße! Was zum Henker ist mit meinem Land passiert?

Henry Seymours Wohnung lag über einem Herrenoberbekleidungsgeschäft. Das Wiesel stieg schnurstracks in den zweiten Stock. Er klopfte einmal, und Seymour öffnete ihm.

Sobald Shafer Henry sah, war er bestürzt. Der Mann hatte seit ihrer letzten Begegnung fünfzehn oder zwanzig Kilo verloren. Und das war vor wenigen Monaten gewesen. Sein volles schwarzes lockiges Haar war fast ganz ausgefallen. Nur wenige graue und weiße Büschel standen noch da.

Shafer hatte tatsächlich Mühe, diesen Mann mit seinem ehemaligen Armeekameraden in Verbindung zu bringen, einem der besten Sprengstoffexperten, den er je gekannt hatte. Sie hatten Seite an Seite im Desert Storm gekämpft und danach als Söldner in Sierra Leone. Im Desert Storm hatten Shafer und Seymour zum mobilen Zweiundzwanzigsten SAS-Regiment gehört. Hauptaufgabe dieses Regiments war, hinter den feindlichen Linien Chaos zu stiften. Darin war niemand besser als Shafer und Henry.

Der arme Henry sah jetzt nicht so aus, als sei er zu viel Chaos fähig, aber das Äußere konnte täuschen. Jedenfalls bestand Hoffnung.

»Bist du bereit für einen Job, eine wichtige Mission?«, fragte Shafer.

Henry Seymour lächelte. Ihm fehlten ein paar Vorderzähne. »Selbstmord, hoffe ich«, sagte er.

»Also eigentlich ist das eine ausgesprochen nette Idee«, meinte das Wiesel.

Er setzte sich Henry gegenüber und erklärte ihm, welches Stück für ihn gedacht sei. Sein alter Freund applaudierte, nachdem er den Plan gehört hatte.

»Ich wollte schon immer London in die Luft jagen«, jubelte er. »Ich bin genau der Richtige für diesen Job.«

»Ich weiß«, sagte das Wiesel.



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