Suburra - Schwarzes Herz von Rom Thriller by Giancarlo de Cataldo Carlo Bonini

Suburra - Schwarzes Herz von Rom Thriller by Giancarlo de Cataldo Carlo Bonini

Autor:Giancarlo de Cataldo Carlo Bonini [Bonini, Giancarlo de Cataldo Carlo]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Folio Verlag
veröffentlicht: 2015-03-04T16:00:00+00:00


XXVIII.

Marco führte Alice ins Paranza.

Und zwar, um ihr ein paar Exemplare zu zeigen, vor denen es großzügigen Utopisten wie ihr ekelte, die sie jedoch sonst nie in Lebensgröße gesehen hätte.

– Der schmierige Arschkriecher, der uns an diesen wunderbaren Tisch etwas abseits geführt hat, von dem aus wir das Kommen und Gehen der Jeunesse Dorée beobachten können …

Er beschrieb Tito Maggio, sie lachten.

– Die drei Fettwänste, die sich mit Hummer vollfressen und Sugo in einem Umkreis von zehn Metern verspritzen. Sie heißen Tre Porcellini … alte Kredithaie. Stell dir vor, einer von ihnen hat einmal …

Er erzählte ihr, wie der Widerlichste des Trios, der in der Mitte, der aussah wie Dick, nur noch fetter, ja genau der, sich einmal von der Ehefrau eines Schuldners an Bord des unvermeidlichen SUV, ihres SUV, in den er eingestiegen war, um Benzin zu sparen, einen hatte blasen lassen, dabei von einem besoffenen Lastwagenfahrer angefahren wurde und fast sein bestes Stück eingebüßt hatte.

– Entschuldige, aber woher weißt du all das?

– Abhörungen.

– Ach, dafür sind sie also gut. Dann haben doch die recht, die sie verbieten wollen.

Sie lachten. Marco fuhr fort.

– Abhörungen sind auch zu was anderem gut. Zum Beispiel: Siehst du den eleganten Typ, der am Tisch der Fußballer eine Rede hält? Ein Staatsanwalt. Er steht bei den Tre Porcellini mit hundertfünfzigtausend in der Kreide. Wegen seines Spiellasters.

– Er verkauft Prozesse!

– Dafür haben wir keine Beweise. Aber wir behalten ihn im Auge.

– Und was macht er mit den Spielern?

– Der Mann hat eine einzige gute Eigenschaft. Er ist leidenschaftlicher Roma-Fan.

– Na dann.

– Fußball ist dir egal, oder?

– Nein, ich würde ihn abschaffen.

– Dann sehe ich schwarz für ein zukünftiges Zusammenleben.

– Ich würde auch das Zusammenleben abschaffen. Vor allem die Familie.

– Da könnte ich dir zustimmen.

– Hier treffen sich also alle und sind glücklich und zufrieden …

– Ja, aber lass dich von dieser typischen römischen Gemütlichkeit nicht täuschen. Die Hälfte der Leute hat Leichen im Keller. Und die andere Hälfte ist bereit, sich umzubringen, um sie in die Finger zu bekommen.

– Die Dinge im Keller oder die Leichen?

– Beide. Hier wird nichts weggeschmissen, solange es einen Marktwert hat. Vergiss nicht, wir sind in Rom, Schatz.

– Und der Typ, der gerade hereingekommen ist?

– Der Hektiker, der ausschaut, als hätte er gerade einen Jahrhundertfick absolviert? Den kenne ich leider nicht.

– Ich aber.

– Du?

– Ja. Er heißt Pericle Malgradi.

– Der Name sagt mir was.

– Ein Abgeordneter, ein Rechter, oder einer der Mitte, keine Ahnung, jedenfalls von der Sorte: Heim, Familie, Huren.

– Jetzt frage ich dich: Woher weißt du das?

– Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen. Er karrt sie haufenweise in ein Hotel im Zentrum, La Chiocciola. Eine Art Luxusstundenhotel. Ich war mit Diego dort. Stell dir vor, die Zimmer tragen die Namen berühmter Schauspielerinnen.

Marco verzog das Gesicht.

– Diego vom Meetup? Mit dem von den Draghi Ribelli? Alice reagierte nicht.

– Unser Zimmer, fuhr sie fort, hieß Anna-Magnani-Suite …

Er wollte schon eine giftige Bemerkung machen, beschloss jedoch, sich nicht zu blamieren. Eifersucht im Nachhinein war etwas Peinliches. Lieber sie runterschlucken. Sie lächelte ihn unverhohlen spöttisch an.



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