Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht by Barbara Ludwig

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht by Barbara Ludwig

Autor:Barbara Ludwig [Ludwig, Barbara]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783864740237
Herausgeber: ABW Wissenschaftsverlag GmbH
veröffentlicht: 2011-11-11T23:00:00+00:00


Kapitel 26

Ulla tritt mit einem Tablett in der Hand auf die Hotelterrasse. Sie hat sich vorgenommen, heute mit dem Blick auf das Meer zu frühstücken. Eine sanfte Brise weht ihr ins Gesicht. Die Sonnenstrahlen haben es noch nicht bis zur Terrasse geschafft. Wie ein Haarkranz wölkt sich noch ein wenig Grau am Horizont. Am Himmel über ihr wirkt es nur noch aufgetupft und lässt die Sonnenstrahlen durch. Sicher ist es nur eine Frage von Minuten, bis sie die Tische, ebenso wie schon die Malgrat-Inseln in der Ferne, mit Licht überziehen. Ein paar Wagemutige stürzen sich bereits in die Fluten. Sie sieht eine Frau hinausschwimmen. Es reizt sie, in das Meer einzutauchen oder wenigstens mit nackten Füssen am Meeressaum herumzuplanschen. Nachher, falls sie sich aufraffen kann. Die restliche Müdigkeit macht sie matt. Sie lächelt, als ihr der Grund dafür einfällt.

Ulla gießt sich Kaffee in ihre Tasse, beginnt ein Brötchen mit wenig Butter zu beschmieren und legt eine Scheibe Käse darauf. Sie schneidet eine Feige dazu auf und ist dabei, gerade einen herzhaften Bissen zu nehmen, als die dunkle Stimme des Meisters sie von hinten aufschreckt: „Guten Morgen, Ulla, wie geht es Ihnen?“

Sie dreht sich um, schmunzelt, als sie ihn ein wenig hilflos mit seinem Tablett an ihrem Tisch stehen sieht. „Guten Morgen, wollen Sie sich nicht zu mir setzen?“ fordert sie ihn mit einem Lächeln auf. Erleichtert, wie ihr scheint, stellt er sein Tablett auf den Tisch.

„Mit geht es sehr gut, es tut mir leid, dass ich Ihnen nach der Séance so viel Ärger bereitet habe. Ich bin Ihre speziellen Teesorten nicht gewohnt“, scherzt sie und fährt in einem leichten Plauderton fort: „Ich habe von Anja gehört, dass Ihre Rede ganz wundervoll war. Schade, dass ich nicht dabei sein konnte. Aber heute Nachmittag werde ich mir die Beiträge anhören.“

„Und, haben Sie schon Angst vor Ihrem großen Auftritt?“ fragt er mitfühlend und lächelt. „Brauchen Sie nicht, Ihr Buch ist großartig und spricht für sich, das wollte ich Ihnen auf jeden Fall noch vorher sagen.“

Ulla freut sich über das Lob. Heute ist anscheinend ihr Glückstag. Spontan entschließt sie sich, forsch zu sagen: „Ich habe den Eindruck gewonnen, Ihre Gruppe interessiert sich nicht unbedingt für mein Buch, sondern für eine Rezeptur, die nicht im Buch aufgenommen ist. Liege ich da richtig?“

Sie bemerkt, dass Hetyei kurz zusammenzuckt, dann aber reagiert er schnell: „Sie haben recht. Es handelt sich um ein Heilkraut, das schon die Indianer kannten, mit dem es möglich ist, Schwangerschaften auf natürlichem Wege zu regulieren. Ihre Mutter soll dieses Mittel gekannt haben.“

Ulla schüttelt den Kopf. „Ich kann mir das nicht vorstellen. Aber ich kann, wenn ich nach Kalabrien komme, gern nachforschen, und wir können darüber verhandeln.“ Sie blickt ihr Gegenüber an. Die Winkel seines schönen Mundes zittern ein wenig. Gleich darauf hat er sich wieder in der Gewalt und lächelt. „Ja, machen Sie das.“

„Aber viel mehr interessiert mich folgende Frage: Woher wissen Sie, dass meine Mutter ein solches Mittel kannte? Ich bin beim Sortieren der Unterlagen nicht auf ein solches Heilkraut gestoßen. Es wäre mir sicher aufgefallen.



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