Todesengel by Cook Robin

Todesengel by Cook Robin

Autor:Cook, Robin [Cook, Robin]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Phil Calhoun machte sich noch am gleichen Nachmittagvoller Elan an die Arbeit. Sein neuer Fall faszinierte ihn mehr als alle anderen, mit denen er sich seit seiner Pensionierung ein bißchen Extrageld verdient hatte. Er fuhr mit seinem Lieferwagen nach Bartlet, parkte vor der Bibliothek und ging durch die Grünanlagen zur Polizeidienststelle.

»Läuft Wayne hier irgendwo rum?« fragte er den Beamten an der Anmeldung.

Ohne aufzusehen zeigte der nur mit seinem Finger auf den Flur, denn er war gerade in die neueste Ausgabe der Bartlet Sun versunken.

Calhoun ging den langen Gang entlang und klopfte an die offenstehende Tür von Robertsons Dienstzimmer. Robertson blickte auf, grinste und bat Phil, hereinzukommen und Platz zu nehmen.

Robertson lehnte sich gemütlich in seinem Stuhl zurück und akzeptierte eine von Calhouns Antonio-y-Cleopatra-Zigaretten.

»Wundert mich schon ein bißchen, daß du an einem Samstag um diese Zeit noch arbeitest«, sagte Calhoun. »Muß ja ordentlich was los sein in Bartlet.«

»Dieser verdammte Papierkram«, erwiderte Robertson. »Der raubt einem jede Menge Zeit. Und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.«

Calhoun nickte. »Ich hab’ in der Zeitung gelesen, daß der alte Dr. Hodges wieder aufgetaucht ist«, sagte er. »Hmm«, erwiderte Robertson. »Das hat hier ganz schön für Wirbel gesorgt. Aber inzwischen hat sich die Aufregung gelegt. Ein Glück, daß wir den Alten endlich los sind. Der Kerl ist doch jedem nur auf die Nerven gegangen.«

»Tatsächlich?« fragte Calhoun. »Wie kommt’s?« Robertson stimmte ein weiteres Mal seine Haßtiraden gegen Hodges an und redete sich richtig in Rage. Er gab zu, daß er selbst mehrmals kurz davor gewesen war, Hodges zusammenzuschlagen.

»Ich nehme an, Hodges war nicht gerade einer der beliebtesten Leute in Bartlet«, sagte Calhoun. Robertson lachte nur einmal kurz und verächtlich auf. »Macht der Fall viel Arbeit?« fragte Calhoun beiläufig und blies dabei den Zigarettenrauch gegen die Decke. »Nein«, antwortete Robertson. »Ziemlich wenig. Damals, als Hodges verschwunden war, da haben wir ein bißchen was getan. Aber das war eigentlich auch nur pro forma. Niemand hat sich großartig darüber aufgeregt, daß der Alte plötzlich verschwunden war. Nicht einmal seine Frau; oder Ex-Frau muß man ja wohl eher sagen. Sie lebte ja bereits in Boston, als Hodges verschwand.«

»Und was macht ihr jetzt?« fragte Calhoun. »Im Boston Globe habe ich gelesen, daß sich inzwischen auch die Bundespolizei in die Ermittlungen eingeschaltet hat.«

»Ach, für die ist das doch auch nur eine Pro-forma-Angelegenheit«, erwiderte Robertson. »Die Sache ist folgendermaßen gelaufen: Der Gerichtsmediziner hat den Staatsanwalt angerufen. Und der Staatsanwalt hat irgendeine junge Assistentin vorbeigeschickt, die die Sache abchecken sollte. Die Assistentin hat dann die Bundespolizei gebeten, ein paar Leute von der Spurensicherung zum Tatort zu schicken. Danach hat dann allerdings ein Kriminalbeamter der Bundespolizei bei mir angerufen. Und dem hab’ ich dann erst mal beigebogen, daß es pure Zeitverschwendung ist, sich um den Fall zu kümmern und daß wir das außerdem ja auch bereits täten. Wie es weitergeht, mußt du doch besser wissen als ich. Bei einem Fall wie diesem richtet sich die bundesstaatliche Polizei nach ihren Kollegen vor Ort; es sei denn, irgend jemand macht Druck, zum Beispiel das Büro des Staatsanwalts oder irgendein Politiker.



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